Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
Punkte und den schmalen Ring um meine Iris. Die verschiedenen Farbfacetten und Schichten. Sehe zu, wie sich meine Pupille verkleinert, je ruhiger und fokussierter ich werde. Und das werde ich so automatisch – probieren Sie’s aus. Da gewinnt der Spruch »Ich bin ganz bei mir!« eine ganz neue Bedeutung.
Platz 7: Aufschreiben statt ablenken. Gift für die Konzentration sind nicht nur tatsächliche Ablenkungen, sondern vor allem auch das permanente Gedankengeschnatter. Zum Beispiel darüber, was man noch alles erledigen muss oder will. Die interne Dauerberieselung abzuschalten funktioniert besonders schlecht bei Panikgedanken der Sorte »O Gott, das darf ich auf keinen Fall vergessen.« Simples Gegenmittel: Den Gedanken aufschreiben – auf einen Block, den wir uns vorher genau zu diesem Zweck bereitgelegt haben. Übrigens auch ein Top-Tipp, wenn man dazu neigt, nachts um drei schweißgebadet aufzuwachen und nicht weiterschlafen zu können, weil einem eine »gaaaanz wichtige Idee« gekommen ist, die man auf keinen Fall vergessen will.
Platz 8: Das Genie beherrscht das Chaos? Falsch! Wahre Genies räumen auf. Ich bin zwar keine Feng-Shui-Fanatikerin, aber ein Punkt der fernöstlichen Wohnraumlehre stimmt: Chaos außen bringt Chaos innen. Wenn es um mich herum aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen, kann das durchaus dazu führen, dass sich auch meine Innenlandschaft unübersichtlich anfühlt. Und anders herum: Wer aufräumt, macht Platz für klare Gedanken. Nicht umsonst hängt in vielen Kreativabteilungen von Werbeagenturen nicht mal ein einziges Bild. Aufräumen hilft übrigens auch wie eine mentale Lockerungsübung, wenn die Konzentration zwischenzeitlich zu schwinden droht oder wir uns in einer Sache festgebissen haben und nicht weiterkommen.
Platz 9: Guter Riecher! Verschiedene ätherische Öle fördern die Konzentration – allerdings nur, wenn sie 100 Prozent naturrein – sprich, aus echten Pflanzen gemacht – sind. Synthetische Nasenschmeichler riechen zwar gut, haben aber keine Wirkung, weil die Natur sich eben doch nicht so perfekt nachbauen lässt, wie manche Chemiefans das gern hätten. Topduftöle: Basilikum, Lemongras, Bergamotte, Cajeput, Zitrone, Rosmarin, Salbei, Eukalyptus, Nelke, Tanne, Jasmin, Melisse und Minze. Kann man in einer Duftlampe verwenden oder, wenn man nicht allergisch reagiert, tropfenweise aufs Handgelenk träufeln. Erfrischende Alternative, besonders an heißen Tagen: Eine Limone ins Eisfach legen, bei Konzentrationsbedarf aufschneiden und die eisgekühlten Scheiben ein paar Minuten über die Schläfen, Handgelenke, Armbeugen und Kniekehlen gleiten lassen. Aaaah!
Platz 10: Den »Pause«-Button nicht vergessen! Wenn die Aufmerksamkeit nachlässt und oben genannte Maßnahmen nichts (mehr) bringen, gibt’s nur eins: Pause machen. Experten empfehlen pro Arbeitsstunde im Schnitt fünf bis zehn Minuten – jeder Kopf braucht mal eine Auszeit. Und zwar am besten eine »aktive«. Das heißt, ein Kaffeekränzchen mit Kuchen ist nicht ganz so top wie ein Spaziergang an der frischen Luft – selbst wenn der nur fünf Minuten dauert. Im Winter spazieren wir am besten mittags, damit wir die volle »Dröhnung« Tageslicht abbekommen. Dunkelheit regt nämlich die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin an, das macht nicht nur müde und unkonzentriert, sondern in Überdosierung auch depressiv. Leider ist die Lichtmenge, die durch unsere modernen doppelt verglasten Fenster dringt, besonders im Winter viel zu gering, um diesen Effekt zu stoppen. Draußen vor der Tür trifft ein Vielfaches an Licht auf unsere Netzhaut. Also, nehmen Sie sich ein Beispiel an Hundebesitzern wie mir: Raus aus der Bude, bei jedem Wetter – und dabei immer schön tief durchatmen!
Bei bleierner Müdigkeit hilft vielleicht auch so ein Kurzausflug nicht, aber dann macht ein kleines Nickerchen – neudeutsch Power Nap – wieder frisch. Zwanzig Minuten reichen. Ich habe mir in meiner schlafarmen Modelzeit antrainiert, jede Möglichkeit zum Ratzen zu nutzen, Schlafbrille und Ohrstöpsel gehören zu meiner Grundausstattung. Bei ganz wenig Zeit hilft der Schlafturbo: sich aufs Sofa legen. Arm über den Rand des Möbels hinweg ausstrecken und in der Hand Schlüsselbund/Stift/Fernbedienung o.Ä. festhalten. Sobald wir einschlafen, entspannen sich die Finger, der Schlüsselbund fällt geräuschvoll zu Boden, und wir sind sofort hellwach. Dieses kurze Dösen nimmt extrem wenig Zeit in Anspruch, macht
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