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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zusammengeschlagen haben!«
    William stand langsam auf, auf seinem Gesicht standen rote Flecken. Er war außer sich vor Wut. »Was ist das für ein Schurkenstreich? Wie können Sie es wagen, anzudeuten …«
    »Sie ist verprügelt worden, Mylord, und sie ist gezwungen worden, mich zu heiraten, jetzt hat sie es mir gegenüber endlich eingestanden. Ich selbst wußte nichts davon, aber sonst wußte weiß Gott alle Welt davon.«
    Anstelle der Röte trat eine gespenstische Blässe. »Das ist ausgeschlossen.«
    »Ausgeschlossen, daß Sie sich daran erinnern, oder daß Sie diese abscheuliche Tat begangen haben?«
    William schüttelte den Kopf. »Ich sage Ihnen, ganz gleich, ob ich mich erinnere oder nicht, ich hätte dem Kind nie etwas zuleide getan. Sie ist alles, was mir noch von meiner Elisabeth geblieben ist. Ich könnte ihr niemals wehtun. Dazu liebe ich sie viel zu sehr.«
    »Sie lieben sie?« Rolfe war wirklich verblüfft. »Sie lieben sie so sehr, daß Sie sie aus Ihrem Haus verbannt und sie jahrelang im Stich gelassen haben?«
    »Was sollen diese Lügen?« fragte William gereizt. »Ich … ich habe sie eine Zeitlang fortgeschickt, als mein Kummer übermächtig war, daran kann ich mich erinnern. Aber nicht lange. Ich könnte mich nie für längere Zeit von meinem einzigen Kind trennen. Sie war …«
    Er preßte die Handflächen gegen seine Schläfen und versuchte, sich zu erinnern. »Judith hat beeidet … Leonie hatte so viel zu tun … ich … Judith hat mir geschworen … Gütiger Himmel!« stöhnte er. »An jenem Tag in Pershwick habe ich sie nicht erkannt! Ich kann mich nicht erinnern, erlebt zu haben, wie Leonie herangewachsen ist!« Er sah Rolfe benommen an, als erwartete er von ihm eine Erklärung.
    Rolfe runzelte die Stirn. Hier stimmte etwas nicht. Die Seelenqualen dieses Mannes waren echt.
    »Was wollen Sie damit sagen, Sir William?« fragte Rolfe vorsichtig. »Etwa, daß Sie in Ihrer Trunkenheit geglaubt haben, Leonie sei noch hier bei Ihnen?«
    »Sie war hier.« Die Stimme war ein Flüstern.
    Rolfe seufzte angewidert. »Wenn Sie nüchtern gewesen wären, als ich hier ankam, hätte ich Sie für die Qualen getötet, die Sie Ihrer Tochter zugefügt haben. Jetzt kann ich nur noch Mitleid für Sie empfinden.« Er wandte sich langsam ab und ging auf die Tür zu.
    »Warten Sie! Ich weiß nicht, wer Ihnen diese Lügen erzählt hat, aber Judith kann Ihnen sagen …«
    Rolfe wirbelte herum, und seine Augen sprühten Feuer. »Sie Dummkopf! Leonie hat es mir erzählt.«
    »Nein! Gott sei mir gnädig, nein! Möge mir die Hand abgehackt werden, wenn ich ihr je etwas angetan habe. Ich schwöre …«
    »Lassen Sie mich nachdenken!« brüllte Rolfe, und William verstummte.
    »Wer war noch bei Ihnen, als Sie Leonie mitgeteilt haben, daß sie mich heiraten muß?« fragte Rolfe.
    »Ich kann mich kaum daran erinnern, bei dieser Hochzeit gewesen zu sein, und Sie erwarten von mir …«
    »Denken Sie nach, Mylord!«
    »Es waren Dienstboten dabei … Leonies Vasall Guibert … meine Frau.«
    Es stimmte vorn und hinten nicht. Leonies Leute hätten ihr nichts getan, und Judith war nicht stark genug, um Leonie etwas anzutun. Und Sir Guibert hätte niemals Hand an sie gelegt.
    »Was hat Leonie gesagt, als Sie ihr die Nachricht überbracht haben? Hat sie versucht, Pershwick zu verlassen?«
    »Ich sagte Ihnen doch schon, daß sie böse war. Sie hat kein Wort mit mir gesprochen, sondern ist in ihr Zimmer geflüchtet. Wenn sie vor dem nächsten Tag noch einmal herausgekommen ist, weiß ich nichts davon.«
    »Sie haben noch nicht einmal den Versuch unternommen, mit ihr zu sprechen?« fragte Rolfe. Was war nur los mit diesem Mann?
    William ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. »Judith meinte, es würde nichts nützen, nachdem meine unverzeihliche Vergeßlichkeit Leonies Unwillen geweckt hatte. Sie hat darauf bestanden, daß ich die Sache … ihr überlasse.« Williams Stimme versagte wieder. »Sie hat versichert, ich sei meiner Leonie bei ihren Vorbereitungen im Weg. Sie hat dafür gesorgt, daß Sir Guibert zu meiner Unterhaltung eine Jagd veranstaltet. Verstehen Sie? Allmählich fällt mir einiges wieder ein.«
    Rolfe trat zur Tür und rief Sir Piers. »Wohin hast du Lady Judith gebracht?«
    »Nach unten.«
    »Hol sie her – und zwar schnell.« Zu William sagte er: »Sie ist eine Frau. Welcher Mann hier in der Burg täte, was sie von ihm verlangt, ohne viel zu fragen?«
    »Alle«, gestand William ein. »Es beschämt mich, aber ich

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