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Wendland & Adrian 02 - Die Krypta

Wendland & Adrian 02 - Die Krypta

Titel: Wendland & Adrian 02 - Die Krypta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
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Treppe hoch und schalteten das Licht aus. Jetzt gab es nur noch das gespenstische blaue Leuchten, das an Susannes Füßen zog und kribbelte. Chris! Diese Verrückten wollten Chris etwas antun! Susanne zerrte mit aller Kraft an ihren Fesseln, scheuerte sich die Haut wund, doch die Stricke gaben nicht nach. »Was machen wir jetzt?«, fragte Roland mit niedergeschlagener Stimme. Sein Körper war nur ein dunkler Schemen im bläulichen Zwielicht.
    Susanne biss die Zähne zusammen. »Beten«, knurrte sie. Herrgott, ich glaube nicht, dass es dich gibt, aber falls doch, dann hilf Chris. Lass meinetwegen dieses Gewölbe über mir zusammenstürzen, aber lass nicht zu, dass Chris Ermekeil in die Hände fällt.
    Barnstett saß im Auto und wartete. Im Grunde könnte ich nach Hause fahren, dachte er. Es gibt hier nichts mehr für mich zu tun. Aber er konnte nicht. Wie gebannt verfolgte er die weiteren Ereignisse. Die Sprenglöcher waren gebohrt und die Ladungen vorbereitet. Bis auf den Sprengmeister und seine Leute hatten sich alle Leute einen Kilometer weit von dem Kloster entfernen müssen. Von hier aus wirkte das Wetter gespenstisch. Düstere Wolken ballten sich über dem ehemaligen Dorf und dem angrenzenden Tagebau. Barnstett hatte das Gefühl, dass die Wolken immer dichter wurden und immer tiefer hingen. Die Luft schien aufgeladen wie vor einem schweren Sommergewitter. Besorgt beobachtete er, dass an Autoantennen und anderen hochstehenden Metallteilchen kleine Flämmchen tanzten. Elmsfeuer. Woher kam diese starke elektrostatische Aufladung in der Luft? Die Glosowski schenkte dem Phänomen keinerlei Beachtung. Barnstett musste an die hohe statische Aufladung unten in dem Gewölbe denken. War es möglich, dass da ein Zusammenhang bestand? Er stieg aus, ging zu ihr und sagte es ihr. Sie winkte ärgerlich ab. »Haben Sie noch nie Gewitterwolken gesehen? Wir arbeiten mit Kabelzündung. Da kann nichts schief gehen.«
    Barnstett zog sich wieder in den faradayschen Käfig seines Wagens zurück. Er schaltete das Radio ein, doch der Suchlauf fand keinen Sender, nur lautes statisches Knistern und Rauschen. Er beschloss seine Frau anzurufen, musste aber besorgt feststellen, dass auch das Handy nur atmosphärisches Rauschen produzierte. Er bekam Angst, die ihm langsam und kühl an der Wirbelsäule heraufkroch und seine Nackenhaare aufrichtete.
    Das Telefon klingelte und riss Chris aus einem bleiernen Schlaf. Die Nacht war unruhig gewesen. Erst verwirrte es sie, in Susannes Bett zu liegen, dann fiel ihr der Albtraum mit dem Flammenengel wieder ein, und dass sie kurz aufgewacht war, als Susanne aufstand.
    Heike war am Apparat und fragte, ob Chris nicht hinüberkommen wolle, frühstücken. Es war schon halb zehn durch. Benommen zog Chris ihre Jeans an und schmuste einen Moment mit Ahriman, der vor dem Bett saß. »Na los, du tollpatschiger Knuffelhund, geh schon vor in den Park. Ich muss eben noch mal ins Bad.«
    Sie öffnete ihm die Tür, und er flitzte bellend hinaus auf den Rasen. Sie wusch sich das Gesicht und putzte sich die Zähne. Während sie sich die Haare kämmte, was bei ihrem neuen Kurzhaarschnitt nicht lange dauerte, warf sie einen Blick aus dem Fenster und sah zwei Männer durch den Park gehen. Den einen erkannte sie sofort, es war dieser Domkapitular Ermekeil. Der andere war schwerer, mit stattlichem Bauch und einem grauen Bart. Sie hörte Ahriman bellen. Er lief herbei, und der bärtige Mann bückte sich und streichelte ihn. Offenbar kannte ihn der Hund. Die Männer gingen weiter, auf die Villa zu, Ahriman lief bellend neben ihnen her. Dann verschwanden sie aus Chris' Blickfeld.
    Chris fühlte sich plötzlich sehr unwohl. War der bärtige Mann möglicherweise Harald Terwegen? Aber wo waren dann Roland und Susanne? Sie musste an Ermekeils unangenehm starrenden Blick unten in der Krypta denken. Was wollte er hier bei den Vandenbergs? Eilig zog sie sich Shirt und Jacke über. Als sie zur Tür ging, glaubte sie kurz hintereinander zwei kleine Geräusche zu hören, wie wenn ein Hammer auf einen Nagel geschlagen wird, leise und weit weg. Ahriman jaulte laut auf - und war dann sofort wieder still. Chris Herz jagte plötzlich. Was war mit dem Hund? Es hatte gequält geklungen. Sie rannte aus dem Gästehaus, hinüber zur Villa. Als sie um die Ecke zum Eingangsportal bog, blieb sie stocksteif stehen. Da lag Ahriman starr auf der Seite. An seinem Kopf war eine Wunde, aus der Blut sickerte. Seine Flanke zitterte noch ein wenig, aber sein

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