Wenn das der Führer wüßte
nach Kurland. Jedermann schien Verwandte oder Freunde dort zu haben, die vorausgefahren waren und Quartier gemacht hatten; in Stolp, Cranz, Tilsit, Gotenhafen, Bromberg, Thorn, Marienwerder, Heydekrug wollte man sich treffen, um in irgendeinem Dorf unterzutauchen. (Höllriegl erinnerte sich, daß auch Ulla von da oben war; vielleicht befand sie sich mit ihren Kindern schon auf der großen Fahrt?) Je abgelegener, desto besser. Nur weg von den großen Industrien, von den Mammutstädten!
Wußten diese Leute nicht, daß es überall im Osten Schattenfabriken gab, die ebensogut Angriffsziele sein konnten? Gerade im Osten des Reiches gab es auch ausgedehnte Rüstungswerke unter Tage, in den entlegensten Winkeln, wo man sie am wenigsten vermutete. Zum Beispiel in der Romintener Heide – dort arbeitete in einer Ortschaft, die Pemsel hieß, unter ihr befand sich aber eine ganze Stadt, der Bruder seiner „Ständigen“ als Chemielaborant.
Ein Gerücht begegnete ihm immer wieder, und es war, als wäre es von bestimmter Seite ausgestreut. Der Sensai, also der Führer des Soka Gakkai, hatte empfohlen, das Altreich mittels RAK oder durch Abwurf sogenannter „reiner“ Bomben zu entvölkern, um in dem Vakuum mandschurische Bauern anzusiedeln, die sich gegen den geringen Ausfall der „reinen“ Bomben am widerstandsfähigsten erwiesen hatten. Es waren bereits, so wurde erzählt, Ansiedler aus der Luft abgesetzt worden …
Um Axel abzulenken und ein wenig aufzuheitern, schaltete Höllriegl wieder das Wagenradio ein. Zur hohl säuselnden Begleitung einer Christie-Orgel sang ein Herr, mit Glöckchenuntermalung, den alten Schmachtfetzen „Zwei rote Läppen, ein süßer Koß“. Eine Weile hörten sie sich das muntere Geschnatter eines Maideneinsatztrupps an, der beim Verladen von Kartoffeln half. Gedankenlos fingerte er an dem Drehknopf, während er den Wagen durch den immer dichter und milchiger werdenden Flockenwirbel steuerte, dem Mercedes einer Flüchtlingsfamilie – sie war aus Remagen – knapp auf den Fersen. „– sind die für das Umzugsrecht zuständigen Sachbearbeiter in dem federführenden Reichsministerium des Innern – werden dabei ausführlich auf die Verwaltungspraxis eingehen und zahlreiche Beispiele anführen, um die Anwendung der Notvorschriften – wird der Vorname Adolf, von vielen Volksgenossen schon seit langem als Zusatzname geführt, laut Reichsgesetzblatt römisch eins, Nummer 132, beziehungsweise durch Runderlaß vom 12. November 196.. Reichsministerialblatt für die innere Verwaltung, Ausgabe A, Jahrgang 28, 196.. 35, unter die Asischen Heldennamen eingereiht. Als erster hat Reichsführer Ivo Köpfler zu Ehren des verewigten Führers und Weltreichgründers den Heldennamen Adolf angenommen. Der vollständige Name des Reichsführers lautet ab nun – veranlaßt gesehen, das Amt für Agrarpolitik – flogen massierte Jabo-Einsätze, wobei erstmals ultrakalte Medien, ein Triumph der deutschen Kyrogenik, gegen Luftlandeunternehmungen des Feindes im Räume Mannerheim – Turku erfolgreich – Grabeshalle und Urnenhain auf dem Kyffhäuser später nach Plänen, die der Gründer des Germanischen Weltreichs und größte Bauherr aller Zeiten noch selbst entworfen und zur Ausführung bestimmt hatte – denn sie erreichten niemals ihre mobmäßig vorgesehenen Stellungen, was darauf schließen läßt, daß – – – im Zuge kriegsbedingter Einsparmaßnahmen das Reichsforstamt mit dem Reichsjagdamt zusammengelegt und dem Reichsjagdrat unterstellt. Ebenso gibt der Reichsorganisationsleiter der NSDAP bekannt, daß das Amt Schulungsbriefe dem Hauptschulungsamt eingegliedert – – – bleibt abzuwarten. In diesem Sinne empfahl die Forschungsanstalt für arisches Sprachweistum der parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS-Schrifttums, das Wort Krieg durch das ältere und heiligere Wort Orleg zu ersetzen – – – wogegen ihre Geschlechtsgenossin im Altreich meist darauf wartet, ob ihr Tischherr für die Unterhaltung aufkommt oder nicht – als Sonderbeauftragter für kybernetische Anlagen im Hauptamt Wissenschaft und Technik, Fachschaft Elektronische Geräte, ordne ich an – mit der Auflage – demgemäß bleibt bis auf Widerruf in Kraft – sind im Zuge von – zum Erliegen gebracht – finden die Ruhensbestimmungen – in Merxleben, Kreis Langensalza, starb Dienstag die schwerste Deutsche, Frau Edelheide Pschichholz, dreißig Jahre alt, an einem Nierenleiden. Lebendgewicht 369 Kilogramm,
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