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Wenn die Wahrheit nicht ruht

Wenn die Wahrheit nicht ruht

Titel: Wenn die Wahrheit nicht ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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Rücken zum Bett gewandt über. Diese Gelegenheit nutzend, schwang die Blondine ihr Haar zurück , rappelte sich auf alle Viere und zog Sören spielerisch auf das Bett zurück. Sie machte sich über seine Ohrläppchen her und hauchte ihm ganz nebenbei ihre Frage ins Ohr. „Bist du sicher? Willst du nicht noch ein bisschen mit mir spielen?“
    Sören drehte sich um und sah sich den dargebotenen Körper an. Der Schwerkraft mit allen natürlichen und auch unnatürlichen Mitteln trotzend, war jede Rundung perfekt geformt, die Brüste so straff wie das Hinterteil und die Silhouette ebenmässig, als wäre sie in Stein gemeisselt. Ein Schauer der Erregung kroch durch jede Faser von Sörens Körpers. „ So verlockend dein Angebot auch is t, muss ich es ablehnen. Du weiss t genauso gut wie ich, wo die Prioritäten liegen und das ändert sich nicht, solange wir nicht am Ziel sind. “
    „Schon gut. Ich verzehr e mich hier noch eine Weile nach dir und wenn du zurückkommst und dein Be tt leer vorfinden solltest, weiss t du ja, wo du mich findest.“
     
    Gerade dabei, sich in den Artikel , dessen Schlagzeile sie am Nachmittag schon einmal gelesen hatte, zu vertiefen, stand Leonie mit einem Löffel in der Hand an die Bar gelehnt und schaufelte sich aus einer Müslischale Vermicelles in den Mund. Die Eiscrème und das Meringue hatte sie gleich weggelassen, dafür bedeckte eine Berg Sprühsahne die braunen Kastanienwürmer. Nicht einmal als die Tür aufschwang , sah sie auf. E rst , als sie angesprochen wurde , riskierte sie einen Blick. Bereits zum zweiten Mal an diesem Tag liess sie von der Zeitung ab, ohne den Artikel fertig gelesen zu haben.
    „Ich halte auch viel von ausgewogener Ernährung.“ Spöttisch grinsend ging Angela an der Bar vorbei in den kleinen Stauraum dahinter und hängte ihre Tasche sowie die Jacke an den Haken.
    „Das waren mal Kastanien und das sind Nussfrüchte und deshalb gesund.“
    „Genau. Un d in einem Kuchen stecken meistens gemahlene Haselnüsse, weshalb Kuchen ab sofort auch zu den g esündesten Lebensmitteln der Welt gehören sollte.“
    „Siehst du, ich wusste, dass du das verstehst“, sagte Leonie und schob sich eine weitere Ladung in den Mund.
    Angela schnappte sich ebenfalls einen Löffel und gesellte sich mit fragendem Blick neben Leonie. Diese verstand und forderte Angela mit einem Kopfnicken auf, sich ihren Anteil an der süssen Masse zu sichern. Siegessicher stach Angela den Löffel in die Schüssel und zog verwundert die Augenbraue hoch, als er ganz locker auf den Boden stiess. „Keine Meringues?“
    „Zu ungesund.“
    „Verstehe. I st nicht aus Nüssen gemacht .“
    „Du hast es erfasst.“ Eine Z eitlang zeugte nur das Klirren der Löffel davon, dass die eine Frau ihr Abendessen genoss und die andere das Dessert. Bis Angela ihrer Neugierde nachgab. „Wie war ’ s gestern mit Sebastian?“
    Entgegen ihrem Willen errötete Leonie . „Was meinst du mit ‚wie war’s ’ ? Was denkst du, was wir gemacht haben? Wir haben nur geredet. Darüber, was mir meine Mutter erzählt hat, darüber , was auf dem Berg passiert ist und all das. Dann hat er mir heute vorgeschlagen, seinen Vater zu besuchen und mit ihm zu sprechen, da jener offenbar schon sein ganzes Leben in Grächen verbracht hat.“
    „Ach was? Er will dich seinem Vater vorstellen?“
    „Nein, will er nicht, jedenfalls nicht so , wie du denkst.“
    „Was denke ich denn?“
    „Ich sehe dir deine romantischen Hintergedanken an der Nasenspitze an und rate dir, damit aufzuhören, bevor du enttäuscht wirst.“
    „ Wir werden ja sehen.“ Entrüstet riss Leonie die Augen auf, doch Angela kam ihrem Kommentar gelassen zuvor . „ Wie steht es eigentlich um deine Nachforschungen ?“
    Leonie nickte mit vollem Mund. „ Aus dem Hof meiner Grosseltern habe ich heute mit meiner Mutter zwei Kiste n gefüllt mit ein paar Dingen meines Vaters geholt. Eine der Kisten beinhaltete Unterlagen, die mein Vater unter dem Sofakissen versteckt hatte, weshalb man sie erst fand, nachdem wir damals abgereist waren.“
    „Ach , echt? Und, war etwas Interessantes dabei?“
    „Ich habe mir noch nicht alles angesehen. Aber eine Notiz fiel mir förmlich in die Hände, mit de r en Bedeutung ich aber nichts anfangen kann. Und eigentlich wäre der Wisch wohl auch uninteressant, hätte nicht Hannigalpbahn draufgestanden.“
    „Echt? Das ist ja interessant! Was stand da sonst noch drauf?“
    „‚Anrufer unbekannt, Bücher Hannigalpbahn,

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