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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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einen freundschaftlichen Rippenstoß. »Nur keine Angst. Wir werden es schon schaffen.«
     
    Es galt als längst beschlossene Sache, daß die Montierung des Gehirns im Auditorium Maximum des Medical Center in San Antonio stattfinden würde. Im Medical Center stand alles zur Verfügung, was zu einem hypermodern eingerichteten Hospital gehörte, außerdem beherbergte es die Labors und feinmechanischen Werkstätten, in denen alle Einzelteile des Körpers von ADAM M-1 entstanden, immer wieder überprüft und verbessert und schließlich zusammengebaut worden waren.
    Seit seiner gelungenen ersten Vorführung lehnte der Weltraummann reglos in einer Ecke des großen Zentrallabors, das zur Zeit ausschließlich für das ADAM-Projekt benutzt wurde, und sah aus unbelebten Augen dem emsigen Treiben wissenschaftlicher und technischer Experten zu, die ständig neue Verfeinerungen ersannen, entwarfen und ausführten. Er war bereit für das lebendige Organ, das seinem bis jetzt unbeweglichen Körper wirkliches Leben verleihen würde. Und nun war dieses Organ auf dem Weg zu ihm.
    Die Gummireifen der T-39 jaulten über die Landebahn des Air Force-Flugplatzes bei San Antonio. Als das Flugzeug zum Stehen gekommen war und ein Stabswagen des Medical Center herbeirollte, wunderte sich McDermott, neben dem Air Force-Offizier am Lenkrad ein bekanntes Gesicht zu entdecken – das sommersprossige, leicht bejahrte Lausbubengesicht von Major C. C. Callaghan, dem Informationsoffizier aus dem Pentagon.
    »Hallo, ihr meine Lieblingsgespenster«, grüßte Callaghan beim Aussteigen. »Wie geht's?«
    »Oh, nicht schlecht«, antwortete McDermott. »Aber was treiben Sie hier, Cal?«
    »Davon später.«
    McDermott machte Callaghan mit Dr. Ehrick bekannt, der die Vorstellung kaum beachtete, weil seine ganze Aufmerksamkeit dem Kleinod von Hutschachtel galt, das er nicht aus den Händen ließ. Callaghan half ihm mit seinem kostbaren Gepäck in den Stabswagen und sagte: »Doktor, dieser Wagen wird meinem Wagen folgen. Wir fahren auf kürzestem Weg zum Medical Center. Wenn Sie damit einverstanden sind, möchte ich Captain McDermott in meinem Wagen mitnehmen, um einiges mit ihm zu besprechen.«
    »Gewiß, Major«, antwortete Dr. Ehrick zerstreut. »Hauptsache, wir sehen uns im Medical Center wieder.«
    Callaghan geleitete McDermott zur anderen Seite des Flugplatzgebäudes, wo ein langer schwarzer Cadillac-Leichenwagen geparkt stand. »Steigen Sie ein, Jeff«, sagte er und setzte sich hinter das Lenkrad.
    McDermott war verdutzt. »Woher haben Sie dieses Vehikel?« fragte er beim Einsteigen. »Der Air Force gehört es bestimmt nicht.«
    »Natürlich nicht.« Callaghan weckte die hundert Pferdekräfte, die unter der makellos polierten Motorhaube geschlummert hatten und nun den langen Wagen fast lautlos auf die zur Stadt führende Straße zogen. »Dieses Vehikel ist ein sogenannter Nebennutzen.«
    »Nebennutzen?«
    »Richtig. Eine der nützlichen Begleiterscheinungen, wenn man Eigentümer der Callaghan-Casket-Corporation ist. Wir haben Filialen in allen größeren Städten. Wenn ich in einer fremden Stadt bin, brauche ich nur unsere Filiale anzurufen und habe binnen kürzester Zeit einen dieser schönen Spezial-Cadillacs zur Verfügung. Großartig, wie?«
    »Hmm, ein etwas ausgefallenes Beförderungsmittel, nicht wahr? Es macht mich ein bißchen gruseln.«
    »Nur, weil Sie noch nie in einem gefahren sind, Jeff! Vergessen Sie für einen Moment, daß man mit einem Leichenwagen gewisse Vorurteile verbindet. Betrachten Sie die Sache strikt unter dem Gesichtspunkt größtmöglicher Bequemlichkeit. Hatten Sie je eine glattere Fahrt?«
    McDermott mußte bekennen, daß dies tatsächlich noch nie der Fall gewesen war. Das lange Auto glitt so sanft über die Straße wie ein riesiger Ozeandampfer über den sommerlich ruhigen Atlantik.
    »Die Autofabrikanten in Detroit«, fuhr Callaghan fort, »schlagen sich selbst k.o., indem sie weichste Fahrt solchen Benutzern bescheren, denen es nichts ausmachen würde, von einem stolpernden Kamel über steinige Gebirgspfade getragen zu werden. Das konnte ich nie ganz begreifen.«
    »Da haben Sie eigentlich recht.«
    »Und dann die vielen verborgenen Vorzüge eines Leichenwagens«, frohlockte Callaghan. »Vermutlich haben Sie noch nie versucht, im ruckwärtigen Teil eines dieser wundervoll ausgestatteten und sehr geräumigen Spezial-Cadillacs mit einer hübschen Frau zu flirten?« Er pfiff genießerisch vor sich hin. »Es gibt nichts

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