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Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe

Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe

Titel: Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
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in die Kreuzung hinein. Es war eine große Kreuzung zweier vierspuriger Straßen, Venloer und Melatenstraße. Als der Vectra sich dem Ende der Kreuzung näherte und schon fast zu schnell war, warf sich Susanne zur Fahrerseite hinüber, zog am Griff, stieß die Tür auf und sprang. Der Aufprall mf den Asphalt war härter und schmerzhafter als erwartet. Sie rollte sich über die Schulter ab, sprang auf und rannte los. Aus den Augenwinkeln sah sie zwei Autos auf sich zurasen und hörte Bremsenquietschen, dann lautes Krachen, als die nachfolgenden Wagen auffuhren. Sie schlug Haken wie ein Hase und erreichte den schräg gegenüberliegenden Bürgersteig.
    Ob auch der Vectra eine Vollbremsung gemacht und ei-nen Auffahrunfall verursacht hatte, konnte sie nicht seien, weil sie nicht wagte, sich umzudrehen. Sie nahm an, daß sie sich bei dem Aufprall auf die Straße etliche blaue Flecken geholt hatte, aber sie war noch in der Lage zu rennen. Also rannte sie, so schnell sie konnte.

    Es war unglaublich rasch gegangen. Flink wie eine Raubkatze hatte dieses Miststück sich zur Seite geworfen, die Tür aufgestoßen und war verschwunden. Und natürlich hatte Heppinger eine Vollbremsung gemacht. Der Aufprall des folgenden Wagens ließ Grabbes Kopf vor und zurück pendeln. Als er wieder klar sehen konnte, hatte die Wendland auf der Gegenfahrbahn ebenfalls eine Massenkarambolage verursacht und schon fast den Bürgersteig erreicht. Unversehrt. Sie lief verflucht schnell. Und höchstens vierzig Meter weit weg leuchtete das blaue Schild einer U-Bahn-Station in der Sonne. Sich losschnallen und aus dem Wagen springen war praktisch eine Bewegung. „Nein! Nicht schon wieder die U-Bahn!“ stieß Grabbe hervor und rannte ihr nach, zog im Laufen seine Pistole, entsicherte sie. Passanten schrien und schimpften. Grabbe stieß einen von ihnen mit einem groben Schlag zur Seite. Die Wendland hatte die U-Bahn-Treppe fast erreicht. Sie hatten schlichtweg vergessen, die Kindersicherung zu verriegeln. Kettler war ausgestiegen, und sie waren einfach losgefahren.
    Sie darf nicht telefonieren, sie darf auf keinen Fall telefonieren , hatte Kettler gesagt. Es darf keine weiteren Pannen geben!
    Was soll ich denn machen, verdammte Scheiße? Sie auf offener Straße niederschießen? dachte Grabbe. Am Kopf der Treppe drehte sie sich kurz um, sah ihn, rannte weiter, die Treppe hinab, „Stehenbleiben!“ keuchte Grabbe. „Sonst schieße ich!“ Passanten rannten kreischend auseinander. General Enderies Kettenraucherstimme: Vor allem kein unnötiges Aufsehen erregen. Wir sind die Sicherheitselite - geräuschlos und effizient.
    Sie würde telefonieren wollen. Dazu brauchte sie ein paar Minuten Ruhe. Die öffentlichen Telefone in der U-Bahnstation zu benutzen, wäre töricht gewesen, denn dort hätte er sie sofort entdeckt. Wenn es ihr gelang, mit einer U-Bahn zu entwischen, konnte sie irgendwo in Köln untertauchen, diese verdammte Stadt war riesengroß. Soweit er wußte, war das hier kein Kreuzungsbahnhof, es gab also nur zwei Bahnsteige, für jede Richtung einen. Während er die Treppe hinabstürmte, zwei Stufen auf einmal nehmend, überlegte er, was er an ihrer Stelle täte. Wahrscheinlich würde er in die Innenstadt hineinfahren. Dort boten sich bessere Möglichkeiten, unterzutauchen. Am Fuß der Treppe rannte er eine alte Frau um, die schreiend liegen blieb. Die Wendland durfte nicht entwischen!
    Richtung Innenstadt zu fahren, war das Vernünftige, zu Erwartende ... Grabbe grinste und lief zu dem Bahnsteig der Züge in die andere Richtung, nach Bikkendorf. Oben an der Treppe blieb er stehen. Kein Zug stand auf dem Gleis, einige Leute warteten. Entweder war der Zug schon weg und sie entwischt, oder... Sie stand hinter dem Fahrplankasten dicht an die Wand gepreßt. Als sie ihn sah, rannte sie sofort los, auf die Treppe am anderen Ende des Bahnsteigs zu.
    Grabbe lief zurück in die große Halle unter der Straßenkreuzung, in der wenigstens kein dichtes Menschengewühl herrschte. Er sah die Wendland am anderen Ende ler Halle den Treppen entgegensprinten, die hinauf ins Licht führten. Er würde sie nicht einholen, sie war schlank und schnell wie eine Gepardin. Wenn er schon schießen mußte, dann hier unten, wo relativ wenige Leute unterwegs waren. „Stehenbleiben!“ Sie reagierte nicht, hatte das Ende der Halle schon fast erreicht. Grabbe hob die Pistole. Sie nicht erschießen ... nur stoppen. Er versuchte auf ihre rechte Schulter zu zielen.
    Der Schuß

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