Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
täte ich es, aber hier gibt es niemanden, der so groß ist wie du, und ich möchte dich ungern nur in deinem Kettenhemd fortschicken. Obwohl mich wirklich interessieren würde, wie du es deinen Männern erklärst«, sagte sie lachend.
    Rolfe fiel in ihr Lachen ein. Tränen im Bett waren etwas, was er nicht gewohnt war, aber auch Humor kannte er in diesem Zusammenhang nicht, und er fand es köstlich, vor allem aus dem Mund dieses schüchternen Mädchens.
    »Was das angeht«, sagte Rolfe mit einem breiten Grinsen, »hätte ich ihnen die Wahrheit gesagt – daß ein schönes Weib so scharf auf mich war, daß sie …«
    »Lügen!« keuchte Leonie, doch sofort darauf entfuhr ihr ein Kichern. »Würdest du wirklich so etwas Schreckliches sagen?«
    »Meine Männer würden mir glauben, wenn sie erst meine spitzen Knie unter dieser schwarzen Rüstung herausschauen sehen«, sagte er.
    »Dann kann ich den Gebrauch deines Schwertes ebensogut ablehnen.«
    »Ja, allerdings. Und würdest du mir jetzt helfen, dieses sperrige Drum und Dran zu entfernen?«
    Leonie nickte und war dankbar für die Gelegenheit, sich hinter ihn zu stellen, um nicht mehr von ihm angesehen zu werden. Er hatte sie fast vergessen lassen, daß sie nackt war, aber ihr hilfloser Zustand wurde ihr noch peinlicher, als ihr klar wurde, daß auch er bald nackt sein würde.
    Was Leonie verwirrte, war ein seltsames Gefühl der Einwilligung. Ihre Angst vor ihm war verflogen, durch freundliche Worte und unbeschwertes Geplänkel zerstreut. Sie hielt einen Moment inne, um Gott stumm anzuflehen, es möge kein grausamer Trick sein.
    »Wäre es nicht leichter, wenn du dich vor mich stellst, Herzchen?« fragte Rolfe, als er den Gürtel und sein Schwert abnahm und auf den Boden legte. Er hob das schwere Kettenhemd bis an die Hüften.
    »Nein, Mylord.« Leonie griff nach der Rüstung. »Ich bin selbst dann nicht groß genug, um es zu schaffen, wenn du sitzt.«
    Das stimmte, denn sie hatte Sir Guibert oft genug geholfen, und er war jedesmal gezwungen, hinzuknien, während sie sich auf einen Schemel stellte, um ihm die Rüstung über den Kopf zu ziehen. Aber selbst so hatte sie Schwierigkeiten und mußte sich schließlich auf das Bett stellen, um die Aufgabe zu bewältigen.
    Schließlich war er nackt, und Leonie trat langsam vor ihn hin. Sie fragte sich, ob sie ihr Haar lösen konnte, um sich dahinter zu verbergen, doch sie bezweifelte, daß er die Geduld hatte, so lange zu warten. Er kostete ihre Scheu genüßlich aus und griff nach ihr, legte seine Hände auf ihre Hüften und ließ sie dann langsam über ihre vollen Brüste gleiten.
    Sie biß sich auf bezaubernde Weise auf die Unterlippe, und ein leichtes Runzeln kräuselte ihre Stirn. Sie versuchte, den Kopf gesenkt zu halten, weil sie sich fürchtete, ihm in die Augen zu sehen. Sein Kopf senkte sich auf eine ihrer aufgerichteten Brustwarzen, und seine Zunge kostete Haut, die zart wie Seide war. Er hörte, daß sie nach Luft rang, und im selben Moment wurde kurz angeklopft.
    Die Tür ging auf, und Beatrix trat in das Zimmer. »Leonie, ich … oh! O mein Gott, verzeih mir!« Beatrix wurde dunkelrot. »Leonie, ich … ich wußte nicht … oh, das kann warten …« Beatrix eilte so schnell sie konnte aus dem Zimmer.
    Leonies erster Impuls war, laut zu lachen, und das hätte sie auch getan, hätte nicht dieser Ausdruck auf dem Gesicht ihres Mannes gestanden. Er sah sie völlig verblüfft an.
    »Du brauchst dich nicht an meiner Tante zu stören«, sagte sie. »Sie teilt sich mit mir in dieses Zimmer, und …«
    Er ließ sie nicht aus den Augen und sah sie mit unverändertem Ausdruck an.
    »Lady Leonie?« Es war eine Frage.
    Sie riß sich von ihm los.
    »Jetzt ist dir mein Name wohl wieder eingefallen«, sagte sie erbittert. »Es ist nicht gerade ermutigend, daß du daran erinnert werden mußtest, ehe du …«
    Sein Gesicht verzog sich, aber ob seine Miene Zorn ausdrückte oder nicht, hätte sie nicht sagen können.
    »Du bist meine Frau?« Auch das war eine Frage.
    »Natürlich bin ich das. Wer sonst …«
    Der Schwarze Wolf ließ sich auf das Bett zurückfallen und lachte. Er krümmte sich regelrecht vor Lachen. Leonie starrte ihn ungläubig an, bis sich in ihrem Kopf ein Bild zusammengesetzt hatte. Für wen sonst hatte er sie gehalten? Es war ihm gleichgültig gewesen, wer sie war.
    Oh, diese Schande! Er hatte nicht mit seiner Frau ins Bett gehen wollen, sondern mit einer Fremden, die er zufällig im Garten getroffen hatte. Kein

Weitere Kostenlose Bücher