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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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befahl Tode und wandte sich zu Berengaria. »Ja, ein blinder Mensch würde in der Finsternis dieser Tunnels wisse Vorteile genießen. Am ersten Tag durfte ich Jamie besuchen. Ich nahm eine Fackel, ging hinunter und versuchte herauszufinden, wohin die Gänge führen, aber die Wachtposten hielten mich auf. An einem anderen Tag durchsuchte ich die Umgebung von Olivers Haus, aber ich fand die Ausgänge der Tunnels nicht. Vielleicht gibt es keine. «
    »Wenn wir Jamie in einem Tunnel verstecken, bis die Hilfstruppen der reichen Montgomerys eintreffen, befände er sich zumindest nicht mehr in Olivers Gewalt«, meinte Axia. Als Tode ihrem angstvollen Blick auswich, warf sie ihm vor: »Du erzählst uns nicht alles. «
    »Ja. « Berengaria ergriff seine Hand und strich mit ihrem Daumen darüber. »Ihr habt uns verschwiegen, wie groß die Gefahr ist. «
    »Gestern morgen kam Olivers Bruder an. «
    Axias Besorgnis wuchs, als sie hörte, wie die beiden Schwestern den Atem anhielten.
    Bedrückt senkte Tode die Stimme. »Ronald Oliver erklärte Henry, er sei verrückt, die Hand einer armen Montgomery anzustreben, wenn die Maidenhall-Erbin im Turmzimmer eingeschlossen sei. Da der Bruder schon verheiratet ist, will er Frances zwingen, mit Henry vor den Traualtar zu treten. Aber Jamie erklärte den beiden, ohne seine Erlaubnis dürfe Frances niemanden heiraten, da Maidenhall ihn zum Vormund seiner Tochter ernannt habe. Und weil er sich weigert, irgendwelche Dokumente zu unterzeichnen, die das Mädchen den Olivers überantworten würden, wird er in einem Verlies festgehalten. Er bekommt nichts zu essen und gerade genug Wasser, um zu überleben. « Tode hob den Kopf und schaute Axia an. »Wenn er da herauskommt, wird er einen Arzt brauchen. «
    Sie sprang auf und trat ans Fenster, weil niemand ihre Augen sehen sollte.
    »Und was hat man ihm sonst noch angetan? « wisperte Berengaria.
    »Ein paarmal wurde er ausgepeitscht. Ich war der einzige, der ihn sehen durfte, und das nur, weil sie nicht wissen, daß ich ihn schon vorher kannte. So sehr er auch leiden muß -er ist noch immer nicht bereit, Frances’ und Henrys Vermählung zuzustimmen.
    »Also beschützt er sie«, flüsterte Axia und drehte sich zum Tisch um. »Die Entscheidung, ob sie heiraten wird, liegt nicht bei ihr, sondern bei Jamie. «
    »So ist es«, bestätigte Tode.

27
    Tode saß auf dem Kutschbock, zügelte das Gespann und hielt den Atem an, als er die bewaffnete Schar herankommen sah. Einige von Olivers Gefolgsleuten erkannte er wieder. Seine äußere Erscheinung brachte ihm gewisse Nachteile - man erinnerte sich an ihn.
    Aber als die Männer ihn entdeckten und einander lachend anstießen, wußte er, daß er kein Mißtrauen erregte. Erleichtert seufzte er, denn in seinem Wagen versteckten sich drei weibliche Wesen unter großen Blumenbergen.
    »Was habt Ihr denn da? « fragte ein grinsender Mann. »Blumen für die Maidenhall-Erbin«, erwiderte Tode jovial. »Wie kann man ein Frau besser umwerben als mit Blumen? Heute abend wird sie Eurem Herrn gehören, mit oder ohne Trauschein. «
    Verwundert hörte Axia zu, die ebenso wie ihre Schwägerinnen unter einer rauhen Leinendecke lag. In diesem Ton hatte Tode noch nie gesprochen. Eigentlich war er eher ernst veranlagt. Aber nun klang seine Stimme so fröhlich, daß die Männer schallend lachten.
    »Pflanzt die Blumen lieber wieder ein! « rief jemand. »Die Maidenhall-Erbin braucht sie nicht. «
    »Zumindest nicht, um den armen alten Henry zu heiraten«, fügte ein anderer hinzu.
    »Oh, dann verwende ich die Blumen für meine eigene Hochzeit«, verkündete Tode.
    Wieder erklang lautes Gelächter. Axia spürte, wie Berengaria, die neben ihr lag, die Hände ballte.
    »Vielleicht könnt Ihr die Erbin heiraten«, schlug einer der Männer vor. »Wenn Ihr sie findet… «
    »Oh - erwiderte Tode gleichmütig. »Hat sie sich versteckt, oder ist ihr Vater gekommen, um sie zu holen? « Nur Axia bemerkte die Angst, die in seiner Stimme mitschwang, als er Perkin Maidenhall erwähnte.
    »Sie ist entkommen«, verkündete ein Mann. »Gewissermaßen hat sie sich ihren Weg in die Freiheit gemalt«, fügte er hinzu und brüllte vor Lachen. »Wenn Ihr sie seht, sagt ihr doch, sie soll eine Tür suchen und wieder ins Haus kommen. «
    Vergnügt ritten sie weiter, und wenig später lenkte Tode den Wagen in den Schatten einer hohen Eiche. Er stieg vom Kutschbock und trank Wasser aus einem kleinen Faß, das an der Seitenwand hing. »Habt Ihr das

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