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Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe

Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe

Titel: Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
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Entsetzen, völlig gelähmt, dann schüttelte er sich, drückte auf die Gabel und wählte die Nummer der Kölner Leitstelle.
    „Da ist gerade auf eine Ihrer Kolleginnen geschossen worden. Susanne ... Wendland...“
    „Mein Gott. Wo denn?“
    „Bitte? Wo? Ich ... ich weiß es nicht.“ Jonas hängte ein und verbarg das Gesicht in den Händen.

10. KAPITEL
    E in silberner 7er-BMW fuhr langsam durch Buchfeld. Kurz vor dem Ortsende bog er in eine unmittelbar am Waldrand entlangführende Straße ein, wo sich nur auf der linken Seite einige stattliche Häuser mit großen Gartengrundstücken befanden. Der BMW stoppte vor Henns Villa. MSD-Major Bergner, in Zivil, der wartend auf dem Bürgersteig gestanden hatte, setzte sich auf den Beifahrersitz und zog die Tür wieder zu. Er drehte sich im Sitz um. Im Fond saßen Rolo ff und Kettler.
    „Wie lauten Ihre Befehle, Dr. Roloff?“ fragte er.
    „Ich habe darüber nachgedacht, was ich an Gablenz‘ Stelle täte“, sagte Roloff. „Zwei Dinge scheinen ihm wichtig zu sein: Er exekutiert die Leute, die er für den Bau der Autobahn bestrafen will, und er hält den anderen eine Predigt. So verhielt er sich bei der Ermordung Honadels. Gegenüber den Bauarbeitern hat er sich eigentlich auch nicht anders benommen, wenn man sich deren Zeugenaussagen anschaut. Ich gehe daher davon aus, daß er zuerst das Wolfsrudel in den Garten schicken wird, um die Gäste in Schach zu halten und sie zu zwingen seiner Predigt zuzuhören.“
    „Wenn die Wölfe erst im Garten sind, werden wir ein Blutbad kaum noch verhindern können“, sagte Bergner. „Dann riskieren wir, Gäste zu verletzen oder gar zu töten, wenn wir auf die Tiere schießen.“
    „Das ist das Dilemma. Riegeln wir das Grundstück völlig ab und lassen die Wölfe nicht herein, verderben wir Gablenz seinen großen Auftritt. Er wird vermutlich gleich wieder im Wald untertauchen, wo es viel schwerer sein wird, ihn zu fangen.“
    „Was hat denn Priorität?“ fragte Kettler. „Gablenz‘ Festnahme oder der Schutz der Festgäste?“ Roloff warf zuerst Bergner, dann Kettler einen langen Blick zu. „Ich will Gablenz. Lebend und möglichst bald. Und ich will diese Predigt hören. Die wird er hier bestimmt wieder halten. Ich will wissen, ob er dabei wirklich mit unnatürlich lauter Stimme spricht, wie einige Zeugen behauptet haben. Das würde bedeuten, daß sich durch Megatonin auch körperliche Leistungsparameter verändern, wofür es bislang keine Hinweise gab. Außerdem will ich hören, was er sagt. Daß eine Person wie er unter der Wirkung von Megatonin zum fanatischen Umweltkämpfer mutiert, ist eine überaus erstaunliche, unerwartete Entwicklung. Ich bin sehr gespannt, dieses Phänomen persönlich in Augenschein zu nehmen. Vielleicht gewinnen wir so Hinweise darauf, wie wir ihm den Kopf wieder zurechtrücken können, wenn wir ihn erst einmal in unserer Gewalt haben.“
    Kettler starrte hinunter auf seine großen, fleischigen, im Schoß gefalteten Hände. „Gut. Dann sollten wir die Wölfe auf jeden Fall in den Garten lassen. Hinterher können wir uns damit herausreden, das Grundstück hätte sich wegen seiner Größe und seiner Lage am Waldrand bei Dunkelheit nicht völlig absichern lassen. Und sind die Tiere erst einmal im Garten, ist es, wie Bergner schon sagte, zu gefährlich, massiv das Feuer zu eröffnen. Zumindest liefert uns das einen Grund, tatenlos abzuwarten, bis Gablenz seine Rede hält. Ich schätze, daß er dafür einen erhöhten Standort wählen wird, vielleicht das Dach der Garage oder die Gartenmauer. Während er dort oben steht und redet, ist er am verwundbarsten. Dann sollten wir ihn rasch umzingeln. Auch wenn er noch so verrückt ist, zwanzig auf ihn gerichtete Maschinenpistolen werden ihn gewiß überzeugen, sich uns kampflos zu ergeben. Danach können wir mit den Wölfen immer noch kurzen Prozeß machen.“
    Roloff nickte zufrieden. „Ich denke, das ist eine gute Strategie“, sagte er.
    „Was ist mit Henn und dem Landrat?“ fragte Bergner. „Sie dürften die gefährdetsten Personen sein.“
    Roloff zuckte die Achseln. „Unser Hauptinteresse gilt Gablenz. Falls es Ihnen nebenbei noch gelingt, die beiden zu beschützen, gut. Wenn nicht - korrupte Abgeordnete und Landräte sind ersetzbar.“
    „Es darf natürlich nicht nach grober Fahrlässigkeit aussehen“, gab Bergner zu bedenken.
    Roloff winkte ab. „Ach was. Wenn tatsächlich neunzehn Wölfe in den Garten springen und angreifen, wird man es wohl

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