Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe

Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe

Titel: Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
Vom Netzwerk:
erfolgreich...“
    „Erfolgreich?“ Schlei stieß ein schrilles, hysterisches Kichern aus. „Sie sind ja wahnsinnig, Roloff, komplett wahnsinnig!“
    Roloff wandte sein gebräuntes, scharfkantiges Gesicht Schlei zu. In seinen Augen blitzte es auf. Er schien zu einer heftigen Erwiderung ansetzen zu wollen, fuhr dann jedoch beherrscht fort: „Es verläuft insofern erfolgreich, als daß sich nicht leugnen läßt, daß Megatonin Gablenz tatsächlich zu Psi-Fähigkeiten verholfen hat, mit denen er die Wölfe kontrolliert. Das zeigt mir, daß wir auf dem richtigen Weg sind. Wir müssen nur noch die unerwünschten Nebenwirkungen ausschalten. Die Wölfe interessieren mich nicht, die können Sie meinetwegen abknallen. Aber Gablenz darf nichts passieren. Ich will ihn lebend, damit wir ihn hier im Labor auf Herz und Nieren prüfen und den Fehler im System, die Fehlschaltung in seinem Gehirn ausfindig machen können.“ „Ich weiß nicht, ob der Minister...“ Bernauer machte ein unbehagliches Gesicht.
    Ohne von ihm Notiz zu nehmen, sagte Roloff zu Kettler und General Enderle: „Kettler, Sie mit Ihren Antiterrorspezialisten und Major Bergners MSD-Einheit müßten Gablenz doch wohl überwältigen und in Gewahrsam nehmen können. Wir werden das Fest benutzen, um ihm eine Falle zu stellen. Ich bin ebenfalls der Meinung, daß er dort auftauchen wird.“
    Kettler zuckte die Achseln. „Meine Dienstanweisung lautet, Sie sicherheitstechnisch nach Kräften zu unterstützen und für eine gute Zusammenarbeit zwischen GENO-TEC und der Polizei zu sorgen. Wenn Sie wünschen, daß wir es so machen, dann machen wir es so. Aber das Risiko müssen Sie tragen, auch gegenüber den Herren von der Politik.“
    Roloff grinste. „Wir sind ein risikofreudiges, innovatives Unternehmen. Aber für den polizeilichen Bereich sind Sie zuständig, Kettler. Sehen Sie zu, daß die Wendland sich still verhält und keinen unnötigen Staub aufwirbelt.“ Kettler schwieg und machte ein grimmiges Gesicht.
    Der General zündete sich eine Zigarette an, hustete rasselnd und sagte heiser: „Was den MSD angeht, so befolgen wir auf jeden Fall Ihre Anweisungen, Dr. Roloff. Immerhin finanziert GENOTEC die Hälfte unseres Etats. Ich berate Sie lediglich fachlich, mache Vorschläge ... die Entscheidungsbefugnis liegt selbstverständlich bei Ihnen.“
    „Gut, meine Herren. Dann gehen wir vor, wie ich es soeben dargelegt habe“, sagte Roloff abschließend. „Also, ich denke, ich sollte doch vorab telefonisch den Minister informieren“, sagte Bernauer bemüht diplomatisch. „Nur um etwaigen Mißverständnissen vorzubeugen.“
    „Selbstverständlich“, sagte Roloff und winkte großzügig mit der Hand. „Sie können das Telefon im Nebenzimmer benutzen.“
    Bernauer stand auf und ging rasch hinaus.
    „Sie verstehen nicht, Sie verstehen überhaupt nicht!“ brach es plötzlich aus Schlei heraus. „Da ist etwas ... etwas Dämonisches am Werk, etwas, das unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse über Geist und Bewußtsein auf den Kopf stellt. Das ganze Megatoninprojekt hat sich in die falsche Richtung entwickelt. Ein völliger Irrweg! Immer wieder habe ich versucht das Gablenz klarzumachen! Hybris ist es, Ihr Traum von der absoluten Kontrolle! Größenwahn! Das wird kein gutes Ende nehmen. Gablenz kontrolliert die Wölfe überhaupt nicht. Scholl hat gesagt, daß dieses Etwas...“
    „Ach, halten Sie doch endlich den Mund!“ fuhr ihm Roloff dazwischen. „Ich kann Ihr dummes Gerede nicht mehr hören. Miesmacher wie Sie können wir nicht gebrauchen! Wenn Ihre Nerven zu schwach für unsere dynamische Firmenpolitik sind, dann lassen Sie sich doch krank schreiben! Ich kann Ihr Gesicht nicht mehr sehen!“
    Schlei stand zitternd auf. „Ich ... ich habe Sie gewarnt“, sagte er schrill. „Dieses Projekt ist ein Irrweg und wird ein böses Ende nehmen.“ Dann verließ er den Konferenzraum.
    Nach kurzem Schweigen sagte Roloff leise: „Wenn Gablenz nicht wieder zu Verstand kommt, sondern zum Pflegefall wie Scholl wird, schmeiße ich Schlei raus. Er ist dann wirklich überflüssig.“
    Kettler trommelte mit seinen fleischigen Fingern auf den Tisch. „Schlei ist eine Zeitbombe“, entgegnete er. „Gablenz hat mit ihm immer über alles gesprochen.“
    Ein kühles Grinsen huschte über Roloffs Gesicht. „Vielleicht bekommen Sie ja demnächst Gelegenheit zu beweisen, daß die Pannen, die Ihnen bei der Beseitigung Conrads unterlaufen sind, nur auf eine vorübergehende

Weitere Kostenlose Bücher