Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
verlangte er und griff ihr ins Haar, damit sie den Kopf nicht abwenden konnte. „Ich will, dass du siehst, mit wem du im Bett bist.“
Sie lachte auf. „Keine Angst, ich sehe dich. Von Anfang an habe ich dich gesehen.“
„Du hältst dich zurück, und das will ich nicht! Ich bin nicht Moretti oder irgendein One-Night-Stand, der dich am nächsten Morgen nicht mehr interessiert.“
„Weiß ich doch!“ Sie schüttelte den Kopf, um sich zu befreien. „Außerdem habe ich nichts für One-Night-Stands übrig.“
„Dann vertrau mir bitte“, sagte er mit sanfter Stimme. „Entspann dich. Glaub mir, ich würde dir niemals wehtun. Das schwöre ich!“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Du verstehst mich nicht. Ich kann das nicht. Ich weiß nicht, wie.“
„Denk nicht so viel. Überlass dich einfach nur deinen Gefühlen.“
Er ließ sich Zeit, kostete jede Zärtlichkeit, jeden Kuss lange aus. Wartete, bis ihre innere Abwehr nachließ. Dann überließ er sich der Faszination, die ihr wunderschöner Körper auf ihn ausübte. Dabei bemerkte er, dass sie noch immer nicht völlig entspannt war. Aber er ließ ihr nicht die Gelegenheit, sich erneut zu verschließen.
Geduldig beruhigte er sie und bahnte sich einen Weg durch die Barrieren, die sie um ihr Herz errichtet hatte. Er redete leise mit ihr und kam ihr so immer näher.
Erst als all ihre Bedenken geschwunden waren, verschmolz er erneut mit ihr. Er nahm sie mit einem einzigen mächtigen Stoß. Sie ergab sich mit einem lustvollen Schrei, der zugleich so etwas wie ihr emotionales Erwachen symbolisierte.
Lucius verstand noch immer nicht völlig, was mit ihr passiert war, auch wenn er es sich einredete. Was in ihrer Vergangenheit hatte zu dieser Vorsicht geführt? Was hatte man ihr angetan? Er wusste nur eins sicher: Sie passten wunderbar zusammen. Was er mit ihr erlebte, stellte sein Leben völlig auf den Kopf.
Er konnte nichts anderes tun, als mit ihr zusammen dem Gipfel immer näher zu kommen und dabei so lange wie möglich seine Selbstbeherrschung zu bewahren – um ihr die Möglichkeiten zu zeigen, die ihre eigene Lust ihr bot. Und auch das Unmögliche. Das Transzendente. Er wollte ihre Seele zum Fliegen bringen.
Später wusste er nicht mehr, ob sie danach geschlafen hatten. Wahrscheinlicher war eine Art Ohnmacht nach der gemeinsamen Erlösung. Beim Aufwachen lagen sie noch immer eng umschlungen da. Angie bewegte sich, machte aber keine Anstalten, sich aus der Umarmung zu befreien. Vielleicht, hoffentlich, hatte sie durch ihre liebende Vereinigung für immer die Fähigkeit verloren, sich hinter Barrieren zu verschanzen.
„Warum?“, fragte sie einfach.
„Weil ich dich ganz will“, antwortete er ebenso einfach. „Ich will mehr als das, was du Moretti oder irgendeinem anderen geben würdest.“
Sie rückte ein kleines Stück von ihm ab. „Und … hast du mir mehr gegeben als Lisa oder einer anderen Frau?“
Er versuchte gar nicht erst zu lügen. „Ja.“ Er küsste sie. „Ich hatte es nicht vor. Aber im Grunde ist es nur fair.“
Da sah er einen Anflug von Verletztheit in ihren atemberaubenden blauen Augen. „Ich glaube nicht, dass Sex überhaupt je fair sein kann“, murmelte sie.
Aha, da lag die Wurzel des Übels! „Wer war er, Angie?“
Sie zögerte. „Sein Name war … ist … Ryan. Wir haben eine Zeit lang zusammengelebt. Wir wollten heiraten.“
„Und wer war sie?“, fragte er, denn er zweifelte keinen Augenblick daran, dass eine andere Frau dazwischengekommen war.
„Meine beste Freundin Britt.“ Angie rang um ihre Beherrschtheit. „Ich habe sie zusammen im Bett erwischt.“
Aha. Kein Wunder, dass das ihr weibliches Selbstvertrauen in den Grundfesten erschüttert hatte. Dass sie seitdem ihre eigene Sexualität infrage stellte. Dabei gab es dafür nicht den leisesten Grund! Das wusste er inzwischen.
Er atmete tief aus. Die Parallelen zwischen ihrer und seiner Vergangenheit drängten sich ja förmlich auf, auch wenn ihm diese Erkenntnis gar nicht gefiel. „Da passen wir ja gut zusammen! Weil wir betrogen wurden, haben wir Probleme, uns auf andere einzulassen. Vielleicht können wir gemeinsam daran arbeiten – vorausgesetzt natürlich, dass wir einander weiterhin vertrauen.“
Sie erstarrte und riss die Augen auf. „Lucius …“
„Du brauchst nicht zu erschrecken, Angie. Aber es ist wirklich so, dass du zu den ganz wenigen Menschen gehörst, denen ich vertraue. Das sind Geoff, mein Dad und du.“ In diesem Moment
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