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Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Titel: Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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mehr. Früher schon, zumindest ein paarmal, am Anfang. Er machte ein Riesenbrimborium und mietete eine Luxuswohnung in einem Außenbezirk von Providence, mit Swimmingpool und Billardraum, wo Mickey ihr eigenes Zimmer hatte … keine Ahnung, wie er sich das leisten konnte … aber ich war froh, dass er sich um seine Tochter kümmerte.«
    Tim enthielt sich jeder Bemerkung, doch ein Schatten huschte über sein Gesicht – vielleicht dachte er darüber nach, was sie empfunden hatte, als Richard eine exklusive Unterkunft mietete, angeblich für Mickey, und sie dann nie zu sich holte.
    »Womit beschäftigt er sich dann an den Wochenenden, wenn er sie nicht mit ihr verbringt?«
    »Mit Alyssa. Am Anfang zumindest. Richard hatte sich in sie verliebt.« Sie schüttelte den Kopf. »Und wenn sich Richard verliebt, dann ist ihm alles andere egal, auch wenn die Welt mit Pauken und Trompeten untergeht. Eine Zeitlang bemühte er sich wenigstens, beides auf die Reihe zu bringen – Mickey und Alyssa. Dann wurde Alyssa schwanger.«
    »Willst du mir erzählen, dass ihm das neue Baby wichtiger ist als Mickey?«, fragte Tim entrüstet.
    »Das Baby ist noch gar nicht geboren. Richard hat … nun, ich denke, die Verantwortung ist ihm über den Kopf gewachsen. Er hat die Wohnung inzwischen aufgegeben und ein großes Haus für seine neue Familie gekauft. Die Zahlungen müssen horrend sein. Mickey wäre mit allem zufrieden gewesen – eine Pizza, ein Spaziergang, eine Radtour –, solange sie mit ihrem Vater zusammen sein kann.«
    »Und das kriegt er nicht auf die Reihe?«
    »Er kriegt überhaupt nichts auf die Reihe«, erwiderte Neve ruhig. »Wie sind wir bloß auf Richard gekommen?«
    »Tut mir leid. Ich spreche auch nicht gerne über Beth. Es muss schwer für dich sein. Mickey weiß doch, dass es nicht ihre Schuld ist, nicht wahr?«
    »Ich hoffe es. Meine Freundin Chris hat Mickey zum Essen ausgeführt, an dem Abend, als wir beide in Newport waren. Am nächsten Tag hat sie mir erzählt, dass Mickey sich verplappert hat und ihr etwas über eine bevorstehende Klassenfahrt herausgerutscht ist. Mickey hatte mich nicht einmal gefragt, ob sie mitfahren kann; sie wollte nicht, dass ihr Vater noch mehr Ärger bekommt, weil er immer noch Kindesunterhalt schuldet.«
    »Das muss eine große Belastung für dich sein.«
    »Wir kommen zurecht. Trotzdem werde ich meinen Chef um eine Gehaltserhöhung bitten.«
    »Das solltest du auch. Ich bin sicher, du leistest hervorragende Arbeit – ich kann es kaum erwarten, deinen Katalog über die Werke meines Onkels zu sehen.«
    Berkeley. Sie hatte ein flaues Gefühl im Magen und wusste, dass es an der Zeit war, ihm zu gestehen, was ihr im Beisein von Chris herausgerutscht war, und dass Dominic es gehört hatte. Sie legte Gabel und Messer hin.
    »Ich muss dir etwas sagen.«
    »Komm mit.« Er zog sie vom Stuhl hoch und ging mit ihr ins Wohnzimmer. Der Mond stand hoch am Himmel, eine Scheibe aus purem Silber. Der Anblick ließ sie alles vergessen, vor allem, weil sein Arm sie umfing und er sie an sich zog. Sein Atem war warm auf ihrer Wange, seine Arme fühlten sich so fest und stark an, ihr Herz raste so sehr, dass es ihr den Atem verschlug.
    »Es ist wichtig«, sagte sie, als er Anstalten machte, sie zu küssen.
    »Gut.« Er wich leicht zurück, ging mit ihr zur Couch, ohne sie loszulassen, und zog sie an seine Seite. »Worum geht es?«
    »Um deinen Onkel.« Ihr Herz klopfte bis zum Hals – wie würde er auf ihr Geständnis reagieren?
    »Was ist mit ihm?«
    »Ich habe etwas Schreckliches getan«, erwiderte sie leise und nahm seine Hand. »Niemand kannte bisher Berkeleys wahre Identität … Ich weiß, ich habe dir versprochen, niemandem etwas zu sagen, und normalerweise kann man auf mich zählen – es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten, Tim. Aber ich war in dem Moment völlig durcheinander, und dabei ist es mir herausgerutscht.«
    Er ließ ihre Hand weder los noch wandte er den Blick von ihr ab. Mit einem Nicken forderte er sie auf, fortzufahren.
    »Meine beste Freundin weiß es. Chris Brody. Seit gestern, kurz nachdem du es mir erzählt hattest. Sie kam in die Galerie und ich war mit meinen Gedanken ganz woanders – ich hatte gerade von Mickeys Klassenfahrt erfahren und war geschockt, dass sie mir kein Wort davon gesagt hatte. Ich erinnere mich nicht mehr genau, wie es passiert ist, aber ich muss wohl laut ausgesprochen haben, dass Berkeley dein Onkel ist.«
    Er zögerte, und in diesen

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