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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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die man dir gegeben hat?«
    »Absolut sicher, und wir haben sie bis aufs I-Tüpfelchen befolgt«, antwortete der Mann, ihr Ehemann. »Wir haben die Liftröhre auf Ebene 147 verlassen, sind in die Richtung gegangen, in der die rote Wand zu unserer Linken war, und sind der blauen Linie auf dem Boden gefolgt. Der Raum muß hier irgendwo sein.«
    Der Mann machte eine Bewegung, wie um an den Hutrand zu fassen, als ihm einfiel, daß er keinen Hut aufhatte.
    »Ja, aber irgendwas stimmt da nicht«, wandte seine Frau ein.
    »Wir suchen Sitzungsraum 147-16, und die Zimmernummern werden niedriger, nicht höher. Hier haben wir Nummer zehn und dahinter neun. Wir haben sicher die falsche Richtung erwischt. Ich glaube, wir sollten jemanden fragen.«
    »Na, da wären wir feine Superagenten«, lachte der zweite Mann, der hinter ihnen ging. »Es handelt sich um eine Geheimsitzung, hast du das vergessen?«
    »Wenn wir nicht, hinfinden, dann wird es überhaupt keine Sitzung geben, geheim oder nicht«, sagte das vierte Mitglied des Quartetts, eine Frau. »Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, verirren wir uns noch hoffnungsloser.«
    »Keine Angst«, meinte der erste unbekümmert, »ich habe Brotkrümelchen hinter uns ausgestreut. Wenn die Vöglein sie nicht aufpicken - ach, da wären wir! Drüben auf der anderen Seite! Sitzungszimmer 147-16. Wieder einmal habe ich euch ins Gelobte Land geführt.«
    »Ich glaube, die Nummer als Prediger hat ihm das Gehirn vernebelt«, vertraute seine Frau den anderen an. »Jetzt hält er sich für Moses.« Die vier drängelten sich durch den stetig fließenden Menschenstrom und steuerten auf die andere Seite zu, wo die gesuchte Tür lag. Der erste Mann wollte den Einlaßknopf drücken, hielt aber mitten in der Bewegung inne.
    »Seid ihr sicher, daß er auch Vonnie und mich sehen möchte?« fragte er. »Wir sind ihm noch nie begegnet und ...«
    »Er hat sich eigens nach euch beiden erkundigt. Du bist ja nicht eben das, was man ein Sicherheitsrisiko nennen würde.«
    Achselzuckend drückte der erste den Knopf, und die Tür zu Sitzungszimmer 147-16 glitt lautlos auf. Gemeinsam betraten die vier den Raum.
    Zunächst konnte man kaum etwas sehen. Der Raum selbst war nur schwach erleuchtet, mit Ausnahme der gegenüberliegenden Wand, die ein Bildfenster zu sein schien, von dem aus man die von der Sonne beschienene Oberfläche des Mare Moscoviense sehen konnte. Tatsächlich handelte es sich um eine Tri-Projektion auf einem Schirm. Sechshundert Meter unter der Mondoberfläche hätte man durch ein richtiges Fenster bloß Ausblick auf kahlen Fels gehabt. Der Fenstereffekt diente dazu, bei Menschen, die ständig hier arbeiten mußten, die Klaustrophobie zu mindern.
    Als sich ihre Augen an die Beleuchtung gewöhnt hatten, konnten sie einige Einzelheiten unterscheiden. Die Decke verströmte ein mattes blaues Licht. An den drei anderen Wänden waren Computerschirme. Jede in den Datenbänken gespeicherte Information konnte abgerufen und darauf abgelesen werden, oder aber, was weit häufiger gemacht wurde, die Konferenzteilnehmer innerhalb des Raums konnten ihre eigenen Vorstellungen via Computersteuerung sichtbar machen. In der Mitte des Raumes stand ein riesiger Tisch, um den mehr als zwanzig Stühle standen. Die Tischfläche wiederum war eine große Computerprojektionsfläche, auf der man ganze Schlachten und Kriegsspiele simulieren konnte.
    Eine einzige Person befand sich im Raum, ein Mann, der am entfernten Ende des langen Tisches stand. Er trug einen konservativen grauen Jumpsuit, in dem er inmitten einer größeren Menschenmenge glatt übersehen worden wäre. Hier aber, auf der Luna-Basis, wo Uniform die Regel war, bildete der Mann eine Ausnahme. Er war an die Fünfzig und völlig kahl. Auch das Halbdunkel, das im Raum herrschte, konnte die wache Intelligenz, die aus seinen Augen leuchtete, nicht verbergen.
    Dieser Mann war Zander von Wilmenhorst. Er gehörte zu dem halben Dutzend Menschen, deren Handlungen, und seien es auch unbedeutende, das Geschick des Erdimperiums verändern konnten. Den meisten war er als Großherzog des Sektors Vier bekannt, ein Zehngradsegment der gedachten, die Erde umgebenden Sphäre, die in die Unendlichkeit hinausreicht. Von Wilmenhorst war durch Erbfolge der Herrscher aller innerhalb dieses Sektors gelegenen Welten und allein dem Kaiser Untertan. Da sein Sektor zu den am gründlichsten erforschten und am dichtesten bevölkerten gehörte, hatte er beträchtlichen Einfluß in

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