Wenn die Liebe dich findet
Ihrer Schwägerin gesagt habe, war nicht für Ihre Ohren bestimmt, und vielleicht habe ich auch ein bisschen übertrieben. Ich wusste nicht, dass Sie uns belauschen.«
Die Röte stieg erneut in ihre Wangen auf, aber diesmal vor Wut. Das sollte eine Entschuldigung sein? Nein, so nicht!
Steif sagte sie: »Das war also nur Ihre Art, Phelia unverblümt zu sagen, dass Sie den Auftrag nicht annehmen?«
Devin hob eine dunkle Augenbraue. »Ausflüchte benutzen, statt einfach Nein zu sagen? Nein, das ist nicht mein Stil.«
Amandas Blick verengte sich. »Sie glauben doch wohl nicht, dass Sie den Auftrag haben, den Cupido für mich zu spielen?!«
»Denken Sie, ich würde jemandem, der so verzweifelt ist wie Sie, nicht schon aus reiner Herzensgüte helfen?«
Sie schnaubte verächtlich über diesen fehlgeschlagenen Versuch, witzig zu sein. »Nach alldem, was Sie gesagt haben? Nein, das glaube ich nicht! Außerdem glaube ich auch nicht, dass Sie ein Herz haben.«
»Mir fällt auf, dass Sie nicht abstreiten, verzweifelt zu sein.«
Entrüstet zog sie ihre Hand aus seiner und drehte sich um, um zu gehen. Doch er packte ihre Hand und zog sie wieder an sich, verstärkte den Griff um ihre Hand und Taille. Sie konnte es nicht fassen! Was, wenn jemand das sah! Guter Gott, sie hatte gewusst , dass es auf eine Szene hinauslaufen würde, wenn dieser grässliche Mann in ihre Nähe kam!
»Lassen Sie mich los!«, verlangte sie scharf.
»Wir sind noch nicht fertig – mit dem Tanzen. Ihre Reizbarkeit ist also auch ein Problem?«
»Ich bin nicht reizbar – außer bei so arroganten Lackaffen ohne Manieren wie Ihnen!«
»Mit Kritik können Sie nicht umgehen, oder – egal, wie gut sie gemeint ist?«
»Gut gemeinte Beleidigungen. Jetzt ist mir alles klar«, gab sie spöttisch zurück.
»Ich habe nichts gesagt, um Sie zu beleidigen. Sie sind einfach nur zu empfindlich, um zuzugeben, dass Sie die Sache völlig falsch angegangen sind – außer natürlich, Sie wollen aus irgendeinem Grund gar nicht heiraten. Das würde zumindest erklären, warum Sie gute Ratschläge nicht hören wollen.«
Amanda presste die Lippen aufeinander und starrte ihn zornig an. Sie stand kurz davor, vor Verzweiflung aufzuschreien. Er würde sie noch völlig bloßstellen, wenn er nicht endlich den Mund hielt!
»Das glaube ich aber nicht«, fuhr Devin mit einem Nicken fort. »Deshalt helfe ich Ihnen auch gegen Ihren Willen. Nennen wir es eine gute Tat.«
»Oh, ich verstehe, Sie nehmen den Liebesgott als Ihren Spitznamen ein wenig zu wörtlich!«, entgegnete sie sarkastisch. »Sie glauben, Sie könnten Wunder vollbringen?«
Er lachte. »Und wer übertreibt hier jetzt? Also, wer soll es sein? Lord Goswick und Reitstunden, oder sollen wir erst herausfinden, wer zu Ihnen passt, und dann nach so jemandem suchen?«
Fast hätte sie erwidert: » Wir finden hier gar nichts heraus«, aber da er Kendall erwähnt hatte, brachte sie nur ungehalten hervor: »Ich kann Kendall Goswick auch ohne fremde Hilfe für mich gewinnen, vielen Dank.«
Er schüttelte den Kopf. »Zu schade! Es sah fast so aus, als würde er Ihnen gefallen, aber da muss ich mich wohl geirrt haben.«
»Es war so. Es ist so.« Dann jedoch runzelte Amanda die Stirn. »Hören Sie auf damit! Es gibt tausend Dinge, die für mich sprechen …«
»Das wird aber nichts helfen, wenn er herausfindet, dass Sie keine Pferde mögen.«
»Ich liebe Pferde. Ich liebe es, bei einem Rennen zuzusehen. Ich liebe schnelle Pferde vor meiner Kutsche. Wer könnte etwas so Nützliches nicht lieben?«
»Sie wissen, dass ich vom Reiten spreche. Ich kenne Goswick sehr gut. Er hat keine Eltern, die ihm wegen einer Heirat in den Ohren liegen. Gesellschaftliche Anlässe lassen ihn völlig kalt, also erwarten Sie nicht, ihn auf einer dieser Veranstaltungen zu treffen. Sie sind wahrscheinlich die erste Lady, für die er seit seiner Volljährigkeit ein wenig Interesse gezeigt hat.«
Die Freude über diese letzte Bemerkung ließ sie für einen Moment ihren Ärger vergessen. »Hat er etwas über mich gesagt?«
»Ja. Er sagte, er freue sich darauf, mit Ihnen auszureiten. Aber wenn das nicht passiert, werden Sie nie wieder von ihm hören.«
»Unsinn! Liebe kennt keine Bedingungen.«
Devin lachte spöttisch. »Die göttliche Liebe?«
»Sie wissen genau, was ich meine!«, zischte sie.
»Ja, natürlich, Sie glauben, die Liebe würde alle Hindernisse überwinden. In einigen seltenen Fällen mag das so sein. Aber an diesen Punkt
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