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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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ihr Eintreten nicht. In seinen Händen hielt er zerknülltes Papier, Karten, wie es aussah. Überall auf dem Boden verstreut lagen Karten, Schriften, Skizzen, Kaperbriefe, einfach alle Dokumente, die die Holy Devil besaß und viel mehr, als Kimberly gedacht hatte.
    Ein Schauer überlief sie und unbewusst erkannte sie, dass der Stein auch hier war.
    Wo sonst?
    „Captain?“
    Er fuhr zusammen und drehte sich zu ihr um, schmiss dabei beinahe die Kerze um, die auf dem Tisch stand. „Kim! Schleich dich doch nicht so an.“ Seine Augen glitten prüfend über sie und seine Stirn runzelte sich, als er die Blutflecke auf ihrer Bluse sah. Tylers Blut. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Mir fehlt nichts. Wie steht es um die Devil ? Wie lange können wir noch weitermachen?“
    „Mit günstigem Wind schaffen wir es nach Tortuga, wenn uns nichts mehr dazwischen kommt. Ich fürchte, unser Aufenthalt dort wird länger als geplant. Ohne neuen Mast können wir auf keinen Fall weiterfahren.“
    Kimberly nickte. „Und die Crew?“
    „Die, die es überlebt haben, werden damit klarkommen. Wie immer.“
    „Gut, ich denke, ich …“
    „Warte, Kim. Wir sollten uns unterhalten. Das letztens, das war … falsch von mir.“
    „Es gibt nichts zu bereden, Captain“, unterbrach sie ihn und ihre Augen wurden kühl und abweisend. Nicht jetzt , sagten sie und: Ich brauche mehr Zeit.
    Er nickte verstehend und seufzte. „Aye. Sei so gut und hilf Samuel oder Frankie, ja?“
    „Ich hatte nicht vor, zu gehen, Captain. Ich habe noch mehr Fragen.“
    „Kim…“, setzte er an, besann sich dann aber eines Besseren. „Was willst du wissen?“
    „Immer noch das gleiche wie beim letzten Mal. Was geht hier vor und was willst du tun? Und warum?“
    „Du weißt, dass ich dir keine Antwort darauf geben kann. Du würdest es nicht verstehen.“
    „Versuch es.“ Sie zog herausfordernd eine Augenbraue in die Höhe und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. „Vielleicht bin ich klüger als du denkst? Da wir verwandt sind – in welcher Form auch immer – ist es doch nicht auszuschließen, dass ich genauso viel Verstand habe wie du, oder nicht?“ Sie runzelte die Stirn. „Heißt das, dass ich auch wahnsinnig und versuchen werde, mein Kind umzubringen, wenn ich so alt bin wie du?“
    „Kim! Du weißt, dass das nicht wahr ist. Und … es hat nichts mit Klugheit zu tun. Es ist einfach … kompliziert.“ Seine Stimme wurde härter. „Es geht nur mich etwas an.“
    Kimberly schnaubte verächtlich. „Hörst du eigentlich zu? Siehst du, was da draußen geschieht? Sag nie wieder, dass ich dir wichtig bin, denn das ist eine Lüge. Es geht uns nichts an, aber unser Leben setzt du dabei aufs Spiel?“
    „Es reicht!“, brüllte Captain Barron und die Narbe an seiner Wange schien hervorzutreten. Er trat einen drohenden Schritt auf Kimberly zu, die Hand war zum Schlag erhoben.
    „Du willst deine Tochter schlagen? Was habe ich nur für ein Glück mit meiner Familie. Sag mir, Vater “ Sie spuckte ihm das Wort voller Abscheu ins Gesicht. „Hast du meine Mutter auch so behandelt? Ist sie deshalb fort ?“
    Etwas veränderte sich in dem Gesicht des Captains. Zu dem Zorn mischte sich noch etwas anderes, Trauer und ein tiefer Hass blitzten in seinen Augen auf, die erhobene Hand zitterte und bevor Kimberly wusste, wie ihr geschah, überzog ein brennender Schmerz ihr Gesicht.
    Kalter Smaragd starrte den Captain an, ein kühles Lächeln huschte über ihre Lippen, voller innerer Bestätigung, voll Enttäuschung und Wut und Trauer. „Du bist nicht mein Vater“, flüsterte sie und ihre Stimme wehte wie ein Eiswind durch die Kajüte, fegte alle Emotionen aus dem Gesicht des Captains und ließ blankes Elend zurück.

    Die bleiche, blutige Hand lag nicht mehr dort, als Kimberly ins Freie trat – vielleicht hatten die anderen Ethan ins Meer geschmissen, vielleicht lag er irgendwo unter Deck, damit sie ihn auf Tortuga begraben konnten. Wo auch immer er sein mochte, sie hoffte, dass er glücklich war. Das hatte er verdient.
    Oliver und Edward räumten noch immer die Holzsplitter weg, die überall umherlagen, sammelten alles ein, was nicht ins Meer gespült worden war. Sie konnten es später als Brennholz benutzen. Kimberly gesellte sich zu ihnen und fing wortlos an, ebenfalls zu sammeln und zu räumen. Sobald sich Wolken vor den Mond schoben, wurde es so dunkel, dass sie kaum erkennen konnte, wohin sie trat. Der Wind blies noch immer kräftig und brachte

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