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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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das Erwachen ihrer Brüder. Sie erfuhr, dass Ian mit jenem Kreuz, das sie in Italien gefunden hatte, den Casus töten konnte, der hinter ihm her war. Ihre Mutter, die den Mädchennamen Buchanan für sich selbst und ihre Kinder beibehalten hatte, kannte den Begriff „Waffe aus Feuer“ schon von ihrer Großmutter, aber seine Bedeutung begriff Saige erst, als Quinn ihr erklärte, wie das Kreuz Ians Arm buchstäblich in eine Feuer ausstoßende Waffe verwandelt hatte. Ihr Bruder konnte außerdem auf irgendeine Art und Weise die Gedanken des Monsters im Augenblick seines Todes lesen. Er hatte nicht nur „gesehen“, dass bereits weitere Casus aus ihrem Gefängnis ausgebrochen waren, sondern auch plötzlich gewusst, dass sie ebenfalls die Dark Marker für sich haben wollten.
    Saige nahm diese Neuigkeiten mit einem dumpfen Gefühl in der Magengegend auf und dachte an die Warnung, die der zweite Dark Marker ihr erst heute Morgen übermittelt hatte.
    Es werden Feinde kommen, die mich dir wegnehmen.
    Ihr Gewissen hatte sie den ganzen Tag lang geplagt, weil sie Jamison Haley in diese Sache hineingezogen hatte, und das Wissen, dass ausgerechnet die Casus nach den Dark Markern suchten, verstärkte nur ihr Schuldgefühl. Wenn diese Monster dahinterkämen, dass der antike Talisman gar nicht mehr in ihrem Besitz war, könnten sie sehr wohl schlussfolgern, sie hätte ihn vielleicht dem jungen Archäologen gegeben – womit sie ihn in äußerste Lebensgefahr gebracht haben würde.
    Ach Haley. Wieso hast du nicht einfach Nein gesagt?
    Denn jeder andere hätte zweifellos genau das getan, wenn man ihn um einen derart außergewöhnlichen Gefallen gebeten hätte. Aber der liebenswerte Brite war einer von jenen wenigen, die tatsächlich glaubten, dass manchmal des Nachts irgendwas polterte – und zwar etwas, über das die Menschheit besser nichts wissen sollte. Und daher hatte er ihr geglaubt, als sie ihn um Hilfe bat.
    Außerdem hatte er sowieso Schwierigkeiten damit, Frauen eine Bitte abzuschlagen, was sie rücksichtslos zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzte.
    Aber sosehr es ihr auch zu schaffen machte, Jamisons Gutmütigkeit so schamlos ausgenutzt zu haben, irgendetwas sagte ihr, dass es genau das Richtige gewesen war, ihn mit dem Kreuz nach Colorado zu schicken. Wenn Ian recht behielt und die Casus tatsächlich vor allem die Dark Marker in ihren Besitz bringen wollten, dann war das Kreuz das Einzige, was wirklich zählte, ungeachtet der Gefahren für sie selbst oder für andere – und wenn Quinn wüsste, was sie da entdeckt hatte, würde er das genauso sehen.
    Der eifrige Watchman schien ganz entschieden jener Typ Mann zu sein, für den sein Job mehr bedeutete als alles andere. Obwohl sie ihm offenkundig ganz gehörig auf die Nerven ging, blieb er wild entschlossen, ihr Leben zu beschützen … sie in Sicherheit zu bringen. Während sie durch die baufällige Stadt marschierten, glitt sein dunkler Blick immer wieder über die schmalen Gassen, die hohen Gebäude, um jede Gefahr im Voraus zu ahnen. Die Anspannung war seinem durchtrainierten Körper deutlich anzusehen. Die überfüllten Wege gefielen ihm offensichtlich gar nicht.
    „Wie weit ist es denn noch?“ Ihr Puls beschleunigte sich jedes Mal, wenn sie diese erotische Stimme hörte. Saige erschauerte, irgendwie rief dieser Klang tief in ihrem Innern etwas hervor, heiß und durchdringend, als hätte sie einen glühenden Feuerball verschluckt.
    „Nur noch ein paar Häuserblocks.“ Hoffenlich schickte der Himmel bald kühlen Regen, um die Hitze unter ihrer Haut zu löschen. Voller Unbehagen spürte sie die Unruhe des Merricks, die sich in jeder Sekunde steigerte. Das unbezähmbare Verlangen nach dem Mann an ihrer Seite nahm von ihrem Körper immer mehr Besitz. Wie ein Panther auf der Pirsch wartete es auf den richtigen Moment, um seine Beute zu erlegen. Sie holte tief Luft, um ruhig bleiben zu können, sog dabei die Gerüche dieser von vielen Volksgruppen geprägten Gegend ein – aber vor allem seinen heißen Duft, bei dem ihr das Wasser im Mund zusammenlief.
    „Warst du schon mal in Südamerika, Quinn?“, fragte sie, selbst überrascht von der Heiserkeit ihrer Stimme.
    „Nein, ich bin zum ersten Mal hier unten.“
    „Das dachte ich mir“, murmelte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Das grobe Pflaster knirschte unter ihren Stiefeln, aber Saige war viel zu gebannt von dem Muskelspiel unter seiner glatten Haut, als er sich mit der Hand durch sein dunkles, kurz

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