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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Bavols stürzten sich begierig darauf und hielten darin nach irgendwelchen Hinweisen Ausschau, die zu einer Spur hätten führen können. Doch es fiel ihnen nichts weiter auf.
    Sie verschafften sich falsche Papiere und verwandelten sich in Cromwell und Vera Hanrahan, Bürger von Purity, die auf Des Piaines Verwandte besucht hatten und sich nun auf dem Rückflug befanden. Ihr für Des Piaines typischer Körperbau machte ihnen kein Kopfzerbrechen. Purity war ebenfalls ein Planet mit hoher Schwerkraft, dessen Bewohner den DesPlainianern und Newforestern ähnelten. Yvette mußte jedoch die Entdeckung machen, daß die Zusammenarbeit mit Pias sich ganz anders gestalten würde als mit ihrem Bruder. Jules hatte leidenschaftlich gern vorgeplant. Wenn er nicht wenigstens den Schimmer einer Ahnung hatte, wie er eine Sache angehen würde, fing er erst gar nicht an. Natürlich wurde er oft zu Improvisationen gezwungen, wenn die Lage es erforderte, aber vor Beginn einer Aufgabe hatte er immer den allgemeinen Marschplan vor Augen.
    Als sie es sich nun in ihrer Raumschiffkabine bequem machten und auf den Start warteten, wollte Yvette eine kleine Lagebesprechung machen, wie sie es mit ihrem Bruder immer getan hatte. Zu ihrer Verwunderung entdeckte sie, daß ihr Mann überhaupt kein Interesse zeigte.
    »Woher soll ich jetzt schon wissen, wie wir auf Purity vorgehen werden?« fragte er. »Ich war ja noch nie dort. Ich weiß über den Planeten herzlich wenig. Die meisten Planeten ähneln in kultureller Hinsicht zwar der Erde, und man weiß in etwa, was einen dort erwartet. Aber Purity gehört zu den Ausnahmen. Ich stelle mir bloß vor, wie komisch es wäre, wenn Jules und Vonnie auf Newforest in die Gesellschaft einzudringen versuchten, die bei uns so viel Zigeunertradition bewahrt hat. Man würde sie sofort als Betrüger entlarven. Soviel ich weiß, ist Purity in seinem Lebensstil auch völlig verschieden von dem, was wir normalerweise gewöhnt sind. Ich muß erst mal vor Ort sein, mich umsehen und ein Gefühl für die Umgebung bekommen, ehe ich weiß, wie ich am besten vorgehe.«
    »Ach so? Wir sollen also herumsitzen und ein paar Jährchen warten, bis du dich akklimatisiert hast?«
    »Immer mit der Ruhe, meine Liebe, da unterschätzt du mich aber gewaltig. Wir Zigeuner sind es gewohnt, neue Situationen blitzschnell zu erfassen. Bei uns gibt es das Sprichwort: ›Der Zigeunerseele ist nichts fremd.‹ Laß mir eine Woche, höchstens zwei, und ich werde echter sein als der steifste Puritaner, den du dir denken kannst.«
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich für mich einen Plan zurechtlege?«
    »Aber bitte, wenn es dir beliebt. Wir Zigeuner jedenfalls verlassen uns auf unsere Intuition. Improvisieren ist unsere Stärke.«
    »Hoffentlich wird das keine halbe Sache. Halbherzige Improvisationen können wir nicht gebrauchen.«
    Nun wäre es einfach, Pias' Lässigkeit als Faulheit abzutun. Damit hätte man ihm aber unrecht getan. Ungeachtet seiner Zuversicht, er könne die Kultur Puritys praktisch durch die Haut aufnehmen, hatte er jede nur greifbare Buchrolle über Purity mitgenommen und verbrachte Stunde um Stunde in der Kabine, starrte in das Wiedergabegerät und speicherte in sich das Wissen von vielen Bänden. Häufig zog er Yvette in Gespräche über scheinbar an den Haaren herbeigezoge Themen, die Kultur des Planeten betreffend, die mit ihrem Auftrag nicht im entferntesten zu tun hatten. Auf diese Weise aber könnte er leichter in die Mentalität dieser Leute eindringen, sagte er. Und als der Zeitpunkt der Landung gekommen war, war aus Pias Bavol der größte nicht von Purity stammende Fachmann für das Thema Purity seit zwei Dutzend Jahren geworden.
    Der Planet war im Jahre 2103 von einer Gruppe religiöser Dissidenten - von den anderen ›Knallköpfe‹ genannt - von Des Piaines aus besiedelt worden. Sie waren nämlich zu der Meinung gelangt, das Leben in jener Welt wäre ›zu einfach‹ geworden. Gott hätte sie zum Leiden geschaffen, behaupteten sie, weil man nur durch Leiden erlöst werden könne. Da aber die überwiegende Mehrheit ihrer Mitbürger sich nicht zu dieser Meinung durchringen konnte, packten sich die Puritaner zusammen und wanderten aus, in der Hoffnung, einen noch unwirtlicheren Planeten zu finden, auf dem sie ihr Leben dem Leiden widmen konnten.
    Die von ihnen dann in weiterer Folge Purity genannte Welt war auch eine Hochschwerkraft-Welt, mit derselben Drei-g-Beschleunigung wie Des Piaines. Der Planet war von seiner

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