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Weniger Arbeit mehr Gemuese mehr Sex - Roman

Weniger Arbeit mehr Gemuese mehr Sex - Roman

Titel: Weniger Arbeit mehr Gemuese mehr Sex - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Reinker
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hat er meine Launen mit schier übermenschlicher Langmut ertragen. Doch nun scheint selbst für ihn das Maß voll zu sein.
    Ich ducke mich in meinem Sitz zusammen und mache mich auf einen gewaltigen Wutanfall gefasst.
    Gewaltig – und von A bis Z berechtigt.
    »Mensch, Sandra, bist du jetzt total durchgeknallt? Also langsam zweifele ich wirklich an deinem Verstand! Erst dieser bodenlos peinliche Auftritt im ›Spaten‹ – und jetzt das!«
    Ich überlege ganz kurz, ob ich jetzt, wo die Stimmung eh im Eimer ist, nicht beiläufig ein »Und? Wirst du mich jetzt wegen der rosa Krawatte verlassen?« einflechten soll, aber Thomas sieht so unglaublich wütend aus, dass ich mich dagegen entscheide.
    »Ich möchte wirklich wissen, was in deinem Kopf vorgeht!«, brüllt er zornesrot. Eine Ader auf seiner Stirn schwillt gefährlich an. So habe ich ihn noch nie erlebt.
    »Nimm dir mal ein Beispiel an deiner Freundin Neele, die wird mit zunehmendem Alter immer vernünftiger – aber bei dir ist ja wohl das komplette Gegenteil der Fall! Für so ein Haus muss man doch dem Himmel danken und den Vertrag unterschreiben, bevor es sich die Vermieter noch mal anders überlegen! So schön kann das Haus doch niemals sein, das du aufgetan hast! Wo soll das überhaupt sein?«
    Eine gute Frage.
    Unglücklicherweise habe ich noch keine halbwegs plausible Antwort darauf gefunden. Mein Notlügenzentrum ist komplett von schlechtem Gewissen überflutet und meldet den Totalausfall sämtlicher Prozessoren. Hektisch improvisiere ich und erzähle eine Geschichte von einem Onkel von Renate, der am Wörthsee ein entzückendes Fachwerkhaus hat und …
    Schweres Lügen in der Ehe wird mit Fegefeuer nicht unter 300 Jahren bestraft!, ruft mein innerer Staatsanwalt entrüstet. Mir wird heiß. Das sind wahrscheinlich schon die ersten Flämmchen der höllischen Gluten.
    Sandra, jetzt überleg doch mal, setzt der Herr Staatsanwalt etwas freundlicher hinzu. Er hat wohl mein Erschrecken bemerkt. Warum sagst du nicht einfach die Wahrheit? Entschuldige dich bei Thomas, gib ihm ein bisschen Zeit, damit er sich beruhigen kann – und dann geh mit ihm ein Stündchen spazieren und führ endlich diese konstruktive Beziehungsdiskussion, die du schon so lange führen willst. In den letzten Jahren hast du sie doch mindestens 9.713-mal geprobt. Ich weiß, ich weiß, natürlich nur im Selbstgespräch. Doch das dürfte trotzdem reichen, um sie endlich erfolgreich über die Bühne zu bringen!
    Hmm. Ich habe zwar eigentlich das Gefühl, dass ich noch mindestens mehrere Hundert weitere Proben benötige, um bei der Premiere dieser Beziehungsdiskussion nicht zu patzen. Aber vielleicht hat mein Staatsanwalt ja recht. Außerdem wäre eine Aussprache Thomas gegenüber nur fair, nach meinem glanzvollen Auftritt gerade.
    »Du, Thomas, du hast doch gerade gesagt, du willst wissen, was in meinem Kopf vorgeht … Wollen wir nicht ein bisschen spazieren gehen? Ich hab was auf dem Herzen, das würde ich gerne mit dir besprechen.«
    Der erste Teil kommt noch einigermaßen gut an. Der zweite umso weniger. Bei »Ich hab was auf dem Herzen« wird Thomas grün im Gesicht. Und bei »gerne mit dir besprechen« sieht er so aus, als wolle er am liebsten aus dem fahrenden Auto springen. Er gehört eindeutig zu der Sorte Mann, die lieber eine Woche nackt im Dschungel verbringt, als ein halbes Stündchen lang ein Gespräch über Gefühle zu führen.
    »Guck mal, da ist ein Weihnachtsmarkt! Ach, lass uns da doch erst mal drüberschlendern und einen Glühwein trinken, bevor wir ernste Dinge besprechen«, versucht er seinem Schicksal zu entgehen. Offenbar hat er vor meinem Vorstoß so viel Schiss, dass er darüber sogar vergisst, wegen des Häuschens weiter wütend auf mich zu sein.
    Ohne meine Antwort abzuwarten, parkt er das Auto und steuert an Kunstgewerbe aus Nordkorea, Honigkerzen und Bratwurstspezialitäten vorbei den nächstgelegenen Glühweinstand an.
    Ich sage nichts. Einerseits bin ich froh, aus meinem Traumhausschwindel noch mal mit einem blauen Auge herausgekommen zu sein. Andererseits steigt in mir Groll auf Thomas hoch wie Magma in einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Wahrscheinlich will er nur deshalb der Aussprache mit mir entkommen, weil er genau weiß, dass ich da nicht nur so ganz allgemein über Gefühle reden will. Und wenn es etwas gibt, über das Männer noch weniger gerne sprechen als über Gefühle, dann ist es die chronische Ladehemmung ihres besten Stücks.
    Oder ihre geheime

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