Weniger arbeiten, mehr leben
umzusetzen, sind mehr oder weniger grenzenlos, und die Chancen stehen gut, dass Sie in diesem Gespräch auch Aspekte entdecken und entwickeln, die Ihren Plan bereichern.
Generell gilt: Erfolgreiches Downshifting ist nahezu unmöglich, wenn Ihr Lebenspartner nicht auf Ihrer Seite ist und Ihr Vorhaben aktiv unterstützt.
Ihre Kinder:
Was werden Ihre Kinder sagen, wenn Sie sie davon in |68| Kenntnis setzen, dass Sie zukünftig einen (möglicherweise auch materiell) reduzierten Lebensstil anstreben? Werden sie künftig auf Dinge wie drei Urlaubsreisen pro Jahr, ein eigenes Pferd und regelmäßige, teure Ausflüge in Freizeitparks verzichten müssen? Können Sie sie von den Vorteilen Ihres Downshifting-Plans überzeugen? Wenn Sie schon jetzt mit dem Gedanken an einen Umzug spielen: Werden Ihre Kinder eventuell ihre gewohnte Umgebung und damit auch ihre Freunde verlassen müssen? Könnten Sie sie in diesem Falle davon überzeugen, dass dieser Ortswechsel auch mit Vorteilen verbunden ist?
Auch Ihre Kinder sollten im Prinzip nicht schwer von den Vorteilen eines Downshifting-Plans zu überzeugen sein – abhängig natürlich davon, wie weit Ihre Absicht geht. Für Kinder steht meist ein einziges Argument im Vordergrund: die Zeit, die Sie früher nicht hatten, und die Sie jetzt geben können. Wenn Sie selbst glücklich sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Leute um Sie herum es auch sind, hoch. Gerade Kinder nehmen sehr genau wahr, was in ihren Eltern vorgeht. Denken Sie einmal an Ihre eigene Kindheit zurück ...
Ihre Ursprungsfamilie:
Eltern, Geschwister, nähere Verwandte: Was werden Ihre Eltern, Ihre Geschwister oder andere, Ihnen besonders nahe stehende Verwandte zu Ihrem Vorhaben sagen? Menschen, die Ihre Karriere bislang möglicherweise mit einigem Stolz und Wohlwollen verfolgt haben? Häufig bedeutet gerade für Eltern der Beruf und vor allem berufliche Erfolg der Kinder auch die Erfüllung des eigenen Lebensglücks. Und häufig genug ist es für Kinder enorm wichtig, diesen Erwartungen auch zu entsprechen. Möglicherweise sind Ihre Eltern noch sehr stark der alten, tradierten Denkweise verhaftet, nach der nur ein intensiv arbeitender Mensch auch ein glücklicher Mensch sein kann. Vielleicht erleben Sie aber auch eine Überraschung, und Ihre Eltern reagieren nachdenklich und verständnisvoll, indem sie zum Beispiel sagen: »Liebe Güte. Genau das hätte ich vor dreißig Jahren auch tun sollen.«
Ähnlich kann es sich bei Ihren Geschwistern verhalten. Nicht selten sind Kämpfe oder zumindest intensive Auseinandersetzungen vorprogrammiert, wenn Sie sich nicht im Vorhinein darüber im Klaren sind, wie diese Menschen Sie bisher gesehen haben, und mit welchen neuen Erwartungen Sie sie nun konfrontieren.
|69| Richten Sie sich bei Gesprächen mit den Mitgliedern Ihrer Ursprungs-Familie vor allem darauf ein, dass diese höchstwahrscheinlich dem finanziellen Aspekt der ganzen Sache große Bedeutung beimessen werden. Es wird Fragen geben nach dem Schema: Werden Sie in Zukunft genug Geld verdienen, um Ihren bisherigen Lebensstil beibehalten zu können? Um Ihrer Familie all die gewohnten Annehmlichkeiten zu bieten? Gerade beim Gespräch mit den Eltern können plötzlich auch unerwartete Aspekte wie Pflegedürftigkeit auftauchen: Werden Sie nach einem erfolgreich umgesetztem Downshifting-Plan genug Zeit haben, sich gegebenenfalls um Ihre Eltern zu kümmern? (Definitiv ja) Werden Sie genug Geld übrig haben, das Sie in die Pflege investieren könnten? (Eher nicht – dieser Aspekt gehört dann beispielsweise noch in Ihre Finanzplanung.)
Womit können Sie Ihre nächsten Verwandten letztlich überzeugen? Wenn Sie sie all die Jahre im Unklaren darüber gelassen haben, wie es wirklich in Ihnen aussieht, wird die Sache schwierig. In diesem Falle sehen sie in Ihnen noch den glücklichen Menschen, der sich erfolgreich nach oben gearbeitet hat und jetzt einen anspruchsvollen Posten bekleidet. Auch da hilft nicht viel: In einem solchen Fall muss als Erstes die ganze Wahrheit heraus. Anschließend geht es darum, die Vor- und möglichen Nachteile gründlich gegeneinander abzuwägen.
Gute Freunde:
Es ist schwer vorauszusagen, wie Ihre Freunde auf den geplanten Spurwechsel reagieren werden. Denkbar ist eine eher amüsierte Reaktion, die Ihnen deutlich macht: Ihre Freunde halten Sie für einen jener Kandidaten, die unter dem klassischen Burnout-Syndrom leiden. In dem Fall hilft nur eines: Sehen Sie sich als Trendsetter und versuchen
Weitere Kostenlose Bücher