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Wenn der Acker brennt

Wenn der Acker brennt

Titel: Wenn der Acker brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Maerker
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wollte. Ich bin erst mal in die Stadt gefahren und hab mich eine ganz Nacht lang besoffen. Ich wollte einfach nur, dass dieses verdammte Geld verschwunden ist, wenn ich zurückkomme.«
    »War es verschwunden?«
    »Die Scheune war niedergebrannt. Wenn es vorher niemand rausgeholt hat, dann …«
    »Interessante Geschichte, Denninger«, unterbrach Jeremias den alten Mann, »auch Rick hat immer von einem blauen Rucksack gesprochen. Du hättest seine Aussage unterstützen können.« Jeremias war sichtlich überrascht von dieser Eröffnung, die ihm ganz und gar nicht gefiel. Der Alte wusste mehr, als er bisher angenommen hatte.
    »Ich habe nichts gesagt, weil ich Judith nicht hinhängen wollte. Ich hatte gehofft, sie sei wenigstens mit einem Teil des Geldes davongekommen, ganz weit fort, hätte ein besseres Leben begonnen. Aber jetzt …«
    »Aber jetzt was?«, fragte Schwabe und biss sich vor Anspannung auf die Unterlippe.
    »Warum hast du Amata mit reinziehen müssen, Jeremias?«, fragte Denninger und starrte auf den silbernen Ring mit dem grünen Stein, den Schwabe an seiner linken Hand trug.
    »Ich werde mit dir nicht über Amata sprechen.« Wie kam der Alte plötzlich auf sie?, wunderte er sich. Sie stand in keiner Verbindung zu dem Überfall.
    »Der Ring da an deiner Hand, Manni. Hatte Judith auch so einen?«, fragte Denninger mit bebender Stimme.
    »Hatte sie. Die Judith und ich haben uns am Tag von unserem Coup auf der Fahrt nach München verlobt. Ich wollte, dass sie weiß, dass ich es ernst mit ihr meine, bevor es losging.«
    »Amata trug so einen Ring, als wir sie fanden.«
    »Das Madl, das bei dem Scheunenbrand umkam?«
    »Genau das.« Denningers Blick haftete jetzt auf Jeremias. »Rick hat mir damals erzählt, dass du Amata den Ring kurz vor dem Brand in der Scheune angesteckt hast.«
    »Die Judith hätte den Ring niemals freiwillig hergegeben. Also musst du ihn dir besorgt haben, Rimbar, du elender Dreckskerl. Du hast der Judith in der Scheune aufgelauert und du warst auch derjenige, der unseren Plan verraten hat, aus der Nummer kommst du jetzt nicht mehr raus.« Schwabe war außer sich über das, was er gerade erfahren hatte. Sein Gesicht war knallrot, und er hatte die Fäuste geballt. Aber noch hielt er sich zurück.
    »Es war ganz einfach«, gab Jeremias zu und genoss die unbändige Wut seines Gegenübers sichtbar. »Ich kannte den Zeitplan. Judith hatte ihn mir bis ins Detail erzählt. So was kommt schon mal vor im Überschwang der Gefühle, wenn man zusammen im Heu liegt. Für die Polizei baute ich eine kleine Verzögerung ein. Ich schickte sie zuerst in eine andere Straße, weit genug entfernt, um Judith Gelegenheit zu geben, das Geld einzusammeln, aber nah genug, um dich und Achim noch zu erwischen. Die Kleine war übrigens schlau, sie ist einfach mit dem Rucksack zum Bahnhof, hat sich unter eine Gruppe Wanderer gemischt und auf den Weg nach Sinach gemacht. Eine Wanderin unter vielen, die niemandem auffiel.«
    »Die Judith war schon tot, als die Scheune brannte, richtig?«
    »Es war nicht meine Absicht, sie zu töten. Wir hatten eine Auseinandersetzung über die Verteilung des Geldes. Sie zückte ihr Messer, ich meine Pistole. Ich gewann. Da ich keine Ahnung hatte, wohin ich Judiths Leiche bringen sollte, versteckte ich sie erst einmal hinter den Strohballen in der Scheune. Als ich hörte, dass Denninger in die Stadt gefahren war, kam ich auf die Idee mit dem Feuer.«
    »Dafür wirst du bluten, Rimbar, für alles.« Schwabe hatte sich nicht länger in der Gewalt. Er achtete nicht darauf, dass Jeremias noch immer den Revolver auf ihn richtete, stürzte sich mit ganzer Kraft auf den Mann, der ihn ins Gefängnis gebracht hatte.
    Jeremias ärgerte sich über seine Unaufmerksamkeit, die Schwabe für einen Moment die Oberhand gewinnen ließ. Schwabe, der mit Wucht über ihn herfiel, schlug ihm den Revolver aus der Hand. Aber Schwabe würde daraus keinen Vorteil ziehen können, er wurde ganz von Wut und Erschütterung beherrscht.
    Erschütterung lähmte, Wut ließ einen Menschen nicht mehr klar denken. Schwabe hatte keine Chance. Jeremias wich seinem nächsten Schlag geschickt aus, packte den Schürhaken, der neben dem Kamin stand, und schlug zu.
    Manni Schwabe riss kurz die Augen auf, dann rollte er auch schon zur Seite. An seinem Hinterkopf klaffte eine tiefe Wunde. Idiot, dachte Jeremias und erhob sich. Ohne Eile nahm er die Waffe wieder auf und klopfte sich den Staub von Jacke und Hose.
    »Was hast du

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