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Wenn die Wahrheit nicht ruht

Wenn die Wahrheit nicht ruht

Titel: Wenn die Wahrheit nicht ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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alles zuviel und er verkaufte seine Liegenschaften wieder.“
    Irgendwie ahnte Leonie, dass sie nicht fragen musste, in welche m Jahr die Geschäfte brummten. „Echt? Ist denn etwas Besonderes vorgefallen, dass die Geschäfte derart in die Gänge kamen?“
    „Naja, Hans und die anderen zwei haben sich stark dafür eingesetzt, dass mehr Touris ten nach Grächen k om men. Die hatt en sich zwar einiges vorgenommen, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wisst ihr, die Hannigalpbahn wurde schon im ’ 58 gebaut. Aber natürlich sah die damals noch nicht so aus wie heute. Sie vermochte auch lange nicht so viele Leute zu transportieren. Also musste etwas her, das mit einem anständigen Ansturm klarkommen konnte. Das Ergebnis kennt ihr. Es hat zwar etwas gedauert, doch im ’ 84 konnten sie sie dann endlich eröffnen.“
    Angela japste hörbar nach Luft. Offensichtlich dachte sie dasselbe wie Leonie. Das war es also .
    „Aber sag, mal, das ist doch alles überhaupt nicht interessant für ein junges Ding wie dich.“
    Bevor die Lady nach dieser Feststellung nachhaken konnte, weshalb Leonie das alles wissen wollte, zog jene schnell das Portemonnaie hervor. „Angela! Ich hab ’ völlig die Zeit vergessen! Wir müssen los! Wie viel schulde ich Ihnen?“ Leonie klatschte dreissig Franken auf die Theke, stand auf und zog die überrumpelte Angela mit sich.
    „Mädchen, das ist zu viel, du bekommst noch was raus!“
    „Nein, nein, ist schon gut. Schönen Tag noch und vielen lieben Dank für das nette Gespräch!“
    Wenige Sekunden später fand sich Angela auf der Strasse wieder. „Was genau wird das?“
    Unbeirrt zog Leonie sie weiter. „Erstens: Deine Schicht fängt bald an. Die Erklärung zu Zweitens erhältst du, sobald wir in der Bar sind.“
     
    Die Flügeltür der Bar musste am heutigen Tag einiges aushalten. Bereits zum zweiten Mal flog sie mit derart viel Schwung auf, dass die Flügel erst krachend an der Wand landeten, bevor sie scheppernd zur ückschnellten. Entsetzt schoss ein Kopf hinter einer der grossen Boxen in die Höhe. „Wer zum… Oh, ihr seid es! Sagt mal, wollt ihr mich umbringen?“ Sascha hielt inne und musterte die beiden Frauen, die wirkten, als hätten sie nicht erwartet, jemanden anzutreffen. „Ihr seht irgendwie gehetzt aus. Aber Leonie, du kommst gerade recht. Sebastian hätte heute Dienst, aber ich erreiche ihn nicht . Würdest du für ihn…“
    Leonie fuhr ihm m itten im Satz dazwischen „…einspringen, wenn er nicht auftaucht? Klar, mach ’ ich.“ Erneut packte Leonie Angela am Ärmel und zog sie mit sich.
    „Hey , nicht so schnell!“
    Beide blieben gleichzeitig in der Bewegung stehen, keine von beiden drehte sich um. „Ich hab ’ die Kühltruhe umgeräumt.“
    Unweigerlich zuckten beide Frauen zusammen. „Ja?“ Das war Angela s vorsichtige Reaktion .
    „Ich hoffe, ihr kommt zurecht . Einige Dinge habe ich rausgenommen und in den Kühlschrank daneben geräumt. Seht’s euch an, wenn ihr was nicht findet, ruft mich.“
    „Machen wir.“ Zum Glück konnte Sascha nicht sehen, welche Worte unausgesprochen, aber überdeutlich in der Luft hängen blieben: Wenn du den blauen Ordner nicht auch weggeräumt hast, kommen wir klar.
    Und tatsächlich, Sascha hatte alles umgeräumt, nur die Desperados nicht. Erleichtert beugte sich Angela in die Kühltruhe, schob die Kartons beiseite, holte den Ordner heraus und reichte ihn Leonie.
    „Jetzt bin ich aber gespannt.“
    „Und ich erst.“ Leonie öffnete den Ordner und blätterte zu den gleichen Seiten, wie bereits am Vorabend. „Gut, Buchstaben ausmachen kann man nicht wirklich , aber ich bin mir ganz sicher, dass ich R echt habe .“
    „ Womit ?“
    „Okay , halt dich fest.“
    Obwohl die beiden Frauen auf de m Boden vor der Kühltruhe sassen , entsprechend also nicht gefährdet waren, umgehauen zu werden, griff Angela instinktiv nach dem erstbesten Gegenstand. Es stellte sich heraus, dass eine Rivella -F lasche den Kopf , respektive den Hals hinhalten musste.
    „ Gestern fanden wir heraus, dass völlig überteuerte Rechnungen von ganz unterschiedlichen Unternehmen brav quittiert wurden, aber egal , wie vielfältig die Firmen auch waren, alles in allem unterzeichneten immer abwechslungsweise dieselben drei Personen . Richtig?“
    „Richtig.“
    „Gut. Und jetzt kommt’s: Ich bin überzeugt davon, dass es sich bei diesen Personen um Josef Gasser, Moritz Amstutz und Hans Zumbrunn handelt.“
    Angela blieb die Luft weg.
    „Wenn

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