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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Ritter, die mit ihnen gekommen waren, hatte man in den Saal geführt. Wilda wurde zu Leonie geschickt, um ihre Herrin zu wecken. Sir Guibert sah sie finster an, weil sie zögernd vor der Tür stehenblieb, aber, du meine Güte, sie wollte wirklich nicht diejenige sein, die schlimme Nachrichten überbrachte.
    »Wilda!«
    Sie warf Sir Guibert einen bekümmerten Blick zu, ehe sie die Tür öffnete und in das dunkle Zimmer trat. Sie zündete eine Kerze an und versuchte, Zeit zu gewinnen.
    »Ich will noch nicht aufstehen, Wilda«, murmelte Leonie schläfrig, als das Licht sie weckte.
    »Sir Guibert hat mich geschickt, Mylady, um Ihnen zu sagen, daß Männer da sind, die Ihr Mann geschickt hat. Sie … sie sagen, Sie müßten mit ihnen nach Crewel kommen.«
    Kein Laut antwortete. Dann war ein leises Flüstern zu vernehmen: »Warum?«
    »Das haben sie nicht gesagt«, gestand Wilda.
    »Gib mir einen Morgenmantel. Eil dich.«
    Wilda kam der Aufforderung nach, ohne sich darüber klar zu werden, daß Leonie vorhatte, in diesem Kleidungsstück aus dem Zimmer zu stürzen.
    »Mylady!«
    Leonie blieb erst stehen, als sie die vier Ritter sah, die mit Sir Guibert vor dem Feuer saßen. Nun wäre sie am liebsten umgekehrt, ehe sie sie sahen. Sie hatte Krieger erwartet, Bedienstete, von denen sie Rechenschaft verlangen konnte. Aber die Ritter des Schwarzen Wolfes würden sich nicht einschüchtern lassen. Warum waren sie zu viert gekommen? Rechneten sie mit Widerstand von ihrer Seite?
    Es fiel ihr nicht leicht, näherzutreten, aber sie zwang sich dazu.
    »Sind Sie auf Rolfe d’Amberts Befehl hier?«
    Ihre Frage wurde mit Schweigen beantwortet. Drei der Ritter wandten sich sogar ab. Der vierte, der Mann, von dem sie wußte, daß es Sir Thorpe war, sah sie finster an. Leonie blickte Sir Guibert verängstigt an, und er explodierte.
    »Sie werden meiner Herrin Rede und Antwort stehen, oder sie wird Pershwick nicht verlassen!«
    »Ihrer Herrin?« wiederholte Sir Thorpe, und die vier Ritter sahen sie mit einer Mischung aus Erstaunen und Verlegenheit an. Leonie war jedoch noch verlegener, weil ihr klar wurde, daß sie nicht wußten, wer sie war. Es war ihre eigene Schuld, wenn sie in diesem Aufzug erschien und ihr offenes Haar noch nicht einmal bedeckt hatte.
    »Ich bitte um Verzeihung, Lady Leonie«, setzte einer der jüngeren Männer an, »aber uns war nicht klar …«
    Sie winkte ab. »Ich weiß. Sie müssen mir verzeihen, wenn ich Sie empfangen habe, ohne entsprechend angekleidet zu sein. Sie sind …«
    »Richard Amyas.«
    Er stellte ihr eilig die anderen vor. Amyas war ein recht gutaussehender junger Mann mit dunkelbraunem Haar und grünen Augen, die sie unverhohlen bewunderten. Sir Reinald war noch jünger, hatte ein bezauberndes Lächeln und goldenes Haar und braune Augen. Seine Haut stach dunkel von seinem Haar ab, und er sah so gut aus, daß er fast etwas von einem engelsgleichen Wesen an sich hatte.
    Sir Piers war das absolute Gegenteil. Sein Gesicht war von den Narben so vieler Schlachten übersät, daß er fast Mitleid erregen konnte, aber er hatte sehr schöne violette Augen. Er musterte Leonie kühl, und sie fragte sich, warum.
    Thorpe de la Mare war unter den vieren der älteste, fast so alt wie Guibert. Er war ein ähnlich dunkler Typ wie Rolfe, und irgend etwas schien ihn zu belustigen. In seinen dunkelbraunen Augen tanzte geradezu ein Lachen, und Leonie konnte sich nur mühsam zurückhalten, ihn zu fragen, was ihn derart amüsierte.
    Sir Richard teilte ihr mit, ihr Gemahl habe sie beauftragt, sie sicher nach Crewel zu geleiten. Sie wartete atemlos darauf, daß er weiterreden würde, aber er schwieg.
    »Hat er sonst nichts gesagt?« fragte sie verblüfft und furchtsam.
    »Nur, daß Sie alles mitbringen sollen, was Sie an Kleidern und persönlichen Dingen besitzen, und daher ist anzunehmen, daß Sie in Crewel bleiben werden.«
    Leonie kämpfte mit einer Ohnmacht. Sie hatte sich schon einmal damit abgefunden, in Crewel zu leben und zu leiden, aber dann war sie nach Pershwick geschickt worden, und alles war wieder gut gewesen. Jetzt schien ihr, als sei alles verloren.
    »Es wird eine Weile dauern, alles zusammenzupacken«, hörte sich Leonie mit tonloser Stimme sagen.
    »Deshalb sind wir so früh gekommen«, warf Sir Thorpe heiter ein. »Aber eilen Sie sich nach Kräften, Mylady.«
    Sie sollte dem entgegeneilen, was sie erwartete?
    Sie sagte zu Guibert: »Sorgen Sie dafür, daß die Herren sich wohlfühlen, und dann schicken Sie

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