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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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woanders einkaufen. Schauen Sie nach exotischen Spezialitäten im Supermarkt. Oder gehen Sie am besten gleich auf den Markt. Probieren Sie neue exotische Rezepte aus in Ihrer Ferienwohnung. Wenn Sie sich drei Tage intensiv in dieses »Urlaubs-Hologramm« fallen lassen, wird sich Ihre Laune deutlich bessern. Sie werden entspannter und nehmen Ihre Freizeit bewusster wahr und – genießen!
    * Nach: Andreas Winter, »Zielen – loslassen – erreichen«
     
    Aber alles zu genießen – geht das überhaupt? Was ist mit den echten Zitronen – den gelben »Coverstars« dieses epochalen Werks? Woher bekommen wir denn nun den versprochenen Tequila dazu? Gut, ich gebe zu, für Nicht-Masochisten ist es vielleicht ein bisschen viel verlangt, ekstatisch zu werden, wenn man auf dem Zahnarztstuhl liegt, während der Doc mit spitzen Gegenständen im Wurzelkanal herumpopelt. Aber sich darüber zu grämen ändert auch nichts. Im Gegenteil: Das macht die Sache noch unangenehmer. »Genießen« in so einer Situation sieht so aus: sich zum Beispiel über die moderne Anästhesie zu freuen. Einfach mal darüber nachdenken, wie sich eine Wurzelentzündung vor hundert Jahren angefühlt hätte – da wäre der Zahn ersatzlos und ohne Betäubung mit der rostigen Zange (aus dem Werkzeugkasten!) gerupft worden. Ein möglicher neuer Rahmen ist also: »Wunder der modernen Medizin«. Je nach Grund des Besuchs bieten sich natürlich auch noch andere Möglichkeiten an: Wer bald statt der Amalgamfüllung eine schicke zahnfarbene Keramikplombe hat, kann auch den Rahmen »Beauty-Behandlung« wählen. So bekommt der Gang zum Zahnarzt plötzlich einen Hauch von Wellness wie der Besuch beim Friseur.
     
Eine Runde Dankeschön
     
    Etwas in vollen Zügen zu genießen hat übrigens noch einen Nebeneffekt: Bewusster Genuss macht dankbar. Wer genießt, macht sich klar: »Ich darf das erleben.« Mein Kumpel Julius ist davon überzeugt, dass tief empfundene Dankbarkeit ein Schlüssel zu einem Leben im Überfluss ist. Er sagt: »Das, wofür du dankbar bist, wird sich vermehren!« Sicher ist in jedem Fall: Wenn man dankbar ist, setzt man eine Brille auf, die den Überfluss, der schon da ist, sichtbar macht. Und der ist meistens größer, als man denkt.
     
    Und, jawohl, ich schaffe es tatsächlich, auch sauerste Zitronen zu genießen! Zugegeben, wenn ich mir meinen Schuhkarton mit Rechnungen und Quittungen zur Brust nehme, um mich notwendigen buchhalterischen Arbeiten zu widmen, kann es erst mal sein, dass die Laune einer Zicke mit Migräne noch Gold ist gegen die meinige. Glauben Sie mir, lieber putze ich das Klo, bügele Faltenröcke und wienere anschließend noch das Tafelsilber. Sosehr ich sonst eine Sofortanpackerin bin – in puncto Steuerkram und Ablage bin ich eine Aufschieberin par excellence. Für mich ist dieser Quittungsstapel im Schuhkarton kein Hügel und kein Tafelberg, es ist nichts weniger als der Mount Everest. Aber leider bin ich die einzige Bergsteigerin, die sich in diesem unwegsamen Gebirge auskennt – jemand anderes würde niemals durch den Wust an Belegen, Zetteln und Notizen durchsteigen. Delegieren? Ist nicht.
    Ich habe also keine andere Wahl, als Reinhold Messner zu spielen. Jetzt könnte ich mich natürlich in meine miese Laune reinsteigern. Damit lässt sich der Mount Everest aber blöderweise auch nicht einfacher abtragen. Ich müsste immer noch tun, was ich tun muss, aber jede Sekunde wäre eine Qual. Suboptimal!
    Also besinne ich mich und folge der wunderbaren Devise …

Vom Horrortrip zum Happening: Go with »The Flow«!

     
    Vom Horrortrip zum Happening:
Go with »The Flow«!
     
     
     
     
    Hallo? Ein Happening beim Sortieren von Quittungen? Irgendjemand muss der Kraus halluzinogene Drogen in den Drink gekippt haben? Falsch! Ich führe hier nur ganz bewusst eine Realitätstransformation in Pink durch – im Namen der Happiness!
    Im Falle meines Beleggebirges betrachte ich das Ganze erst mal nach dem eben beschriebenen Reframing-Prinzip bewusst durch die Weitwinkelbrille »erfolgreiche Geschäftsfrau«. Anstatt nun über mein ach so ungerechtes Dasein zu jammern, sage ich mir, dass ich mir ja meinen Job, verdammt noch mal, selbst ausgesucht habe. Und ich liebe meinen Job. Ich finde es grundsätzlich super, dass ich mein eigenes Unternehmen bin und niemand mir reinreden kann. Sich um den Buchhaltungskrempel zu kümmern ist zwar auf den ersten Blick nicht besonders »fancy«, aber es ist nun mal ein Aspekt der Geschichte –

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