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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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«
    Da lachte er leise. »Nun, das muß ich herausfinden, nicht wahr? « Entschlossen ging er zu ihr.
    Was jetzt, überlegte sie. Sollte sie sich zu erkennen geben? Wenn er sie in aller Öffentlichkeit verprügelte, was würde er hier in diesem Zelt mit ihr machen, wo sie ganz allein waren? Und - gütiger Himmel - was würde er tun, wenn sie ihm nicht verriet, wer sie war?
    Carpe diem, dachte sie.
    Er blieb vor ihr stehen, aber in der Finsternis sah sie ihn kaum, roch nur seinen Atem. Offenbar hatte er getrunken. Neues Unbehagen stieg in ihr auf.
    »Nun? « fragte er erwartungsvoll.
    Sollte sie sich jetzt alle Kleider vom Leib reißen? »Ich bin eine Jungfrau, Mylord. «
    »Du bist-was? «
    »Ja«, bestätigte sie. »Eine Jungfrau. Zumindest kann ich das sehr gut vortäuschen. « Sie fühlte seinen Arger und legte einen Finger auf seine muskulöse Brust. »Gewiß möchtet Ihr gern eine Jungfrau berühren, Mylord«, flüsterte sie. »Eine Jungfrau, deren Busen einen Mann zum Weinen bringen kann. «
    Er zögerte, dann erwiderte er gedehnt: »O ja. « Ein seltsamer Unterton in seiner Stimme ließ Axias Herz schneller schlagen. Nun konnte sie in ihre Schlafkammer zurückkehren, in der sicheren Gewißheit, daß ein Mann sie begehrt hatte, nicht ihr Geld.
    Plötzlich tat er etwas Ungewöhnliches. Er streckte eine Hand aus und umfaßte ihre linke Brust. Vor lauter Schreck verschlug es ihr die Sprache. Doch sie konnte nicht zurückweichen, denn jetzt neigte er sich herab und küßte ihre halb geöffneten Lippen.
    Es war ein zarter, behutsamer Kuß, und als James Montgomery den Kopf hob, neigte sie sich zu ihm.
    »Wirklich, du bist eine ausgezeichnete Schauspielerin«, flüsterte er und streichelte ihre Brust. Seine andere Hand strich über ihren Nacken, ihre Wange. »Fast könnte ich glauben, du wärst nie zuvor geküßt worden. «
    »So ist es. Wollt Ihr mein Lehrer sein? «
    Statt zu antworten, küßte er sie wieder.
    Welch ein himmlisches Gefühl, diese intime Nähe eines anderen Menschen… Ihr Vater hatte niemandem gestattet, sie anzurühren, weder Männern noch Frauen. Natürlich, seine Erbin durfte sich mit keiner Krankheit anstecken und mußte unschuldig bleiben. Nur Tode faßte sie hin und wieder an, wenn sie allein waren, aber nur ihre Hand, oder seine Fingerspitzen liebkosten ihr Gesicht.
    Als sie ihren Mund auf James Montgomerys Handfläche preßte, beugte er sich wieder herab und küßte ihren Hals, ihr Kinn, ihr Ohrläppchen. »Ich heiße Jamie, und du? « »Diana«, wisperte sie, und der Atem blieb ihr in der Kehle stecken. Wie wundervoll es doch war, die Nähe seines kraftvollen Körpers zu spüren…
    »Ah, die jungfräuliche Göttin. « Sein Daumen wanderte über ihre Wange. »Nirgends finde ich Pockennarben. Deine Haut ist glatt wie Marmor. «
    »Aber wärmer? «
    »O ja, viel wärmer. « Mit flinken, geschickten Fingern löste er die Verschnürung ihres Kleids, und sie wußte, daß sie ihm Einhalt gebieten mußte. Aber seine Küsse erzeugten ein süßes Schwächegefühl. »Gefällt dir das? Sag mir, was du dir wünschst? «
    »Das weiß ich nicht. « Axia legte ihren Kopf in den Nacken, damit seine Lippen ihren Hals besser erreichen konnten. »Mylord, dies alles ist mir neu. Aber bis jetzt habe ich nichts daran auszusetzen. «
    Jamie lachte leise, seine Hände glitten über ihren Körper, und wie durch Zauberei fielen ihre Kleider zu Boden. Überall spürte sie seine Finger, die ihre weiche, warme Haut erforschten und eine sonderbare Sehnsucht weckten. Als er seine Finger zwischen ihre Beine schob, war sie zunächst schockiert - und dann enttäuscht, weil er seine Hand wieder entfernte. »Nein«, flüsterte sie.
    Nun trat er einen halben Schritt zurück und umfaßte ihre Schultern. »Du bist tatsächlich eine Jungfrau. «
    »Ist das schlimm? « Im dunklen Zelt konnte sie sein Gesicht nicht sehen, nur den undeutlichen Schimmer seiner Augen.
    »Wenn man einem Mädchen die Jungfräulichkeit raubt, übernimmt man eine gewisse Verantwortung. « Plötzlich wünschte Jamie, er hätte nicht soviel getrunken. »Das kann ich nicht. «
    Bitte, bleib bei mir , wollte sie flehen. Statt dessen stammelte sie: »Ich - ich brauche das Geld, denn meine Familie ist sehr arm. « Das hatte sie gelesen und oft genug gehört, wenn junge Männer zu Besuch gekommen waren.
    »Dann gehört die Münze dir. Nimm sie und geh. «
    Ehe er sich abwenden konnte, schlang sie die Arme um seinen Hals und preßte ihren nackten Körper an ihn.

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