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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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sie liebte, war in seiner Ehre gekränkt worden, und sie gelobte sich, daß Tas Bavol dafür früher oder später würde zahlen müssen.
    Die Pläne zur Entlarvung Tresa Clunards waren rasch gefaßt, die Ausführung aber war nicht so einfach. Eine wirksame Entlarvung mußte nämlich in aller Öffentlichkeit vor sich gehen. Dazu 1 kam, daß die Predigerin sehr beliebt war und man mit größter Vorsicht vorgehen mußte, wenn man nicht vom aufgebrachten Mob zerrissen werden wollte, ehe man eine Möglichkeit für Erklärungen hatte.
    Sie besuchten die Versammlungen der Clunard nun regelmäßig und folgten ihr in die verschiedenen Städte und Dörfer. Dabei zeigte es sich, daß ihr fehlgeschlagener Einbruch ins Hauptquartier seinen Zweck erfüllt hatte.
    Die Gegenseite war nun im Bilde, daß etwas im Gange war, und hatte entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Bei ihren Auftritten war Tresa Clunard von einer Leibgarde umgeben. Die Bewacher waren ganz unauffällig, wer aber Augen im Kopf hatte, konnte sie nicht übersehen. Und im Privatleben war der Sicherheitskordon womöglich noch dichter. Auch in ihrer Geschäftsstelle hatte man in puncto Sicherheit etwas zugelegt.
    Nach einer unbefriedigenden Woche wollte Pias seine Taktik schon ändern. »Es ist zwar nicht unmöglich, sie zu vernichten«, seufzte er, »aber wenn es nicht richtig hinhaut, dann erzielen wir nicht den gewünschten Effekt - wir erreichen tatsächlich das Gegenteil. Man würde sie im nachhinein noch zur Märtyrerin machen. Ich glaube, wir sollten unsere Strategie ändern.«
    »Ach«, Yvette zog eine Braue hoch, »hast du endlich deinen versprochenen Plan ausgearbeitet?«
    »Ja, habe ich«, antwortete ihr Mann. »Wenn wir nach meinem Plan vorgehen, erreichen wir unser Ziel und bringen zugleich ein wenig Freude ins Leben dieser armen beschränkten Puritaner.«
    »Die wollen keine Freude, die wollen das ewige Heil.«
    »Sie wollen beides, wenn sie es bloß wüßten - und ich kann ihnen beides geben. Welches ist die häufigste Unterhaltungsform auf Purity?«
    »Da gibt es gar keine«, sagte Yvette. »Sensable-Sendungen sind nicht gestattet, ebensowenig Trivision, Radio, Theater, Sport, Musik - das alles ist viel zu dekadent und lenkt die Menschen nur von der Frömmigkeit ab. Nicht mal der Zirkus durfte hier gastieren, und das ist nun wirklich die harmloseste Unterhaltung des Imperiums.«
    »Ja, das stimmt schon, hier sind viele Dinge verboten, aber du irrst dich, wenn du meinst, es gäbe keine Unterhaltung. Was bringen denn Tresa Clunard und die anderen kleineren Prediger, die wie Heuschrecken das Land heimsuchen? Hast du nicht die emotionelle Spannung bei den Versammlungen der Clunard gespürt?«
    »Natürlich habe ich das. Die Gute gestaltet ihre Auftritte übrigens sehr bühnenwirksam.«
    »Ganz klar. Die Menschen brauchen ein Ventil für ihre angestauten Gefühle, sonst schnappen sie über. Und je mehr Verbote es in einer Gesellschaft gibt, desto stärker wird dieses Bedürfnis nach einem Ventil. Auf Purity darf man seinen Gefühlen nur im religiösen Bereich freien Lauf lassen, also ist die Religion das Ventil. Die Menschen strömen in hellen Scharen in die Versammlungen und lassen sich von einem wortgewandten Gaukler vorpredigen, was für Sünder sie sind. Und sie fressen es.«
    »Und in diese allgemeine Frömmigkeit paßt du wie die Faust aufs Auge«, spöttelte Yvette. »Ach was, dazu braucht man nur Witz, Charme und gutes Aussehen - und all das besitze ich überreichlich.«
    »Du hast deine Bescheidenheit ganz vergessen.«
    »Wenn man so viele Talente hat wie ich, braucht man keine Bescheidenheit. Aber ganz im Ernst, ich gedenke mich gar nicht der allgemeinen Form anzupassen, weil ich genau das Gegenteil will. Ich möchte mit meiner Botschaft das genaue Gegenteil dessen bringen, was die Clunard anstrebt. Ich möchte verkünden, daß man auch fromm sein kann, wenn man sich den modernen Komfort zunutze macht. Solange ich dabei ständig von Gott und der Sünde rede, bin ich akzeptabel für sie - und wenn es mir glückt, der Clunard Publikum wegzuschnappen, wird sie uns bald als Bedrohung ansehen und Maßnahmen ergreifen. Dabei ergibt sich vielleicht für uns die Möglichkeit, unseren Plan auszuführen.«
    Yvette nickte. Aus ihrem Nahkampftraining wußte sie, daß ein Gegner, der zu einem Schlag ausholt, sich dabei eine Blöße gibt, die der geschickte Kämpfer sich zunutze machen kann - wenn er den Schlag abfängt. »Ja, so könnte es gehen. Aber

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