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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Leben genießen konnte.
    Plötzlich wurde sie von wilder Wut erfaßt, stürzte sich auf ihn und zerkratzte seine Wangen. Der unerwartete Angriff verblüffte alle Anwesenden, so daß sich niemand rührte. Nur Jamie stolperte über seine eigenen Füße, taumelte rückwärts und hob die Arme, um sein Gesicht zu schützen. »Ich hasse Euch! « schrie Axia und versetzte ihm einen Fausthieb. »Ich hasse Euch! Ich hasse Euch! «
    Als erster erholte sich Tode von seinem Schrecken. Er allein wußte, was Axia empfand. Energisch umschlang er sie mit beiden Armen und zerrte sie von Jamie weg. Auch die Gefolgsleute hatten sich inzwischen gefaßt und traten zwischen ihren Herrn und die kleine Wildkatze.
    »Beruhigt Euch! « flüsterte Tode und preßte Axia an sich. »Natürlich werdet Ihr abreisen. Ihr müßt nicht hierbleiben. «
    Vorsichtig strich Jamie über sein zerkratztes Gesicht und hob den Kopf. Eines seiner Augen sah so aus, als würde es sich demnächst bläulich verfärben. Als er das Blut an seinen Fingern sah, holte er tief Atem. »Sie ist verrückt! «
    Axia versuchte, sich empört von Tode loszureißen, aber er rief mit durchdringender Stimme: »Frances, sagt es ihm! « Nur zu gut wußte Frances, was sie sagen sollte. »Wenn meine Kusine Axia mich nicht begleitet, bleibe ich auch hier«, seufzte sie wenig überzeugend.
    Verwundert schaute Jamie von einem Mädchen zum anderen. Hatte diese Wahnsinnige ihre reiche Kusine irgendwie in der Hand? »Ihr müßt sie nicht mitnehmen«, erklärte er Frances. Die Kratzer in seinem Gesicht begannen zu brennen. »Bedenkt doch, sie wollte Euch ermorden - und mich! Soll ich sie etwa in einem Käfig mitschleppen? «
    Jetzt, wo der Zorn verebbte, zitterte Axia am ganzen Körper. Sie hatte nicht gewußt, daß sie zu einem solchen Wutanfall fähig war. Aber - nicht abzureisen…
    Tode spürte, wie ihr Kampfgeist erlosch, und lockerte seinen Griff. »Wenn Ihr nicht sagt, was gesagt werden muß, Frances, erzähle ich ihm alles«, warnte er.
    Unbehaglich verzog sie die Lippen. Dieses ekelhafte Monstrum würde Lord James zweifellos verraten, daß sie nicht die echte Erbin war. Und dann würde sie hierbleiben müssen. Also versicherte sie notgedrungen: »Axia wollte mich nicht ermorden, sondern nur meinen Niesreiz wecken. Niemand konnte ahnen, welch schreckliche Wirkung diese vielen Gänseblümchen ausüben würden. «
    »Und? « drängte Tode.
    Frances verdrehte die Augen. Offenbar wollte er nicht lockerlassen, bis alles ausgesprochen war. »Nun ja, Lord James, sie attackierte Euch nur, weil Ihr sie nicht mitnehmen wollt. Das hat sie geärgert. «
    Da brach Rhys in lautes Gelächter aus, und sogar Thomas grinste. Ärger? Auf dem Schlachtfeld waren ihnen Männer begegnet, die ihr Leben verteidigt und weniger leidenschaftlich gekämpft hatten als diese junge Frau.
    Als Jamie zauderte, schaute Frances zu Tode hinüber. Nein, er würde nicht zögern, die Wahrheit auszuplaudern. »Bitte, Lord James! Sie kann mich begleiten und die Rolle meiner Zofe übernehmen. «
    »Lieber esse ich… «, begann Axia, aber Tode fiel ihr ins Wort.
    »Das genügt nicht, Frances. «
    »Also gut«, fügte Frances ungeduldig hinzu und zog einen Schmollmund. »Dann soll sie meine Kusine oder Schwester oder sonstwas sein. «
    »Ich bin deine Kusine«, zischte Axia.
    »Ja, gewiß. « Frances musterte sie von oben bis unten, verglich ihr gelbes, mit blauen Schmetterlingen besticktes Seidenkleid mit Axias praktischer brauner Wolle und schüttelte den Kopf. Wie kann ich nur mit dieser Frau verwandt sein, schien ihr Blick zu besagen.
    Rhys deutete ihre Miene richtig und lachte wieder. Und Thomas preßte eine Hand auf seine Lippen, um ein Lächeln zu verbergen.
    »Bist du auch sicher, daß Maidenhall dir genug bezahlt? « flüsterte Rhys seinem Herrn zu.
    Stöhnend beobachtete James die beiden Mädchen, die sich mit schmalen Augen anstarrten. »Am liebsten würde ich die Damen in getrennten Karawanen befördern, aber das geht nicht. « Er wandte sich zu Axia. »Deshalb werdet Ihr als meine Schwester reisen. « Drohend straffte er die Schultern, ging zu ihr und neigte sich hinab, so daß ihre Nasen einander fast berührten. »Und sobald Ihr meinen Unmut erregt, schicke ich Euch mit einer Eskorte zurück, verstanden? «
    Doch sie ließ sich nicht einschüchtern und erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Hier und jetzt schwöre ich, alles zu tun, um Euch das Leben zur Hölle zu machen. Und wenn Ihr Euch zu

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