Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
gewendet. Spielt er ein raffiniertes Spiel mit uns? Bereitet es ihm Vergnügen, uns aus einer perversen Neigung zum Quälen heraus wie Schachfiguren zu bewegen?«
    »Schon lange habe ich geargwöhnt, daß er auf einem zweidimensionalen Brett dreidimensionales Schach spielen könnte«, sagte Liu. »Aber eine bloße Möglichkeit darf nicht mit der Wirklichkeit verwechselt werden. Wenn wir jeden hinrichten wollten, der die Fähigkeit besitzt, uns auszutricksen, dann wären wir die ersten auf unserer eigenen Liste.«
    Edna wandte sich ihm zu und barg den Kopf an seiner Brust. »Was könnte ich unternehmen?«
    »Dir stehen unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfügung. Aber wenn du wissen willst, was du machen sollst, dann rate ich zum Warten.«
    »Warten?« Sie lachte verbittert auf. »Mir scheint, das habe ich bis jetzt gemacht. Wir wissen schon seit Jahren, daß sie irgendwo dort draußen lauern, eine gewaltige, gegen mich gerichtete Verschwörung. Ich habe im Grunde nichts anderes getan, als gewartet und festgestellt, wo sie mich als nächstes treffen werden. Man hat es bei unserer Vermählung versucht, dann bei der Krönung. Wer weiß, wo man es wieder versuchen wird? Vielleicht sollte ich meinen Vater anrufen und ihn um Rat bitten ...«
    »Er hat die Befürchtungen, die du jetzt hast, über sechzig Jahre lang durchgemacht, weil er wußte, daß dein Onkel Banion irgendwo draußen darauf gelauert hat, daß er einen Fehler begeht. Das halbe Jahr seit seiner Abdankung sind die ersten Ferien, die er sich jemals gönnen konnte. Fändest du es richtig, ihn wegen deiner Schwierigkeiten zu stören?«
    Edna gab ihm einen Kuß auf die Wange. »Du hast wie immer recht. Jetzt trage ich die Verantwortung und nicht er. Er mußte vierundfünfzig Jahre lang solche Entscheidungen treffen. Jetzt muß ich mich daran gewöhnen, denn er wird ja nicht immer da sein und mir helfen können. Ich muß ohne Krücke auskommen.« Seufzend fügte sie hinzu: »Was hast du mit warten gemeint?«
    »Ich habe das Gefühl, daß die größte Stärke des Gegners in seiner Geduld besteht. Er bleibt im dunkeln und holt hin und wieder gegen uns aus, um zu sehen, wie unsere Reaktion ausfällt. Bis jetzt war unser Reaktionsvermögen ausgezeichnet, so daß wir alle Versuche abwehren konnten. Sollten wir aber jemals übertrieben reagieren und uns zu weit vorwagen, so daß wir das Gleichgewicht verlieren, dann wird der Gegner sich glücklich schätzen, uns den endgültigen Stoß zu versetzen.«
    »Du schlägst also vor, daß wir nichts unternehmen? Dieses Risiko kann ich nicht eingehen. Sollte Zander, was ich nicht hoffe, wirklich C sein, dann kann ich ihn nicht ungeschoren lassen. Mit seinem Wissen wäre es für ihn leicht, uns zu vernichten.«
    »Du hast der Möglichkeit, daß Zander schuldig ist, sehr viel Platz eingeräumt. Hast du auch die andere Alternative in Betracht gezogen?«
    Edna löste sich von ihrem Mann und sah zur Makrameewand hin. Zu Lius großartigsten und gleichzeitig ärgerlichsten Eigenschaften gehörte es, daß er ihr nie die gewünschten Antworten einfach so präsentierte. Er sah sich in erster Linie in der Rolle des Lehrers in ihrem Leben und versuchte immer wieder, sie anzuregen, damit sie sich die Antworten erarbeitete und auf diese Weise ihre geistigen Fähigkeiten über die normalen und gesicherten Grenzen hinaus erweiterte. Auf lange Sicht war sie ihm auch dankbar dafür, doch in Situationen wie der jetzigen, wo er ganz offensichtlich einen Vorschlag parat hatte, war es eine arge Nervenprobe, selbst dahinterzukommen.
    »Natürlich wäre mir die andere Alternative sehr viel lieber«, dachte sie laut nach. »Aber meine persönlichen Gefühle spielen jetzt keine große Rolle. Also gut, nehmen wir meinetwegen an, Zander sei unschuldig. Was besagt das?«
    Sie hielt inne und starrte in die Kerzenflammen. »Es besagt«, fuhr sie fort, »daß an der Sache etwas nicht stimmt. Entweder die Informationsquelle oder die Information selbst, oder beides ist unzuverlässig. Die Quelle ist Captain Fortier, den wir als intelligenten, aufrechten und ergebenen Offizier kennen. Er würde uns nie absichtlich auf eine falsche Fährte lenken. Ich will jetzt annehmen, daß Captain Fortier uns die Lage so schildert, wie sie sich ihm darbietet.
    Bleibt also die Information selbst. Fortier hat sie direkt aus dem Computer in Zanders Haus. Wenn die Information falsch ist, dann bedeutet das, daß die Verschwörer sie mit größter Mühe dort untergebracht haben, da

Weitere Kostenlose Bücher