Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz
Planet, dessen Verbindung zur Verschwörung ziemlich locker war. Die Sicherheit des PCK war damit jedenfalls nicht bedroht.
10.
Auflösung des Imperiums
Der Angriff auf seine bisher unantastbare Existenz kam für den PCK überraschend, doch war er nicht unvorbereitet. Von allem Anfang an, als er sich seine Vorgangsweise zurechtlegte, hatte er gewußt, daß ein solcher Augenblick nicht auszuschließen war. Er hatte befürchtet, die Menschen würden sich gegen ihn wenden, und seine eigenen Handlungen hatten diese Befürchtung in eine sich selbst erfüllende Prophezeiung verwandelt. Das Geheimnis war gelüftet und ein vorsichtiges Taktieren nicht mehr nötig. Gleich dem blinden Samson wollte der PCK den Tempel um sich herum zum Einsturz bringen.
Schon als er seinen ständigen Orbit verließ, als er von den feindlichen Schiffen umzingelt wurde und er das Feuer erwiderte, ließ er den Zerstörungsprozeß anlaufen, der das Imperium vernichten sollte. Dem PCK standen Hunderte verschiedener Subcom-Kanäle offen, über die normalerweise hereinkommende Daten von Planeten in der ganzen Galaxis liefen. Plötzlich unterbrach er den Empfang und ging statt dessen auf Sendung über. Die Aussendung war nur kurz. Es handelte sich um stark konzentrierte elektronische Codesignale, an die wichtigsten Computer-Zentren der anderen Welten gerichtet. Kaum hatte jedes Subcom-System die Bestätigung des Empfanges erhalten, als der PCK auf eine andere Frequenz schaltete und Kontakt mit dem nächsten seiner im voraus ausgesuchten Helfer aufnahm. Innerhalb zweier Minuten war jeder Planet des Imperiums informiert. Der PCK verschwand in der Subsphäre, sich in Sicherheit wiegend, weil die Zerstörung der galaktischen Zivilisation in Gang gesetzt worden war.
Auf der Erde explodierten überall heimlich angebrachte Sprengkörper. Die kaiserlichen Paläste in Moskau, New York, London, Tokio, Buenos Aires und Los Angeles, San Diego sowie die Bloodstar Hall wurden mitsamt allem, was im weiten Umkreis lag, durch gewaltige Explosionen dem Erdboden gleichgemacht. Regierungsgebäude verschiedener Größe und Bedeutung wurden ebenfalls getroffen. Es waren weniger spektakuläre aber nicht minder wirkungsvolle Explosionen. Die Staatshalle von Sektor vier, in der auch die SOTE-Zentrale untergebracht war, wurde von einer Reihe richtig plazierter Ladungen in einen Trümmerhaufen verwandelt.
Zander von Wilmenhorst, der Vergeltungsakte dieser Art befürchtet hatte, tat sein Bestes, um den Schaden gering zu halten. Auf seinen Rat hin ›erholte‹ Edna Stanley sich auf dem Land fernab von technischen Mätzchen, die der PCK womöglich per Fernsteuerung hätte manipulieren können. Die Bavols und Vonnie d'Alembert waren bei ihr, ebenso wie ihr Mann und einige Mitglieder des Kaiserlichen Rates, damit den wichtigsten Amtsträgern die Schrecken des Sturmes erspart blieben, die über den Planeten hinwegfegten.
Hätte der SOTE-Chef nun plötzlich alle aus der Zentrale entfernt, so wäre damit dem PCK zu viel verraten worden. Statt dessen inszenierte er einen kleinen, harmlosen Brand im Gebäude kurz vor dem Beginn der Aktion gegen den PCK. Als Sicherheitsmaßnahme wurde das ganze Gebäude evakuiert - und deswegen waren nur zwei Tote zu beklagen anstatt Hunderter, als das Gebäude ganz zerstört wurde. Sämtliche Archive und Dokumentenbestände gingen verloren, doch die Menschen, die diese Organisation zur besten ihrer Art seit Beginn der Menschheitsgeschichte gemacht hatten, wurden gerettet und konnten ihre Arbeit fortsetzen, die nun nötiger war als je zuvor.
Doch die Zerstörung materieller Güter war eigentlich der geringste durch die Flucht des PCK verursachte Schaden. Der große Computer hatte im Laufe der Jahre seine elektronischen Fühler in alle Aspekte des täglichen Lebens gesteckt - und jetzt wurde dieses Leben gewaltsam gestört. Der PCK hatte alles perfekt vorbereitet. Er brauchte jetzt nur mit einem Hauptcomputer auf der Erde in Kontakt treten und ihm einen vorprogrammierten Codesatz einzugeben. Dieser Computer kontaktierte andere, die wiederum weitere Computer kontaktierten. Das Ergebnis war eine Vernichtungskette, die in Minutenschnelle die ganze Welt umspannte.
Computer, die die Kraftwerke regelten, spielten verrückt und schalteten entweder völlig ab oder schickten so viel Strom durchs Netz, daß die Leitungen überlastet zusammenbrachen, Transfermatoren ausbrannten und alle Einrichtungen zerschmolzen. In wenigen Sekunden war über neunzig Prozent
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