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Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Wenn der Hunger erwacht (German Edition)

Titel: Wenn der Hunger erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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dem Netz der Finsternis um ihn herum wie zu Hause fühlte. Alle seine Sinne wurden schärfer, räuberisch, sein Körper stärker, die Muskeln schwollen unter der brennenden Haut an, und primitive, animalische Gelüste verlangten ihr Recht.
    Sein Körper antwortete auf den lockenden Ruf des Dunklen.
    Plötzlich war er nackt und spürte warmen Wind auf der Haut. Spürte feuchte Luft in der Lunge, fruchtbaren Boden unter den Füßen, viel zu viele Gerüche stürmten auf ihn ein. Die Einzelheiten überwältigten ihn, kämpften um die Vorherrschaft in seinem Gehirn, bis ein bestimmter Drang alles andere überwand und dominierte.
    Der Trieb zu jagen.
    Die Nase in den Wind gereckt, schnüffelte er nach dem, was er begehrte, damit er es jagen und reißen konnte. Seine Nüstern blähten sich auf, sein geschärfter Verstand verarbeitete rasend schnell all die sinnlichen Geruchsinformationen, und dann entdeckte er es.
    Ja , fauchte die Kreatur, die in ihm steckte, mit tierischer Befriedigung. Genau da .
    Die Veränderung seines Wesens war beinahe vollständig. Irgendein Teil von ihm kämpfte dagegen an, aber das erbarmungslose Verlangen war stärker. Explosionsartig stürmte er los, die Lunge bebte, seine Beine besaßen eine übernatürliche Kraft. Er raste durch dichtes Gestrüpp, Blätter und Zweige schlugen ihm ins Gesicht, auf Arme und Beine und hinterließen blutige Kratzer … und er wusste genau, was jetzt passieren würde.
    Diesen Albtraum hatte er jetzt schon seit Wochen. Und jedes Mal zerriss er etwas in ihm, schnitt ein bisschen tiefer in ihn ein.
    Nein! , brüllte Ian aus den dunkelsten Tiefen seiner bewusstlosen Psyche, während der Traum weiterging und jede Sekunde ihn noch mehr anekelte als die letzte. Verdammt noch mal! Nein! Wach auf! Aufwachen, du Idiot! Wach auf!
    Aber er schaffte es nicht. Nein, die finstere Gier in seinen Eingeweiden war einfach zu stark, wollte es zu sehr – brauchte es unbedingt –, und ein hässliches, perverses Gefühl bemächtigte sich seiner Gedanken. Scham. Bitter, widerlich und überwältigend. Aber die sündigen Gelüste waren trotzdem zu stark, um etwas dagegen tun zu können.
    Es war hier irgendwo, und er musste es unbedingt kriegen.
    Ian drosch im Schlaf auf das durchweichte Bettlaken ein, schweißgebadet und schmerzverzerrt wollte er sich aus der verfluchten Umklammerung dieses Albtraums befreien. Aber seine Klauen hielten ihn eisern in ihrer Gewalt. Genau wie bei all den anderen Träumen. Er sah sich selbst, wie er aus dem Unterholz brach und mitten hinein in eine Gruppe Zigeuner stürmte, die um das Lagerfeuer tanzten. Er sah das schnelle, sinnliche Herumwirbeln der Tänzerinnen um die lodernden Flammen, die bunten Stoffe ihrer Röcke flatterten im Wind, während sie ihre wilden Locken schüttelten. In den dunklen Ecken des Lagers wälzten sich ekstatische Paare, und der satte, moschusartige Geruch von Sex erfüllte die Luft, als die pulsierende Musik lauter wurde. Die Tänzerinnen bewegten sich immer schneller um das Feuer herum, klatschten in die Hände und stampften mit den Füßen, sangen und lachten in ihrem wüsten Gelage.
    Und unter der Musik summte jetzt ein leiser, unheimlicher Sprechgesang. Tief und heiser klang es wie Merrick … Merrick … Merrick .
    Sie wussten, dass er hier war. Dunkle schlehenartige Augen glitten zärtlich über ihn hinweg, rubinrote Lippen verzogen sich katzenhaft zu einem einladenden Lächeln. Er konnte nicht widerstehen. Er griff nach der ersten, die es wagte, ihm tanzend zu nahe zu kommen, und riss sie gleich an Ort und Stelle zu Boden, ohne sich um die sengenden Blicke der anderen zu kümmern.
    Ihre Kleider waren in wenigen Sekunden zerfetzt. Dann nahm er sie genauso wie in jedem Traum, er spreizte ihre langen Beine, drang durch die schlüpfrige Pforte ein, die ebenholzschwarzen Locken darüber glitzerten vor Feuchtigkeit, und er rammte sie förmlich in den harten Waldboden.
    Ian umklammerte das Laken mit den Fäusten, bis der Stoff zerriss, den ganzen Körper auf der Matratze durchgedrückt, sein ganzes Gewicht ruhte einzig und allein auf seinem Kopf und seinen Fersen – und in seinem Traum gruben sich seine Hände in die Erde, mit heißem Blick versenkte er sich in das keuchende dunkelhaarige Mädchen. Er nahm sie mit einer Brutalität, die ihn selbst schockierte, aber trotzdem konnte er nicht tief genug vordringen, es war, als ob er etwas von ihr wollte, das sie nicht geben konnte. Die Begierde raste durch seine Venen, wildes

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