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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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psychopathische Irre verwickelt, das konnte nur ein schlimmes Ende nehmen. Und ein Albtraum war es schon jetzt. Er war Tausende Meilen von der Sicherheit des Lagers entfernt, hatte eine emotional schwer geschädigte Frau am Hals, nach der es ihn zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt gelüstete, und nicht nur einen Casus auf den Fersen, sondern auch noch die grenzenlosen Ressourcen der Armee des Kollektivs.
    Dass er bis zum Hals in der Scheiße saß, war noch milde formuliert.
    Wenn du schlau gewesen wärst, hättest du Kierland gesagt, er soll den Auftrag jemand anders geben.
    Das war völlig korrekt, aber bei dem Gedanken zog sich ihm der Magen zusammen. Aiden Shrader hätte diese Sache liebend gern übernommen, wenn Kierland das zugelassen hätte. Allerdings war Quinn klar, wie die Sache laufen würde, wenn der an seiner Stelle hier wäre. Der blasierte Affe würde jetzt mit ihr unter der Dusche stehen und ihr seine eigene Art von Trost angedeihen lassen.
    Dieser respektlose Watchman brauchte nur einen Blick auf Saige Buchanan zu werfen, und schon wäre er selber hinter ihr her. Das war nicht nur Quinns Meinung – das war eine unbestreitbare Tatsache. Sie war viel zu lebhaft und gleichzeitig sanft, um so einem Mann nicht ins Auge zu stechen.
    Aber so zerbrechlich und feminin sie auch war, sie besaß eine innere Stärke, die perfekt zu der üppigen, ursprünglichen Wildnis des Dschungels passte. Als ob sie selbst ein Wesen aus dem Dschungel wäre, das geheime, verborgene Kraftquellen besaß – und die hatte sie tatsächlich. Weibliche Merricks waren ganz faszinierende Wesen, das hatte Quinn schon gehört, und nachdem er Saige begegnet war, konnte er dem nur zustimmen.
    Gib’s zu, Mann. Du würdest dich am liebsten hinlegen, damit sie mit dir den Fußboden schrubben kann.
    Er fuhr sich mit den Händen durchs kurze Haar, atmete aus und suchte nach einer Lösung. Bis jetzt war nichts so gelaufen, wie er das geplant hatte, und dass er sich dermaßen von ihr angezogen fühlen würde, hatte er schon gar nicht erwartet. Völlig verrückt, wenn man bedachte, dass sie ein einziges Nervenbündel war.
    Er stieß einen Fluch aus und drückte die Handflächen auf die Augenhöhlen, aber sosehr er es auch versuchte, er schaffte es einfach nicht, die Bilder zu verscheuchen, die sich in seinem Kopf endlos wiederholten und ihm den Verstand raubten.
    Saige, wie sie in der Bar saß und eine entzückende Hand hob, um sich das lange, lockige Haar hinters Ohr zu streichen.
    Saige, wie sie durch den Dschungel rannte wie ein wildes Tier, das Atemberaubendste, was ihm je vor Augen gekommen war.
    Saige, wie sie in seinen Armen weinte, so warm und weiblich und weich, sie klammerte sich an ihm fest, als ob sie ihn nie wieder loslassen wollte.
    Und was genau willst du jetzt aus alldem machen?
    Verflucht, er kapierte gar nicht mehr, was in seinem Kopf vorging. Entweder raubte ihm diese Luftfeuchtigkeit den Verstand, oder es passierte etwas noch viel Gefährlicheres. Quinn kannte sie doch gar nicht, aber das würde er liebend gern, und zwar in jeder Bedeutung des Wortes, und das machte ihm Angst. Er war so sicher gewesen, diesen gierigen Teil seiner Seele nach Janelle abgetötet zu haben, und jetzt fragte er sich, ob das überhaupt stimmte.
    Wenn es nur Sex wäre, hätte ihm das nicht besonders gefallen, aber damit hätte er wenigstens umgehen können. Er hatte immer einen gesunden Sexualtrieb gehabt, was bei seiner Gattung überhaupt üblich war. Seine aggressive tierische Natur ging nun einmal mit anderen Gelüsten einher. Aber Quinn war nicht der Mann, der sich von körperlichen Begierden leiten ließ. In diese Falle war er schon einmal getappt, und die Narben trug er immer noch mit sich herum, als Erinnerung an seine Blödheit.
    Klar, er wollte Saige flachlegen, sie besitzen und alle möglichen Dinge mit ihr tun, die bestimmt ganz anders wären als alles, was er je erlebt hatte – aber irgendwie war mehr im Spiel als bloß das. Und es war dieses Mehr, das ihm zu schaffen machte.
    Armer Quinn. Vielleicht hat Saige ja recht, und du bist ein hirnloser Idiot.
    Er stieß ein selbstironisches Lachen aus und wollte gerade, die Hände hinterm Kopf verschränkt, weiter über den hässlichen purpurroten Teppich marschieren, als er aus dem Bad einen dumpfen Aufprall hörte. Mit gerunzelter Stirn ging er zu Tür und drückte ein Ohr dagegen. „Saige?“
    Es kam keine Antwort, also rief er ihren Namen noch einmal. Immer noch nichts.
    „Entweder sagst

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