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Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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verlieren, und nahm ihren Weg zur Tür wieder auf.
    Die Hand auf der Klinke, drehte sie sich ein letztes Mal zu ihm um. „Als Geschäftsfrau lasse ich mich nur auf Projekte ein, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen. In deinem Fall könnten alle Vorteile der Welt die Nachteile nicht aufwiegen, Sarantos. Du kannst das hier als mein endgültiges Nein betrachten.“
    Sprachlos sah Aris die Tür hinter ihr ins Schloss fallen.
    Was zur Hölle hatte er nur getan?
    „Du hast was getan?“
    Selene zuckte erschrocken zusammen, so schrill war der fassungslose Ausruf ihrer besten Freundin.
    Kassandra Stavros sah Selene an, als wäre sie verrückt geworden.
    Sie war die Einzige, die von dem Geheimnis um Alex’ Vater wusste, und der Mensch, den Selene gebraucht hatte, nachdem sie spät abends todmüde und aufgewühlt in ihre Wohnung zurückgekehrt war.
    Kassandra hatte sich nicht zweimal bitten lassen und war sofort auf ein Glas Wein herübergekommen. Selene hatte kurz umrissen, was seit dem Tag zuvor geschehen war. Doch schon jetzt wünschte sie, sie hätte nie ein Wort darüber verloren. Am liebsten hätte sie Kassandras Erinnerung gelöscht – und ihre eigene gleich mit. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie nicht einmal gewusst, dass Aristedes überhaupt existierte.
    „Du hast ihn wirklich so richtig abblitzen lassen? Bist du eigentlich wahnsinnig?“ Kassandra musterte ihre Freundin mit zusammengekniffenen Augen. „Nein, ich kenne dich. Du bist nicht wahnsinnig. Also musst du ihm ein Türchen offengelassen haben.“
    Selene erwiderte ihren Blick mit hochgezogenen Brauen. „Du meinst ‚wirklich so richtig‘ im Gegensatz zu ‚unwirklich nicht so richtig‘?“
    Kassandra schnitt eine Grimasse. „Du weißt genau, was ich meine. Du hältst ihn bloß ein bisschen hin, oder? Das hat er ja schließlich auch absolut verdient, nach der ganzen Geschichte. Einfach so abzuhauen und sich so lange nicht zu melden!“
    „Um dann aus beruflichen Gründen wiederzukommen und mir eine oberflächliche Daueraffäre vorzuschlagen“, vervollständigte Selene.
    Erst jetzt schien Kassandra zu begreifen, dass es ihrer Freundin ernst war. Angewidert rümpfte sie die Nase. „Er ist schon ein richtiger Mistkerl, und seine Bestrafung sollte hart ausfallen. Der Mann hat echt Nerven.“ Lächelnd seufzte sie auf. „Aber was für ein Mann. Du musst schon zugeben, dass keiner außer ihm damit davonkommen würde.“
    Bei den Worten ihrer besten Freundin regte sich sofort ein äußerst unwillkommenes Gefühl in Selene.
    Sie kannte diesen speziellen Gesichtsausdruck, den der bloße Name Aristedes Sarantos bei Frauen hervorrief. Und obwohl Kassandra nur von einem attraktiven Fremden schwärmte, so wie sie auch über tolle Schauspieler oder Musiker plauderte, machte das Ganze Selene wütend. Und noch wütender war sie, weil es sie wütend machte. Aber immerhin bestätigte all das nur, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, Aristedes wirklich so richtig abblitzen zu lassen.
    Eifersucht lag ihr nicht, und sie würde wahnsinnig werden, wenn sie sich einen Mann aussuchte, dem die Frauen nur so hinterherliefen. Einen Mann, der ihr nie ganz gehören und von dem sie nie wissen würde, ob er sie genauso begehrte wie sie ihn. Gott, sie war ja jetzt schon eifersüchtig, ohne mit ihm zusammen zu sein, und das auch noch auf ihre Kindergartenfreundin Kassandra, die zwar wunderschön, aber auch hundertprozentig loyal war!
    Kassandra, die keine Ahnung hatte, was für düstere Gedanken gerade in Selenes Kopf herumspukten, redete einfach weiter. „Und, wie lange willst du ihn leiden lassen? Ich würde vorschlagen, mindestens einen Tag für jeden Monat, den er sich nicht bei dir gemeldet hat. Und dann würde ich noch eine Woche dranhängen, weil er so unverschämt war.“
    „Kass, ich will nicht, dass er leidet. Ich will, dass er mich für immer in Ruhe lässt.“
    Kassandra warf ihre langen blonden Locken in den Nacken und sah Selene ernst an. Dann nickte sie verständnisvoll. „Ein spontaner Fluchtreflex. Ganz natürlich, aber eigentlich nicht sinnvoll.“ Sie lehnte sich zurück und seufzte tief. Dann fuhr sie fort: „Selene, ich weiß, dass du dir nach der geplatzten Verlobung mit Steve geschworen hast, nie zu heiraten. Und ich weiß auch, dass deine Familie deine Entschlossenheit noch verstärkt hat, indem du ein sterbenslangweiliges arrangiertes Date nach dem nächsten durchstehen musstest. Aber du wirst bald dreißig, und es ist ja

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