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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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dafür gesorgt, dass irgendwann eine arme Seele kommen und mich befreien würde. Ich danke dir.“
    „Tu’s nicht. Denn ich werde dich töten, so wie ich es von Anfang an vorgehabt habe.“
    Die Frau lachte. „Das kannst du nicht.“
    „Wollen wir wetten?“ Kimberly zog behutsam das letzte Blütenblatt aus der Hosentasche, das ihr von Aelyza noch geblieben war. Sie legte es sich auf die Zunge und kaute bedächtig, ohne etwas von dem kostbaren Saft zu schlucken. Das war ihre letzte Chance. Sie packte den Dolch fester und näherte sich der Frau, die den Kopf lachend nach hinten bog.
    „Kryz!“, rief sie. „Kümmer dich darum, mein Schatz. Sei ein guter Junge.“
    Ehe Kimberly die Frau erreichen konnte, sprang Tyler ihr in den Weg. „Du wirst ihr nichts tun“, fauchte er. „Du wirst mir meine Familie nicht wegnehmen!“
    „Ty, das ist nicht deine Familie. Das ist ein Monster!“, rief Kimberly und schob die zerkaute Blüte in die linke Wange.
    „Spar dir deine Lügen, Aelyz!“, zischte er.
    „Erinnerst du dich nicht mehr an uns? Hast du alles vergessen?“
    „Ich weiß alles“, stieß er verzog und verzog den einst so hübschen Mund. „Du hast mich manipuliert. Du hast mich gezwungen, dich zu küssen.“
    Küssen. Kimberly fuhr mit der Zungenspitze über ihre Lippen und verteilte den Blütensaft darauf, so gut es ging. „Na dann los. Komm und töte mich, wenn du es unbedingt willst.“
    Tyler grinste und rannte auf sie zu. Sein Körper prallte gegen ihren und der Schwung warf sie beide zu Boden. Er nagelte ihre Hände am Boden fest, sein Gewicht drückte schwer auf ihre Brust. Sie konnte sein Herz schlagen hören, unregelmäßig und viel zu stark. Kein menschliches Herz schlug in so einem Takt. Die Stromstöße, die durch ihren Körper jagten, waren nicht mehr angenehm, sie prickelten und brannten, als würde ihre Haut Blasen werfen.
    Nur gedämpft drang die Stimme der Frau an ihr Ohr. Sie murmelte fremde Worte und um sie herum knackte und knirschte es. Erde stob auf, Sargdeckel zerbarsten und Knochenmenschen erhoben sich, gestärkt durch das vergossene Blut. Kimberly drehte den Kopf und blickte zu der Frau, die vor einen der Marionetten-Männer trat – Edward – und ihm mit einem langen Fingernagel die Kehle aufschlitzte. Die Knochenmenschen gierten nach dem Blut, verzehrten sich nach dem pulsierenden Leben, das ihnen einen Körper schenken konnte.
    Auch Tyler war für einen Moment abgelenkt und als er sich ihr wieder zuwandte, hob Kimberly den Kopf und presste ihre Lippen auf seine. Sie waren nass und kalt und er sträubte sich gegen die Berührung. Sie drückte so viel von dem Blütensaft in seinen Mund, wie sie konnte, bevor er zur Seite rollte und ausspuckte. „Was hast du getan?“ Er griff sich erst an die Kehle, dann an die Brust und stand taumelnd auf. Seine Augen flackerten, aus Amethyst wurde Bernstein, aus Bernstein Gold und aus Gold wieder Amethyst, bevor er die Augen zum Himmel verdrehte und zu Boden sackte.
    Kimberly zögerte einen winzigen Moment, bevor sie den Dolch ergriff, der neben ihr im Matsch lag, und sich auf den Dämon stürzte. Die Frau wirbelte herum und stieß ihr die Hände so fest vor die Brust, dass sie japsend im Schlamm landete. Regen lief ihr in die Augen und sie konnte kaum noch etwas sehen, so viel Wasser strömte vom Himmel. Hinter der Dämonenfrau, die aussah wie Melinda, entdeckte sie die Umrisse der Knochenmenschen, die sich taumelnd auf Edwards Leiche zubewegten.
    „Gibst du immer noch nicht auf?“, sang die Frau mit ihrer bezaubernden Stimme. „Du kannst es nicht mehr aufhalten. Es gibt andere wie Kryz und gemeinsam werden wir die Dämonenära wiederaufleben lassen.“
    Kimberly rappelte sich wieder auf und sprang erneut auf sie zu. „Nicht, solange ich lebe“, erwiderte sie und spuckte der Frau den Rest Blütensaft entgegen. Es zischte, als er ihre perfekte weiße Wange traf und der Saft fraß ein Loch in die makellose Haut. Die Frau wischte ihn mit einer lässigen Handbewegung ab, betrachtete ihren Finger, der verschmorte, bevor der Regen die Blütenreste abwusch, und lächelte.
    „Wenn es weiter nichts ist.“ Ihre kalten, schlanken Hände legten sich um Kimberlys Hals und drückten zu. „Den Tod kann ich dir bringen, Aelyza, sogar schneller, als du ihn verdient hast. Aber ich habe dir versprochen, dass er schnell kommen wird, wenn du mir hilfst und das hast du. Man mag uns Dämonen viel zuschreiben, aber wir halten unsere

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