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Wenn auch nur fuer einen Tag

Wenn auch nur fuer einen Tag

Titel: Wenn auch nur fuer einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Moser
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letzten Jahre in der französischen Schweiz.«
    Der Trainer nickt und hakt zum Glück nicht weiter nach. »Du hast Talent. Wir könnten dich gut bei uns gebrauchen«, sagt er. »Überleg’s dir, wir haben einiges vor in der nächsten Saison.«
    »Wow, hört sich gut an. Ich denk drüber nach, danke!«
    Alex, der unser Gespräch mitverfolgt hat, nickt mir anerkennend zu und auch ein paar von den anderen Typen schlagen mir aufmunternd auf die Schulter und meinen, ich solle unbedingt wiederkommen.
    Erst jetzt merke ich, wie sehr ich den Sport vermisst habe, das Gefühl, Teil einer Mannschaft zu sein, alles zu geben. Ich habe in Rom aufgehört zu spielen, nachdem ich der Rosa Nera beigetreten bin. Die Spiele überschnitten sich meistens mit unseren Treffen und ich musste mich für eines von beiden entscheiden.
    Ein schlechter Tausch, denke ich jetzt missmutig.
    »Und? Kommst du noch mit auf ein Bier?«, will Alex wissen, als wir uns nach dem Duschen vor den Umkleiden treffen. »Wir gehen meistens noch ins Diner’s , das ist direkt gegenüber.«
    »Klar.«
    Als ich nach zwei Pils und einem Chickenburger nach Hause laufe, fühle ich mich tatsächlich wie neugeboren. Mein neues Leben beginnt sich mit einem Mal zu füllen, mit Dingen, die mir echt Spaß machen. Es ist längst nicht mehr so leer und trostlos wie noch vor ein paar Wochen. Klar, das liegt nicht nur am Fußballtraining oder daran, dass ich mich bei den Becks zu Hause immer wohler fühle. Der Hauptgrund, warum ich mich so gut fühle, ist Jana. Seit sie in meinem Leben ist, läuft auch alles andere besser.
    Dass ich der Erste für sie war, bedeutet mir viel. Beinahe kommt es mir so vor, als wäre sie auch die erste Frau, mit der ich ins Bett gehe. Mit ihr zusammen zu sein, ist der absolute Wahnsinn und nicht zu vergleichen mit meinen früheren Affären oder One-Night-Stands, bei denen kaum Gefühle mit ihm Spiel waren.
    Natürlich habe ich schon in den letzten Wochen ständig daran gedacht, wie es wohl wäre, mit Jana zu schlafen, und ich musste mir fast täglich einen runterholen, um überhaupt neben ihr einpennen zu können, ohne einen Dauerständer zu haben oder das Gefühl, bei jeder ihrer Berührungen zu explodieren. Aber ich wollte uns trotzdem weiter Zeit lassen, denn auch ohne Sex war unsere Beziehung schon intensiver als alles, was ich bisher erlebt hatte. Aber als Jana vor mir stand und mir klarmachte, dass sie bereit war, wusste ich, dass ich es auch war. Mehr als bereit.
    Das einzig Blöde an der ganzen Sache ist: Ich weiß, dass Jana mir mit diesem Schritt etwas ganz Besonderes geschenkt hat. Sie zeigt mir damit, dass sie mir hundertpro vertraut. Umso mehr tut es mir weh zu wissen, dass ich ihr vielleicht für immer einen Großteil von mir vorenthalten muss, obwohl ich zum ersten Mal in meinem Leben das Bedürfnis habe, mich einem Menschen komplett zu öffnen, keine Geheimnisse vor ihm zu haben, alles mit ihm zu teilen. Das nicht zu dürfen ist die schlimmste Strafe, die man mir für den Scheiß, den ich angestellt habe, aufdrücken konnte. Die blonden Haare und grünen Kontaktlinsen, über die ich mich so aufgeregt habe, sind ein Witz dagegen.
    »He, Junge!«
    »Ach, hallo!«
    Wilhelm Peters winkt mir aus seinem Werkstattfenster zu und gibt mir ein Zeichen, kurz zu warten. Einen Augenblick später erscheint er in seinem Blaumann an der offenen Tür.
    »Gut, dass du vorbeikommst. Musste die letzten Tage oft an dich denken.« Er mustert mich forschend aus seinen kleinen wachen Augen, die beinahe unter den dicken Brauen verschwinden.
    »Ich wollte dich etwas fragen, bist mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Keiner von diesen Schnöseln, die bloß dummes Zeug reden. Hast du vielleicht Zeit auf ’nen Pott Kaffee?«
    »Ja, klar«, erwidere ich, zugleich verdutzt und neugierig.
    Er nickt zufrieden und fordert mich auf, ihm in seine Werkstatt zu folgen.
    Wir unterhalten uns und als Wilhelm Peters mir sein Angebot unterbreitet, werden wir uns schnell einig. Eine Stunde später bin ich zu Hause, werfe die Autoschlüssel auf meinen Tisch, schnappe mir eine Cola aus dem Kühlschrank und schmeiße mich müde, aber bestens gelaunt auf mein Bett.
    Ich kann immer noch nicht fassen, was in den vergangenen beiden Tagen alles passiert ist! Aber ich habe keine Zeit, lange vor mich hin zu träumen, denn jetzt gilt es, sich endlich der Frage zu widmen, was ich meiner Freundin zum Geburtstag schenken könnte. Ich bin so aufgekratzt von den letzten Ereignissen, dass ich

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