Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
wir möglichst schnell und energisch zur Tat schreiten – also nicht vorher schnell noch die Blumen gießen, zum Kiosk gehen oder E-Mails checken.
Mein persönliches »Ja zum Steuerkram« unterstütze ich außerdem dadurch, dass ich mir ein nettes Plätzchen suche. Und zwar eines, das mein Gehirn möglichst nicht mit Arbeit in Verbindung bringt. Der Schreibtisch ist also verboten. Im Sommer setze ich mich zum Beispiel mit dem ganzen Karton (und einigen Briefbeschwerern, ich will ja nicht beim nächsten Windstoß wieder von vorn anfangen müssen) in den Garten. Alles, was man mit der Sonnenbrille auf der Nase tut, fühlt sich nämlich sofort nach Freizeitbeschäftigung an (siehe auch Kasten: Unser kleiner Ferienjob).
Für mich ist es außerdem an der Zeit, zu den Waffen zu greifen: meinen geliebten bunten Textmarkern. Wenn ich den bedrohlich kryptischen Zahlensalat farbig markiere und die Ausgaben auf meinen Kontoauszügen pink einfärbe, sind sie mir gleich viel sympathischer. Auch Excel-Tabellen färbe ich immer wunderbar in zarten Pastelltönen ein. Und je mehr ich es auf diese Weise hinbekomme, mich auf die Sache zu konzentrieren, umso mehr schaffe ich es tatsächlich, zu genießen! Quittungen aufzukleben und mit kurzen Erklärungen zu versehen ist jetzt keine Arbeit mehr. Sondern so ähnlich, als wenn Klein Sonya gepresste bunte Blätter in ein Herbarium gepappt und beschriftet hat. Nein, Leute, ich mache hier keine Ablage – ich bastele! Mit ein bisschen Fantasie lassen sich fast sämtliche Arbeiten »pimpen«.
Stufe 3: Hundert Prozent Konzentration! Die wichtigste Zutat im Flow-Rezept. Jetzt gilt es, unsere Aufmerksamkeit vollkommen auf die Sache zu lenken, die wir erledigen wollen (oder müssen). Bitte hinter die Ohren tätowieren: Ohne Konzentration nix Flow! Beim Flow wird die alte buddhistische Weisheit »Der Weg ist das Ziel« wahr. Lohnt sich! Mit den folgenden Tipps klappt es bestimmt:
Fakten, Fakten, Fakten: 13 Rezepte für vollen Fokus
Platz 1: Flow auf Knopfdruck: mit Klassik und »Spezialbeats«. In meinem Buch »Baustelle Body« gab es den Tipp »Schlank mit Mozart«. Aber Amadeus kann noch mehr, als den Appetit zu bremsen. Unter Beschallung mit des Maestros Werken futtern wir nicht nur weniger – seine Musik hilft auch dabei, in den Flow zu kommen . Forscher haben festgestellt, dass die meiste ruhige (!) klassische Musik (also nicht unbedingt klassische Krawallheinis wie Wagner) unsere Gehirnwellen in den Alpha-Zustand versetzt. »Auf Alpha« sind wir zum einen entspannt und friedlich – darum werden zum Beispiel in Hamburg auch U-Bahnhöfe mit Klassik gegen Kriminalität beschallt. Zum anderen sind wir im Alpha-Modus besonders konzentriert und aufnahmefähig zugleich – Topvoraussetzungen für Flow. Aus diesem Grund ist leise klassische Hintergrundmusik nicht nur gut für die Steuererklärung, sondern auch super zum Lernen – sogenannte »Superlearning«-Sprachkurs-CDs basieren auf dem gleichen Prinzip und verwenden gezielt Entspannungsmusik. (Ich habe das mit Spanisch ausprobiert. Klappt super!) Wer auf Klassik gar nicht kann: Entspannte Loungemusik wie die guten alten Café-del-Mar-Compilations tun es (fast) genauso gut. Ein Geheimtipp sind übrigens CDs, die mittels »binauraler Beats« unsere Gehirnwellen »manipulieren« . Dazu muss man Stereo-Kopfhörer aufsetzen. Das linke Ohr hört dann eine etwas andere Frequenz als das rechte; aus der Differenz zwischen beiden »errechnet« unser Gehirn die gewünschte Gehirnwellenfrequenz. Das Ganze brummt leise vor sich hin, darum sind diese Beats meistens ebenfalls unter Entspannungsmusik versteckt. Ein Computerprogramm, mit dem man sich solche Stücke in Alpha-Wellen am PC selber basteln kann, das aber auch bereits fertige Stücke bietet, ist z. B. der Neuroprogrammer: www.neuro-programmer.de
Platz 2: Moderne Planwirtschaft! Bei komplizierten Aufgaben, bei denen der Handlungsablauf keine Routine ist, ist es eine Spitzen-idee, zunächst einige Zeit darauf zu verwenden, einen Arbeitsplan zu machen. Wer einfach drauflosarbeitet, fängt zwar möglicherweise mit Elan an, gerät aber schnell ins Stocken, wenn der nächste Arbeitsschritt nicht klar definiert ist. Das reißt uns dann wieder unsanft aus unserem »Glücks-Fluss«. Wer einen Spickzettel mit Arbeitsschritten hat, bleibt dagegen bei der Sache. So ein Plan könnte zum Beispiel bei einer Präsentation sein: 1.) Internet-Recherche, 2.) Lesen des Informationsmaterials,
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