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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Wälder und Ebenen, die das ganze Jahr über unter einer Schneedecke lagen und über die eisige Stürme hinwegfegten - für sie war dies die gewohnte Umwelt. Ihnen waren die Klagen ihrer Eltern über das verlorene Leben unverständlich. Einige erklärten sogar rundheraus, daß sie die Geschichten über die Wunder auf anderen Welten nicht glaubten. Gastonia war die einzige Welt, die sie kannten, und sie paßten sich ihr sehr rasch an.
    Zwischen Eltern und Kindern, Verbannten und Eingeborenen entstand eine unüberbrückbare Kluft. Die aus dem Imperium Verbannten konnten ihre Vergangenheit nicht aus dem Gedächtnis streichen, obgleich sie wußten, daß sie den Rest ihres Lebens hier verbringen mußten. In gewisser Weise hingen sie der Zivilisation nach, aus der sie kamen, und ahmten die gesellschaftlichen Institutionen nach, die auf anderen Welten existierten -manchmal so, daß sie ins Gegenteil verkehrt wurden. Die Kinder begriffen dieses Bedürfnis nach Anachronismen nicht, die sich mit dem Überlebenskampf auf diesem Planeten nicht vereinbaren ließen. Für sie waren einfachere Lebensweisen ohne ausgeklügelte und sinnlose Rituale völlig ausreichend. Zwischen den Generationen wurden endlose Diskussionen geführt, bei denen es vor allem um die richtige Lebensweise ging.
    Als schließlich die eingeborene Generation das Alter erreicht hatte, in dem sie für sich selbst einstehen konnte, kam es zum endgültigen Bruch. Die Eingeborenen kehrten der Niederlassung den Rücken und bildeten mit der Zeit eine eigene Kultur aus, eine, die für sie sinnvoller war als die ihrer Eltern. Sie fügten sich den Umweltbedingungen auf Gastonia, anstatt gegen diese anzukämpfen. Sie entdeckten als Jäger und Nomaden eine ökologische Nische. Ihre Zahl wuchs im Laufe der Jahre, da sie sich dieser Welt immer mehr anpaßten. Jetzt zählten sie bereits über hunderttausend, in Hunderte kleiner Stämme aufgeteilt, die über den Kontinent verteilt lebten.
    Es kamen immer wieder Verbannte, die wie ihre Vorgänger ihre Bindung an die Zivilisation, aus der sie kamen, nicht aufgaben. Nach einer gewissen Zeit aber mußten auch sie die schmerzliche Entdeckung machen, daß ihre Kinder dem Beispiel jener ersten Kinder folgten und in die Wildnis zogen, sobald sie alt genug waren. Damit nicht jede neue Generation wieder in den alten Fehler verfiel, kam es zu einer Vereinbarung zwischen den Ortsbewohnern und den Nomadenstämmen. Alle in der Niederlassung geborenen Kinder wurden einem Stamm übergeben, sobald einer vorbeikam. Natürlich bedeutete es für die Eltern eine große Härte, ihr Kind einem Fremden zu überlassen und es niemals wiederzusehen, doch wußte man in der Niederlassung, daß dem Kind damit ein besseres und freieres Leben ermöglicht wurde.
    Im allgemeinen gestalteten sich die spärlichen Kontakte zwischen Ansässigen und Nomaden zufriedenstellend. Nur manchmal tanzte jemand aus der Reihe. In diesem Fall waren es Voorhes und seine skrupellosen Freunde. Im Ort herrschte ständig Frauenmangel, und dieses halbe Dutzend Halunken hatte sich vorgenommen, dem Mangel abzuhelfen. Als bekannt wurde, daß ein Nomadenstamm in der Nähe Rast machte, unternahmen sie einen Überfall, um ein paar Frauen zu rauben. Die einzige, die ihnen in die Hände fiel, war Katanya, die zu klein und schwach war, um es mit den sechs Mann aufzunehmen. Sie hatte sich verzweifelt zur Wehr gesetzt und war bewußtlos geschlagen worden. Als sie wieder zu sich kam, befand sie sich im Ort. Es glückte ihr, sich zu befreien und davonzulaufen, aber einer der Männer entdeckte ihre Flucht und die Jagd begann. Vonnie hatte der Verfolgung ein Ende gemacht, und Katanya war ihr dafür sehr dankbar.
    Vonnie hatte etwas Ungeheuerliches erfahren. Auf diesem unwirtlichen Verbannungsplaneten lebten viele Tausende unbescholtener anständiger Menschen und waren zu einem primitiven Leben verdammt, nur weil ihre Eltern oder in vielen Fällen ihre Urgroßeltern etwas verbrochen hatten. Yvonne hatte nie etwas davon gehalten, die Sünden der Väter an den Kindern zu rächen.
    Ihrer Meinung nach genügte es, wenn die Verräter für das büßten, was sie verbrochen hatten. Die eingeborenen Gastonianer mußten dank ihrer Kontakte mit den Ortsbewohnern von der Existenz des Imperiums wissen. Yvonne drängte sich die Frage auf, was diese Eingeborenen wohl von einer Regierung hielten, die ihre Existenz ignorierte und sie dieser rauhen Welt auf Gedeih und Verdarb überantwortete, nur weil ihre

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