Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
Vom Netzwerk:
einem großen alten Haus mit einer breiten umlaufenden Terrasse hielt, riss Susannah die Augen auf. Das also war sein Elternhaus? Und als Matthew ihr die Tür öffnete, stieg sie nur zögernd aus. Was würde seine Familie von ihr denken? Würden sie glauben, dass sie es wert war, die Mutter ihres kostbaren Enkelsohns und Neffen zu sein? Als Freundin von Grace schienen sie sie zu akzeptieren, aber als Familienmitglied? Dies war Flynns Familie, und sie hoffte von ganzem Herzen, dass sie einen guten Eindruck machen würde. Um Flynns willen.
    Matthew nahm sie bei der Hand. Dann stieg er mit ihr die Stufen zu der imposanten Haustür hinauf, öffnete sie und ließ Susannah eintreten. Plötzlich fühlte sie sich wieder klein und unscheinbar, so wie damals, wenn sie ihre Großeltern besuchen oder mit ihnen zu irgendwelchen gesellschaftlichen Anlässen gehen musste. In diese großen beeindruckenden Häuser, in denen die reichen mächtigen Leute wohnten, die sie abschätzig betrachteten und meist etwas an ihr auszusetzen hatten.
    Doch dann hörte sie Lachen, Reden und das Klingen von Gläsern. Die Familie war offenbar schon versammelt. Wie würden die Kincaids sie empfangen? Herzlich oder als Eindringling, wie ihre Mutter damals von den Larrimores empfangen worden war?
    Matthew beugte sich zu ihr herunter und sah sie lächelnd an. „Alles in Ordnung?“
    Bei seinen Worten wurde ihr wieder klar, dass dies nicht die Larrimores und sie nicht ihre Mutter war. Sie hatte keinen Grund, sich unscheinbar zu fühlen. „Ja, alles bestens.“ Nur dass sie sich bald wieder von Matt trennen musste. Ihr Vater hatte ihre Mutter geliebt und sie gegen den Willen der Schwiegereltern geheiratet. Matthew war nur bereit gewesen, sie zu heiraten, „wenn sie es brauche“. Das hatte wehgetan und schmerzte noch immer.
    Sie betraten einen großen, exquisit ausgestatteten Raum, und Elizabeth und RJ kamen lächelnd auf sie zu, um sie zu begrüßen. Matthew stellte Susannah den übrigen Familienmitgliedern vor. Da waren Lily und ihr Verlobter Daniel, Kara und Laurel, die sich wissend einander zuzwinkerten. Offenbar hatte Laurel ihrer Schwester Kara von dem Kuss erzählt, bei dem sie den Bruder und Susannah überrascht hatte.
    Elizabeth hakte sich zärtlich bei ihrem Sohn ein. „Du willst uns etwas Wichtiges mitteilen?“ Sie lächelte hoffnungsvoll, und Susannah begriff entsetzt, warum. Sie und wahrscheinlich auch Matthews Geschwister gingen davon aus, dass es eine Verlobung zu feiern gab! Oh Gott …
    „Ja. Wo ist denn Flynn?“
    Elizabeth wies hinter sich. „In der Küche bei Pamela. Er wartet darauf, dass wir ihn holen.“
    „Gut.“ Er lächelte in die Runde, aber Susannah merkte ihm an, wie nervös er war. „Vielleicht sollten wir uns alle erst einmal setzen.“
    „Soll ich den Champagner holen?“ Laurel grinste verschmitzt.
    Matthew sah sie fragend an, dann erst schien er zu begreifen, was die Familie von ihm erwartete. „Nein, es gibt nicht unbedingt etwas zu feiern.“
    Ein allgemeines Gemurmel erhob sich, dann sagte RJ: „Was, zum Teufel, willst du uns denn sagen?“
    „Kommt, lasst uns ins Wohnzimmer gehen.“
    Alle folgten ihm in einen großen gemütlichen Raum mit großem Kamin und verteilten sich auf Sofas und Sessel. Dann sahen sie Matthew erwartungsvoll an.
    „Es gibt etwas, das ich euch schon viel früher hätte sagen sollen“, begann er.
    Susannah die ein paar Schritte neben ihm stand, ahnte, wie ihm zumute war. Das Gefühl, das Versprechen zu brechen, das er Grace gegeben hatte, quälte ihn. Aber er wusste, er musste es tun, und das bewunderte sie sehr. Noch nie hatte sie ihn so geliebt wie in diesem Augenblick. Sie trat einen Schritt näher und warf ihm ein ermutigendes Lächeln zu, das ihm gutzutun schien.
    „Ihr wisst alle, dass Grace nicht fähig war, ein Baby auszutragen. Doch ihr wisst nicht, dass Susannah es war, die Flynn austrug.“
    „Was?“
    „Wie?“
    „Warum hast du uns das nicht früher gesagt?“
    Alle redete durcheinander. Doch dann hob Matthew die Hand. „Das ist noch nicht alles. Als Grace und ich auch mit künstlicher Befruchtung kein Kind zeugen konnten, ließen wir uns untersuchen. Und es stellte sich heraus, dass Graces Eier nicht befruchtet werden konnten. Also bat sie Susannah um Hilfe, die schließlich mit einer Eispende einverstanden war. Das bedeutet, dass sie Flynns biologische Mutter ist.“
    Schweigen. Keiner sagte ein Wort, keiner bewegte sich. Doch die Reaktion der Familie war Susannah

Weitere Kostenlose Bücher