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Wenn das Herz im Kopf schlägt

Wenn das Herz im Kopf schlägt

Titel: Wenn das Herz im Kopf schlägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mechtild Borrmann
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dir, wenn deine Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt sind!«
    Böhm streicht sich über den kahlen Kopf und dann ordnend über seinen grauen Haarkranz. »‘tschuldigung. Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl bei dieser Geschichte. Hast du irgendwas, womit du mich aufheitern könntest?«
    »Wir haben Haare auf dem Mantel gefunden, die mit ziemlicher Sicherheit nicht von dem Toten sind.« Lembach rollt mit seinem Stuhl zurück zum Fenster und hantiert mit kleinen Glasträgern. »Aber ich verstehe gut, was du meinst. Van Oss hat mir von der Anzeige erzählt. Es wirkt völlig durchgeknallt und gleichzeitig sorgfältig geplant.«
- 14 -
    Es ist kurz vor achtzehn Uhr. Zum dritten Mal versucht er, Brigitte auf ihrem Handy zu erreichen. Normalerweise meldet sich ihre Mailbox, aber jetzt hat sie es seit mindestens zwei Stunden abgestellt. Manchmal vergisst sie, das Handy aufzuladen.
    Er legt einen neuen Ordner mit dem Titel
Gietmann
an.
    Vielleicht ist sie schon zu Hause. Wieder greift er zum Telefon und wählt. Seine eigene Stimme sagt ihm, dass leider niemand zu Hause ist.
    Er kopiert das Formblatt
Meeting-Protokoll
in den Ordner und trägt Steeg, van Oss und Böhm unter
Anwesende
ein.
    Ich bin ja auch noch nicht zu Hause. Ich versuche sie anzurufen, um ihr zu sagen, dass ich vor zwanzig Uhr nicht wegkomme. Er füllt Datum und Uhrzeit in die kleinen Kästchen. Aber immerhin, ich sage Bescheid. Das habe ich immer getan!
    Van Oss und Steeg kommen gemeinsam. Sie kramen aus einer weißen Plastiktüte Aluschalen hervor und ziehen die Deckel ab. Innerhalb von Sekunden breitet sich der Geruch leicht ranzigen Fetts aus und kriecht bis in die hintersten Ecken seines Büros. Pommes rot und Fleischrolle Spezial.
    Böhm sieht die beiden leidend an. »Hier riecht es wie in einer Friteuse. Könnt ihr so was nicht in euren Büros essen?«
    Joop schiebt die Unterlippe vor. »Das ist lecker!«
    »Weiß ich. Ich sage ja nicht, dass es nicht schmeckt. Aber es stinkt!«
    Als Brigitte, nach dem Tod von Andreas, zusammengebrochen war und für drei Monate in eine Klinik musste, hatte er sich um Tobias gekümmert. Es hatte geregelte und nahrhafte Mahlzeiten gegeben. Er hatte schnell gemerkt, wie gut ihm das bekam. Seither legt er Wert auf seine Ernährung. Er kann es sich oft nicht aussuchen, wann er isst, aber auf das Was achtet er.
    Steeg schiebt das letzte Stück Fleischrolle in sich hinein, hebt den Beutel mit dem zerknüllten Verpackungspapier vom Boden und drückt den Teller hinein.
    Van Oss schüttelt den Kopf. »Wie kann man so schlingen? Das ist doch kein essen, was du tust. Du musst zwischendurch kauen, sonst wirst du nicht satt. Weißt du, dass man jeden Bissen mindestens dreißigmal kauen sollte?«
    Steeg trägt die Tüte zum Mülleimer. »Sei still und kau! Ich will weitermachen. Lass uns gucken, was wir bis jetzt haben.«
    Van Oss hat einige DIN-A4-Blätter mit großen handschriftlichen Notizen vor sich liegen. »Wenn du anfängst, kann ich noch zu Ende essen. Ich kann essen und zuhören.«
    Steeg zieht sich einen Stuhl heran.
    Sie haben sich angewöhnt, ihre Lagebesprechungen hier an Böhms PC abzuhalten und alles sofort schriftlich festzuhalten. Auf diese Weise haben alle in der Abteilung einen Zugriff auf die neuesten Informationen. Auch was noch recherchiert werden muss und wer sich darum kümmert, wird hier festgehalten.
    Steeg berichtet von seinem Besuch bei Frau Gietmann und von der Todesanzeige. Er lobt die perfekte Zusammenarbeit mit der örtlichen Presse, die sofort alle Informationen bezüglich der Todesanzeige freigegeben hat.
    »Die Kollegen in Duisburg haben Frau Mischak in einem Krankenhaus ausfindig gemacht. Sie ist zweiundsechzig Jahre und liegt seit vier Wochen da. Sie hat erst jetzt bemerkt, dass sie ihren Ausweis und ihre Kreditkarte nicht mehr hat.« Er hebt den linken Mundwinkel an und schüttelt den Kopf. »Einen Gietmann kennt sie nicht, und eine Todesanzeige hat sie nicht aufgegeben. Sie wusste nicht mal, was ein Internetcafé ist. Die Kollegen halten sie für glaubwürdig. Die Karte und ihre Ausweispapiere wurden ihr eindeutig im Krankenhaus gestohlen.« Er lehnt sich zurück und streckt die Beine vor sich aus. »Das ist der Stand der Dinge. Vielleicht haben wir Glück und die Karte ist noch öfter benutzt worden. Aber das kann ich erst Montag rausfinden.«
    Van Oss hat dem Bericht seines Kollegen gespannt gelauscht. »Das wäre wohl schön, aber ich glaube, der hat die Karte genau zu diesem

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