Weniger arbeiten, mehr leben
Sie, den Kontakt zu ihnen zunächst so weit als möglich zu reduzieren. Denkbar ist aber auch der umgekehrte Fall, dass Sie von Ihnen ermutigt und bestätigt werden. Dann pflegen Sie Ihre Freundschaften offenbar mit den richtigen Leuten. Wenn Ihre Freunde Ihren Plan ernst nehmen, kann deren Rat äußerst wertvoll sein.
Soviel zunächst zu den vier wichtigsten Gruppen, die es von Ihrem Downshifting-Plan zu überzeugen gilt. Diese Menschen sitzen mit Ihnen im Wagen, und Sie werden vermutlich auch zukünftig noch mit Ihnen unterwegs sein. Nehmen wir das Ergebnis der Gespräche einmal vorweg: |70| Gegen den Widerstand der ersten beiden Gruppen von Mitfahrern (Lebenspartner und Kinder) geht nichts oder nur sehr wenig. Einwände der dritten und vierten Gruppe (Ihre Ursprungsfamilie und wirklich gute Freunde) lassen sich schlimmstenfalls ein Stück weit ignorieren. Allerdings wäre der Start Ihres Downshifting-Plans dann nicht gerade ideal. Die Konsequenz daraus kann nur sein: Mögliche Konflikte im Vorhinein klären. Und nur wenn gar nichts mehr geht, den Kontakt einschränken. Dann, wenn beispielsweise Ihre Großmutter hartnäckig darauf besteht: »Kind, für mich bleibst du immer die erfolgreiche Rechtsanwältin/der erfolgreiche Arzt!«
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Bekannte und Kollegen
Kommen wir jetzt zu zwei weiteren Gruppen von Menschen, die in Ihrem Leben eine Rolle spielen. Zum einen wären da diejenigen, die sich von Zeit zu Zeit bei Ihnen im Wagen befinden – die Sie beispielsweise manchmal morgens im Rahmen einer Fahrgemeinschaft mit zur Arbeit nehmen.
Ihre Bekannten:
Ob es sich um Nachbarn, Freunde aus dem Tennisclub oder jene Schar an Bekannten handelt, mit denen Sie sich einmal im Monat zum Kegeln treffen: Wenig spricht dafür, Ihnen weniger nahe stehende Menschen schon vorab in Ihren Downshifting-Plan einzuweihen. Vielleicht werden sie eines Tages erstaunt (und neidvoll) feststellen, dass Sie mehr Zeit haben als früher. Sie sollten aber keinesfalls Ihren persönlichen Downshifting-Plan von deren Meinung abhängig machen. Das wäre ganz einfach zu viel.
Und schließlich wären da noch die Leute, die gegenwärtig neben Ihnen auf der Autobahn dahinrasen.
Ihre Kollegen:
Die Reaktionen im Büro sind meist relativ leicht vorhersehbar. Erwarten Sie besser nicht, dass man Ihnen dort allzu stark Beifall klatscht. Einige Kollegen werden Sie vielleicht heimlich bewundern, andere werden darauf warten, dass Sie scheitern und nach wenigen Wochen oder Monaten zerknirscht zurückkehren. Auch wenn Sie im Verlauf Ihrer Vorbereitungen mit allen wichtigen Menschen sprechen; Ihre Kollegen |71| und erst recht Ihren Chef sollten Sie dabei (anfangs zumindest) ausklammern. Warum? Weil dies jene Menschen sind, die selbst viel zu stark in der allgemeinen Tretmühle gefangen sind und die folglich in den meisten Fällen nicht viel Verständnis für Ihren Plan aufbringen werden. Die meisten Menschen sind leider selbst zu schwach, sich aus ihrer eigenen Stress- und Karriere-Misere zu befreien und können es folglich schwer ertragen, wenn andere dies tun. Ärgern Sie sich nicht darüber.
Für Bekannte und Kollegen gilt deshalb: Es spielt im Grunde keine Rolle, ob Sie mit deren Widerstand oder Unterstützung rechnen können. Sie sollten deren Reaktion auf Ihren Downshifting-Plan allenfalls dazu nutzen, Ihre gegenwärtigen Beziehungen zu überdenken.
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Ihre Downshifting-Gespräche
Wenn es im Folgenden um die Gespräche mit jenen Menschen geht, die Ihnen am wichtigsten sind, sollten Sie zunächst zwei Ratschläge beherzigen:
Es ist wichtig, mit den wahren Absichten nicht hinter dem Berg zu halten. Genauso wichtig ist es aber auch, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Wenn Sie sich jahrelang im Büro und auf Dienstreisen verschanzt haben, werden Lebenspartner, Kinder oder Freunde mehr oder weniger stark überrascht sein, wenn Sie ihnen plötzlich Ihre Pläne präsentieren – auch wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass diese Menschen positiv reagieren. Was heißt das konkret? Denken Sie an das Bild zu Anfang dieses Kapitels zurück. Wenn Sie von heute auf morgen einen Umzug planen würden, käme das einer Vollbremsung gleich, nach der die Insassen mit der Nase an der Windschutzscheibe kleben. Genauso wie Sie Ihren Downshifting-Plan Schritt für Schritt verwirklichen, müssen Sie auch Ihre Beifahrer Schritt für Schritt von den notwendigen Änderungen überzeugen.
Viele Menschen betreiben ihre Berufskarriere fast
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