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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Kaufmannstochter bewältigen. Trotzdem schien sich Axia großartig zu amüsieren. Diese vulgäre Feilscherei auf dem Markt! Genau wie der Vater. Geld an sich zu raffen - das war ihre größte Freude.
    Seufzend fegte Frances den Staub von ihrem Kleid. Wie sie diese primitiven Vehikel haßte! Wenn sie Lady Frances Montgomery hieß, würde sie in einer Kutsche mit Samtpolsterung sitzen, umgeben von einem Dutzend Lakaien… »Was für Pläne schmiedet Ihr denn? «
    Erschrocken zuckte sie zusammen, als die Flüsterstimme an ihr Ohr drang. Sie mußte sich nicht umdrehen, um zu wissen, daß dieser eklige Tode hinter ihr stand. »Vielleicht kann ich Axia vor ihrer eigenen Dummheit retten«, erwiderte sie, reckte die Nase in die Luft und schlenderte davon. Sollte er doch denken, was er wollte, und verzweifelt überlegen, was sie wohl meinte… Lächelnd eilte sie zu Jamie hinüber.
    »Möchtet Ihr mit mir Spazierengehen, Mistress Frances? « fragte Jamie und bot ihr den Arm. »Der Abend ist so schön. «
    »Sehr gern, Sir«, antwortete sie, legte eine Hand auf seinen Arm, und sie wanderten die schmale Straße hinab, neben der sie ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    Um Konversation zu machen, verkündete er: »Bald werden wir in einem Haus übernachten, in richtigen Betten. « »Oh, das freut mich. Und ich will endlich wieder etwas essen, was nicht über einem Lagerfeuer gekocht wurde«, fügte sie hinzu und rümpfte die Nase.
    »Aber Axia kocht doch sehr gut, nicht wahr? Nie hätte ich gedacht, daß Mandeln so köstlich schmecken können. « In seligen Erinnerungen versunken, lächelte er.
    Frances musterte ihn durch gesenkte Wimpern. Im schwindenden Tageslicht wirkte ihre Schönheit fast ätherisch. »Ihr geht mit mir spazieren und sprecht von einer anderen Frau? «
    »Nun ja - nein. « Mehr wußte er nicht zu sagen. Eine Zeitlang schlenderten sie schweigend dahin, dann brach Frances in Gelächter aus. Als er sich verwirrt zu ihr wandte, erklärte sie: »Irgendwie sind wir uns ähnlich. «
    »Gewiß, aber inwiefern? « »Gesteht mir doch, James Montgomery - mußtet Ihr jemals eine Frau umwerben? Hattet Ihr es jemals nötig, die Aufmerksamkeit einer verehrten Lady mühsam auf Euch zu lenken? Mit Blumen oder Gedichten? «
    Unbehaglich zog er den Kopf zwischen die Schultern. »Also, um die Wahrheit zu sagen… «
    »Auch ich mußte niemals das Interesse auf mich lenken. Ich brauchte nur still dazusitzen, und die Männer kamen zu mir. Oft kämpften sie um das Vorrecht, an meiner Seite Platz zu nehmen. Und die Jungen stolperten übereinander, um mir einen Becher süßen Apfelwein zu bringen. Zweifellos ist es Euch genauso ergangen, Sir. «
    »Gewiß, ich gebe zu - ich hatte es immer sehr leicht«, entgegnete er. »Bis vor kurzem. «
    Frances runzelte die Stirn. »Jetzt wird es langsam Zeit, über geschäftliche Dinge zu reden. «
    Aber Jamie hörte ihr nicht zu. Bis vor kurzem… Was war das für ein Leben vor dem Tag gewesen, wo er Axia kennengelemt hatte?
    »… und Heiratspläne zu schmieden. Zunächst sollte es geheim bleiben. Wir werden es meinem Vater erst später mitteilen… «
    »Heiratspläne? « wiederholte Jamie verständnislos, weil ihm entgangen war, was sie vorher gesagt hatte.
    Kokett klimperte sie mit ihren langen Wimpern. »Ich dachte, Ihr wolltet das Maidenhall-Gold erringen - mein Erbe. «
    »Oh, ich… « Es mißfiel ihm, wie freimütig sie darüber sprach.
    »Schon gut«, versuchte sie ihn zu besänftigen und drückte ihren Busen an seinen Arm. Als sie merkte, daß er mit seinen Gedanken ganz woanders war, ließ sie ihn abrupt los, schlug die Hände vors Gesicht und begann zu schluchzen. »O James, Ihr wißt nicht, was mich erwartet! Mein Vater hat einen schrecklichen Bräutigam für mich gewählt. Niemals werde ich das Glück der Liebe genießen und auch keine Kinder bekommen. Ich wurde gefangengehalten, seit ich drei Wochen alt war, und in meiner Ehe droht mir ein neues Gefängnis. Wie soll ich das nur ertragen? «
    Jamie tat, was er mit allen weinenden Frauen machte, er nahm sie in seine Arme und streichelte ihren Rücken. »Sicher, ich weiß - Axia erzählte mir nur aus Bosheit, Ihr würdet mich gern heiraten«, fuhr sie stockend fort, »doch das war die Erfüllung meiner Träume. Ich hoffte, mein Vater würde mir einen hübschen, charmanten Begleiter schicken, und wir könnten… Nein, das wage ich nicht laut auszusprechen! «
    »Sagt es mir! « flüsterte er und fürchtete, die Antwort bereits zu

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