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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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»Warum kann ich nicht mit ihm zusammenkommen?«
    »Ich sehe, daß Ihr Horizont ziemlich eng ist«, sagte lachend Dr. Loxners Bild. »Warum sollte ich meinen Verstand an einen einzigen, begrenzten Körper fesseln, wenn ich ihn doch nach Belieben ausweiten kann? Meine Freundin dachte ähnlich wie Sie. Ich habe vergeblich versucht, ihr klarzumachen, daß ein Computer ihr einen größeren Spielraum geben würde. Aber sie hat eingewendet, einen Computer hätte sie bereits und sie wolle aus Gründen der größeren Beweglichkeit einen Körper. Ich persönlich glaube, daß es eher simple Eitelkeit war, die sie dazu bewog, aber wer bin ich, daß ich ein Urteil über sie fällen soll?«
    »Wer war diese Frau?« wollte Helena wissen.
    Dr. Loxner ignorierte ihre Frage. »Anstatt für mich einen humanoiden Körper zu schaffen, habe ich mir eine ganze Welt geschaffen. Mein Verstand ruht in einem Computer, der hier alles steuert, was Sie um sich herum sehen. In einem sehr realen Sinn bin ich dieser Asteroid. Ich steuere die Energie, die Beleuchtung, kurz, alle Funktionen, die Sie kennengelernt haben. Sie sehen also, daß Sie es tatsächlich mit mir persönlich zu tun haben. Wohin sie blicken, überall bin ich. Sie befinden sich in mir. Ich bin um Sie herum, halte Sie, kontrolliere Ihre Umgebung. Sie können mir nicht entkommen.«
    Das Bild lachte selbstzufrieden. »Glauben Sie, ich hätte mich von Ihren Ausflüchten und Lügen hinters Licht führen lassen? Glauben Sie, ich wüßte nicht, daß auf Durward über mich Nachforschungen angestellt werden? Glauben Sie, ich hätte Helena von Wilmenhorst nicht erkannt? Weil ich nicht von den Bedürfnissen eines physischen Körpers abgelenkt werde, habe ich mehr Zeit, alle Tatsachen zu überdenken - und nicht weniger. Weil meine Denkschemata Teile eines Computersystems sind, kann ich schneller denken und nicht langsamer. Ich bin unsterblich, ich kann nicht sterben. Lächerliche Kreaturen wie Sie brauche ich nicht zu fürchten.«
    »Ich verstehe«, sagte darauf Herzog Etienne ganz ruhig, seinen rechten Daumen massierend. »Dann haben Sie vielleicht nichts dagegen, daß wir die Information, die Sie uns gegeben haben, mitnehmen und nach Durward zurückkehren.«
    »Wie gesagt, fürchte ich Sie nicht. Aber ich habe nicht gesagt, daß ich dumm bin. Nein, ihr drei werdet nie zurückkehren und weiterverbreiten, was ich euch heute eröffnet habe. Ich kontrolliere hier alle Eingänge, und ich werde euch nicht gehenlassen.«
    Seinen Worten wurde Nachdruck verliehen, indem die Tür zum Wartezimmer mit einem lauten Krachen zuschlug. Etienne ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Daß die Tür verschlossen sein würde, wußte er, ohne nachzusehen. »Verstehe, Doktor. Wollen Sie uns hier in diesem Raum gefangenhalten?«
    »Wäre ganz interessant, zuzusehen, wie ihr alle verhungert. Aber mir stehen schnellere Methoden zur Verfügung, falls das zu langsam geht.«
    Jetzt war es an Herzog Etienne, zu lächeln. »Ich fürchte, dafür ist es jetzt ein wenig zu spät, Doktor. Sie müssen wissen, daß Sie nicht der einzige sind, der eine Kombination von Mensch und Maschine darstellt.«
    »Was meinen Sie damit?« Zum erstenmal ließ die Miene des Bildes Zweifel erkennen.
    Als Antwort hob der Herzog seine rechte Hand. »Vor einigen Jahren habe ich meine Hand bei einer Auseinandersetzung verloren. Sie wurde mir durch eine bessere ersetzt. Sie wissen ja mit Prothesen Bescheid. Sicher wissen Sie die Kunstfertigkeit zu würdigen, die dazu nötig war. Der Daumen ist ein Sender. Unser Gespräch wurde vollständig auf mein Schiff übertragen. Wir drei sind nämlich nicht allein gekommen. Ich habe ein paar Freunde im Frachtraum versteckt. Eben habe ich das Signal gegeben, daß sie kommen sollen. Sie müßten bald dasein.«
    Dr. Loxners Miene erstarrte. Die über den Asteroiden verstreuten Sensoren zeigten an, daß Herzog Etienne die Wahrheit sagte. Aus dem winzigen Frachtraum des Schiffes schwärmte eine kleine Armee von Zirkusartisten aus. Sie stand unter der Führung von Rick d'Alembert, dem Leiter der Ringertruppe, und Luise deForrest. Stundenlang hatten sie in dem engen Frachtraum zusammengepfercht zugebracht und konnten es nun kaum erwarten, aktiv zu werden. Sie steckten in schweren Rüstungen und waren bereit, allen Bedrohungen entgegenzutreten, die sie auf dem Asteroiden erwarten mochten. Sie benutzten nicht die Besucherröhre, weil zu befürchten war, daß dies eine Falle war. Statt dessen verließen sie das Schiff

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