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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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auffällig zu räuspern. Es dauerte jedoch noch eine ganze Weile, bis der Duke seine Sprache wiedergefunden hatte.
    „ Miss Fowley?“, fragte er schließlich irgendwann verlegen. Sie nickte stumm und bat ihn herein, in dem sie schweigend zur Seite trat, um ihn einzulassen.
    John folgte ihrer Einladung nur zu gern, auch wenn der Anlass ein sehr trauriger war. Entgegen seiner Erwartungen machte ihm Lillian Fowley keinerlei Vorwürfe, zum tragischen Tod ihres Vaters, den er, der Duke of Exeter, verschuldet hatte.
    Das Einzige, worum sie ihn mit zarter Stimme bat war, ihr zu erzählen was geschehen war. John Scott bewunderte Lillians Haltung: Diese zarte, junge Frau war nicht nur überirdisch schön, sondern auch unglaublich gefasst und ruhig.
    Mit belegter Stimme erzählte ihr John, wie es zu dem tragischen Unfall gekommen war.
    Lillians Vater, Simon Fowley, war einer der erfahrensten Jäger in Exeter County. Bereits seit Jahren diente er dem jetzigen Duke of Exeter, und davor auch schon dessen Vater, als Treiber und Fährtenleser bei der Jagd.
    Er kannte die besten Plätze für die Wildgänse-, Enten- und Fasanen-Jagd. Die Tiere wurden im hohen Gras oder Schilf von Treibern aufgescheucht und vor die Flinten der wartenden Jäger getrieben.
    Die panischen Vögel brachten mit ihren wilden Flügelschlägen das Schilf und Gras zum erzittern. Für den Schützen war nicht immer gleich auszumachen, ob es sich bei dem Gezappel um ein Tier oder einen Treiber handelte.
    In der Eile und Aufregung des Gefechts schoss mancher Jäger zu früh und traf dabei ab und an einen der Treiber. Meist gingen solche Verwechslungen glimpflich aus. Doch dieses Mal wurde Simon Fowley, der beste unter den Jägern, tödlich getroffen. Ausgerechnet er, John Scott, hatte den unverzeihlichen Schuß abgegeben.
    Er war sofort zu dem Verwundeten gestürzt, doch beim Blick auf dessen Bauchschuss wusste er sofort, dass für Simon Fowley jede Hilfe zu spät kam.
    Der sterbende Jäger winkte ihn zu sich heran, um ihm seine letzten Bitten ins Ohr zu flüstern. John Scott nickte unter Tränen. Das war das Mindeste, was er für diesen alten treuen Jäger tun konnte.
    Simon Fowley nahm dem Duke das Versprechen ab, dass er sich um seine einzige und jetzt völlig mittellos dastehende Tochter Lillian kümmern sollte. Der Duke musste ihm beim Namen seiner Mutter schwören, dass er Lillians Debüt ausrichten und sie bestmöglich verheiraten würde.
    John Scott nickte unter Tränen. Er hätte Simon Fowley in diesem Moment alles versprochen.
    Woher hätte er auch ahnen sollen, dass er mit diesem Schwur sein eigenes Unglück besiegeln und sich selbst die schlimmste Hölle auf Erden bereiten würde!

    John Scott seufzte wehmütig. Der Blick in die Vergangenheit und das Glück, das ihm versagt geblieben war, schmerzten immer noch unsäglich.
    Selbst nach all diesen Jahren, in denen er sie nicht gesehen hatte, liebte er diese Frau immer noch abgöttisch und dass, obwohl sie nur eine ...!
    Bevor er seine Gedanken zu Ende führen konnte, wurde die Tür geöffnet und als er sie nach all den Jahren das erste Mal wieder sah, setzte sein Herzschlag für mehrere Sekunden aus. Das Blut rauschte in seinen Schläfen und sein Atem stand still.
    Sein Blick saugte sich an ihrem wunderschönen Antlitz fest, glitt über ihre reifer und fraulicher gewordenen Rundungen, um dann, wie beim ersten Zusammentreffen, in ihren violettfarbenen Augen zu versinken. Ihre Blicke trafen sich und wie schon beim ersten Zusammentreffen spürte er wieder diese unglaublich starke Verbindung zwischen ihnen.
    Keiner von beiden sagte ein Wort. Auch Lillian musterte ihrerseits neugierig den großen, stattlichen Mann mit den eisgrauen Haaren, die einstmals dunkelbraun gewesen waren. Sein markantes Gesicht, mit der scharf gebogenen Nase, den Adleraugen und dem sinnlichen Mund hatte sie nie vergessen. Sie hätte es auch nach all diesen Jahren immer noch in allen Einzelheiten beschreiben können. Seine ehemals dunklen Augen hatten diesen typisch silbrigen Schimmer des Alters bekommen, die Haut war faltiger, die Konturen etwas weicher. Aber das tat seiner gereiften Männlichkeit keinen Abbruch.
    Ohne es zu wollen, erlag Lillian erneut dem rauen und faszinierenden Charme dieses Mannes. Wie schon als junges Mädchen konnte auch sie sich der geheimnisvollen Anziehung, die zwischen ihnen herrschte, nicht entziehen.
    Je länger sie ihn ansah, desto mehr hatte sie das unwirkliche Gefühl, als ob jemand an der Uhr drehen

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