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Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Titel: Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: peterson
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Ian und zog dann doch schmerzhaft den Atem ein, als Roberts Finger seinen Kopf abtasteten. » Ein Stein muss mich erwischt haben.«
    » Du hast Glück gehabt«, sagte Robert ruhig und deutete auf Ians schwarzen Filzhut, der zu Boden gefallen war. » Der da hat das Schlimmste verhütet.«
    » Wo ist Koar?«, fragte Dorothea. » Ich sehe ihn nicht.« Tatsächlich war von ihm keine Spur zu sehen.
    » Als ich rein bin, war er direkt hinter mir.« Ian sah sich um. » Dieser Bastard! Hat er ihm was getan?«
    Ein heftiger Hustenanfall aus der Opossumfelldecke, die unbeachtet neben dem Eingang gelegen hatte, ließ alle erleichtert aufatmen. » Er muss sich in dem Zeug da verheddert haben, als das Stück Decke runterkam«, meinte Ian. » Alles in Ordnung mit dir, Koar?«
    Er wollte aufspringen, um Koar zu Hilfe zu kommen, sank aber sofort wieder zurück. » Verdammt, ich fühle mich, als hätte mich ein Pferd getreten!«
    » Bleib liegen. Ich helfe ihm.« Robert hinkte hinüber zu dem Fellhaufen, als plötzlich ein leises, bösartiges Zischen zu vernehmen war und er, ohne einen Laut von sich zu geben, unvermittelt zu Boden sank. Aus seinem Rücken ragte ein Speer, auf den ersten Blick harmlos– und dennoch hinterhältig gefährlich.
    Zu keiner Reaktion fähig starrte Dorothea auf den zusammengesunkenen Körper. Langsam, sehr langsam wandte sie den Kopf und sah den Skelettmann, halb auf ein Knie aufgerichtet, vor Triumph grinsen.
    Es war keine bewusste Entscheidung. Ehe auch nur einer der anderen reagieren konnte, hatten ihre Finger das Messer aus Ians Stiefelschaft gezogen. Die schimmernde Klinge beschrieb einen eleganten Bogen, ehe sie sich mit einem kaum hörbaren » Plopp« in die Halsschlagader des Skelettmannes bohrte. Seine dunklen Augenhöhlen schienen sie, und nur sie, anzusehen, als er sehr langsam eine Hand hob und das Messer mit einem kräftigen Ruck herauszog.
    Eine schwarze Fontäne stieg auf, einige Herzschläge lang plätscherte sie wie das Wasser im Springbrunnen im alten Schlosspark, ehe sie schwächer wurde und versiegte. Wenn auch heftig schwankend hatte er sich doch überraschend lange aufrecht gehalten. » Ströme von Blut«, hauchte er, während er fast erstaunt auf die dunkle Flüssigkeit sah, die aus seinem Körper geströmt war und die weiße Farbe seiner Körperbemalung fast vollkommen überdeckte. » Ströme von Blut sind es wirklich.«
    Als er rücklings in die Blutlache fiel, spritzte es in alle Richtungen. Ein besonders großer Spritzer traf die Wand mit der Malerei. Ein dunkler Streifen lief über die unebene Fläche, bis er genau im Maul der Riesenschlange endete. Es sah aus, als züngelte sie.
    » Robert?« Dorothea kroch auf ihn zu, weil sie ihren Beinen nicht traute. Ängstlich streckte sie eine Hand aus, um sich zu vergewissern, dass er noch lebte. Nicht weit unter der rechten Schulter ragte der Speer aus seinem Rücken. Gott sei Dank, er war nicht am Bauch verletzt. Irgendjemand hatte ihr einmal erzählt, Schulterverletzungen seien selten tödlich, und daran klammerte sie sich jetzt mit aller Kraft.
    » Robert, kannst du mich hören? Hast du Schmerzen?« So, wie er da lag, konnte sie ihn nicht einmal richtig ansehen. Kurz entschlossen packte sie den Speergriff, um ihn herauszuziehen und ihren Mann auf den Rücken zu drehen.
    » Nicht! Lass ihn um Gottes willen stecken!« Ian packte sie schmerzhaft am Unterarm und riss ihre Hand zurück. » Wenn die Spitze ein größeres Blutgefäß verletzt hat, verblutet er sonst sofort.«
    » Was können wir nur tun?« Vor Verzweiflung rang sie die Hände. » Hilf ihm, Ian!«
    » Was ist denn los?« Koar hatte es endlich geschafft, sich aus den Falten der Decke zu befreien. » O verdammt!« Mit seinen zerzausten Haaren und dem entgeisterten Gesichtsausdruck wirkte er nicht gerade kompetent. Dennoch war er es, der als Einziger zumindest über rudimentäre medizinische Kenntnisse verfügte. Wenn jemand von ihnen Robert helfen konnte, war es Koar.
    » Der Bastard hat ihn mit einem Speer erwischt«, erklärte Ian grimmig. » Du hast doch Ahnung von Medizin. Was sollen wir tun?«
    » Mir auf die Beine helfen.« Es war nur ein heiseres Wispern, kaum verständlich. Roberts Augen waren geöffnet, und ein schwaches Lächeln spielte um seine bleichen Lippen.
    » Halleluja! Willkommen im Leben, alter Knabe«, brach es aus Ian mit rauer Herzlichkeit hervor. Er sah Koar an. » Hilfst du mir, ihn aufzusetzen?«
    » Ich weiß nicht, ob das richtig ist.« Koar sah

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