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Wenn Die Nacht Beginnt

Wenn Die Nacht Beginnt

Titel: Wenn Die Nacht Beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
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die sein Schwiegervater vor so langer Zeit gekauft hatte«, sagt die alte Ärztin. »Vielleicht hatte er geplant, darauf zu bauen und sich niederzulassen, um hier seinen Lebensabend in Ruhe zu verbringen. Ha! Darüber hätte ich ihm was erzählen können, nicht wahr?« Sie öffnet die Fliegentür und schaut zurück. Vielleicht macht sie nur Spaß, denn sie sieht T. Hodges an. »Andererseits – nachdem er die geliebte und hübsche Rose verloren hatte, war er vielleicht einsam und kam, um seine Bekanntschaft mit Mary Beth aufzufrischen, die genauso hübsch ist. Ich denke, wenn Sie Liebesgeschichten mögen, dann können Sie das ruhig glauben.«
    Und mit bellendem Gelächter marschiert sie davon.
    So müde er auch ist, er will Stubbs besuchen. Es ist eine lange Fahrt nach San Luis, aber er hat schon den gestrigen Abend ausgelassen, und noch einer wäre nicht nett. Der alte Mann ist verdammt einsam, außerdem vermisst ihn Bohannon. Wenn es nichts zu reden gibt, dann spielen sie Schach oder sehen sich im Fernsehen Pferderennen oder Bullenreiten an. Heute ist Steve Belcher das Gesprächsthema, und Cedric Lubowitz. Stubbs betrachtet Bohannon aus seinem schmalen Bett heraus, in dem er gegen die Kissen gelehnt sitzt, mit seinen Utensilien zum Zeichnen neben sich auf der ausgewaschenen Patchworkdecke. Wenn die Schmerzen nicht zu stark sind, kann er immer noch zeichnen.
    Vorwurfsvoll fragt er:
    »Du hilfst ihm nicht?«
    »Mein Stallbursche ist weg. Keine Zeit, George.«
    »Ach, Kelly«, knurrt Stubbs. »Ja, ich weiß. Er kam gestern sehr früh hier vorbei. Bittet mich, es dir zu sagen. Er musste nach Hause. Die Mutter braucht ihn. Sie wollen sie aus der Wohnwagensiedlung hinausdrängen. Sie hatte Streit mit ihrem Freund.«
    »Er hätte einen Zettel hinterlassen können«, meint Bohannon.
    »Er hatte kein Schreibzeug«, erwidert Stubbs, »und kein Papier.«
    »Auf dem Küchentisch«, sagt Bohannon. »Er wusste es, wusste auch, wo ich schlafe. Er hätte mich aufwecken und es mir sagen können. Dich hat er ja auch aufgeweckt.«
    Stubbs winkt mit seiner knorrigen Hand ab. »Er musste mich sprechen. Er hatte eine meiner Zeichnungen, hatte sie von der Wand der Sattelkammer genommen, weil er sie für sein Zimmer zu Hause wollte. Er wollte sie nicht stehlen, bot mir fünf Dollar dafür an. Ich gab ihm die Zeichnung.«
    »Wie ist er so früh hier reingekommen?«
    »Es war warm.« Stubbs zeigt mit dem Kopf zum Fenster. »Da kam er rein.«
    Bohannon fragt: »Von dem Mord hat er nichts erzählt, oder?«
    Stubbs zieht die Stirn in Falten. »Wie hätte er davon wissen sollen?«
    »Ich frag ja nur«, meint Bohannon.
    Stubbs blinzelt ihn überrascht an. »Du glaubst doch nicht, er hätte diesen Lubo… soundso umgebracht? Warum?«
    »Das würde ich ihn gerne fragen«, sagt Bohannon.
    »Er hätte eine Pistole dazu gebraucht«, gibt Stubbs zu bedenken. »Wo hätte er die her?«
    »Es war eine automatische Browning. Ich weiß nicht. Irgendjemand hat eine in die Hand bekommen – und nach den Schüssen weggeworfen.«
    »Und Belcher hat sie nur aufgehoben?«, fragt Stubbs.
    »Das ist seine Version der Geschichte, und ich glaube nicht, dass sie Papiere für die Waffe finden. Sie wurde höchstwahrscheinlich auf der Straße gekauft. Und die Tätowierungen deuten an, dass Kelly die Straße kennt.«
    »Ist der Bericht der ballistischen Untersuchung schon da?« Stubbs hat die buschigen, weißen Augenbrauen hochgezogen. »Wissen sie, dass es die Browning war?«
    Bohannon schüttelt den Kopf. »Sie können die Kugel nicht finden. Aber ein Paraffintest besagt, dass Belcher vor kurzem mit der Waffe geschossen hat.«
    »Oh, Mist«, meint Stubbs.
    »Er sagte Gerard, dass er einen Herumtreiber verscheuchen wollte«, erläutert Bohannon, »aber mir gegenüber hatte er zuvor behauptet, dass er sie nicht abgefeuert hatte.«
    »Siehst du nun, warum du dich ranmachen und ihm helfen musst?«, fragt Stubbs. »Dieser Narr ist sich selbst der größte Feind. Das war schon immer so.«
    »Nicht immer«, widerspricht Bohannon. »Früher mal war Onkel Sam sein größter Feind.«
    »Wart mal.« Stubbs massiert nachdenklich seine weißen Bartstoppeln. »Konnte der Herumtreiber vielleicht Kelly gewesen sein?«
    Bohannon blinzelt überrascht. »Menschenskind! Guter Gedanke, George. Warum nicht?«
    Er biegt in den Hof der Ranch ein und sieht im Scheinwerferlicht einen braunen Streifenwagen, auf dem die Lichter blinken. Zwei Türen stehen offen, daneben ringen zwei Menschen. Er

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