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Wenn die Seele nicht mehr leiden kann - Gewalt in der Ehe (German Edition)

Wenn die Seele nicht mehr leiden kann - Gewalt in der Ehe (German Edition)

Titel: Wenn die Seele nicht mehr leiden kann - Gewalt in der Ehe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita R. Naumann
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Kleine.“
    „Ich schreib dir gleich mal eine SMS mit der Adresse. Schreib mir, wann ihr kommt.“
    „Mach ich. Wie geht es David?“
    „Gut. Er spielt viel mit seinem Onkel Ari.“
    Es folgte eine kleine Pause, dann sagte Gabriel:
    „Ach ja, ist er mit seinem Studium fertig? Was macht er in München?“
    „Er lebt und arbeitet hier.“
    „Aha. Vertraust du ihm, Luisa?“
    „Ja“, sagte ich ohne Zögern. „Ich vertraue Ari, er ist nicht wie Mati.“
    „Gut, meine Kleine. Ich spreche mit Mama und melde mich dann über SMS.“
    Ich legte auf und sah nachdenklich vor mich hin. Ich wusste, dass die beiden alles machen würden, um mich in Taufkirchen zu besuchen. Ich freute mich auf das Wiedersehen und bereitete mich gedanklich darauf vor.

    Dreizehntes Kapitel

    Eine Woche später kurz vor eins klingelte das Telefon. Gabriel und Mama waren auf dem S-Bahnhof in Taufkirchen angekommen und würden in Kürze bei uns sein.
    Als beide in die Wohnung kamen, stürmte David, der kleine Blondschopf, seiner Großmutter jubelnd entgegen. Die ging in die Knie und nahm ihn liebevoll auf den Arm.
    „Wie groß du geworden bist!“, staunte Mama. „Und wie lange wir uns nicht gesehen haben. Du bist der tollste Junge der Welt!“
    „Omiii, Omii ...“, brabbelte David begeistert.
    Ich musste mich sehr zusammennehmen, um nicht loszuheulen. Dann begrüßten sich meine Eltern und Ari. Ari hatte Kaffee gekocht und den Tisch gedeckt. Er war ein freundlicher Gastgeber und wir waren überrascht, wie aufgeschlossen und nett er war. Im Gegensatz zu Mati konnte man Ari direkt sanft nennen.
    Meine Eltern wollten alles wissen und ich berichtete. Uns gefiel es in Taufkirchen und wir wollten nicht mehr weg. Und die Arbeit, die ich machte, gefiel mir auch. Ich hatte mich gut eingearbeitet und hatte vor, im nächsten Jahr voll zu arbeiten. Ari hatte sich bereit erklärt, David jeden Tag aus der Kita abzuholen.
    Mama und mein Stiefvater blieben zwei Tage, dann mussten sie wieder zurückfahren.
    Ich hatte mich in der neuen Umgebung vertraut gemacht. Oft spazierten wir durch den Ort oder machten Wanderungen in den Wald. Wir benutzten die Busse und wagten uns sogar ein paar Mal in die Nähe von München.
    Allmählich sprach David mehr, obwohl er im Allgemeinen ein sehr stiller Junge war.
    Er liebte seine Spielzeugautos, konnte stundenlang mit ihnen spielen und sie in einer langen Reihe parken. Ich machte oft Wortspiele mit ihm, wollte aber nicht, dass er sich in irgendeiner Form unter Druck gesetzt fühlte, da er in seinem kurzen Leben schon genug durchgemacht hatte. Er sollte die Möglichkeit bekommen, sich in seinem eigenen Tempo zu entwickeln und mehr und mehr Sicherheit zurückzugewinnen. Doch wenn es etwas gab, was ihn spontan begeisterte, dann waren es Autos. Manchmal war er wortkarg und in sich gekehrt, um im nächsten Augenblick den Arm auszustrecken und die Marke eines Autos zu rufen, das fünfzig Meter weit entfernt stand.
    Und er irrte sich nie! Da ich versuchte, ihm eine Freude zu machen, hielten wir uns öfter auf den großen Parkplätzen vor den Einkaufszentren auf und bewunderten die verschiedenen Automarken.
    Seit Tagen kam eine junge Frau auf den Spielplatz und sah David zu, wenn er aus Sand Kuchen formte. Ich merkte, dass sie Kontakt zu mir suchte und an einem Tag sprach sie mich auch an. Ich erfuhr, dass sie Sandra hieß und aus Berlin kam. Sie war einsam in dem Ort und suchte eine Freundin.
    Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Die Polizei hatte mir dringend geraten, nichts von meinem wahren persönlichen Hintergrund preiszugeben. Mati hatte ein großes Kontaktnetz und Verbindungen in fast alle Teile Europas. Manche glaubten, seine Kontakte erstreckten sich bis in Polizeikreise hinein. Darum wurde mein Fall dort mit äußerster Diskretion behandelt. Man wollte nicht riskieren, dass irgendjemand Informationen über mich an Matis Freunde weitergab.
    Am Abend erzählte ich Ari von der blonden Frau auf dem Spielplatz und dass sie zu mir Kontakt suche. Ari versprach mir, die Dame mal unter die Lupe zu nehmen. Und tatsächlich, einige Tage später erschien er auf dem Spielplatz. Sandra hatte eine Tüte Kekse mitgebracht und bot sie David gerade an.
    Ari beachtete Sandra zunächst gar nicht. Er beschäftigte sich nur mit uns und gab sich von seiner charmantesten Seite. Plötzlich verwickelte er Sandra in ein Gespräch über Berlin und sagte, dass er dort viele Jahre gelebt habe. Sandra freute sich wohl, einen so netten

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