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Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Titel: Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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glatten Metallkanten strich, als wäre sie eine Kostbarkeit.
    »Würdest du sie mir kurz ausleihen?« Mr. O’Casey sah ihn an.
    »Ich wollte sie selber gerade benutzen.«
    »Du tauchst?«
    »Manchmal. Aber ohne Sauerstoffflasche.« Er sah Mr. O’Casey herausfordernd an, um seine Verlegenheit zu kaschieren. Surfen war billig – ein Sport für jedermann. Man brauchte lediglich ein Brett und im Winter einen Neoprenanzug. Die Wellen waren kostenlos. Sporttauchen war eine andere Sache, nur für Leute, die es sich leisten konnten. Für eine gute Maske und Flossen musste man mehr als hundert Dollar ausgeben, ganz zu schweigen von den Sauerstoffflaschen.
    »Hast du einen Tauchschein?«
    Shane nickte. »Klar. Hab ich im Ferienlager gemacht. War ein Mordsspaß.«
    »Ein Mordsspaß, aha«, sagte O’Casey barsch. »Wie wolltest du das U-Boot überhaupt fotografieren, wenn du nicht vorhattest, zu tauchen?«
    »Ich wollte ja tauchen – nur nicht mit Sauerstoff.«
    »Wie dann?«
    »Die Luft anhalten.«
    »Weißt du, wie tief das Wrack liegt? Es sind mehr als dreißig Meter. Du hättest nicht die Luft, um runter- und wieder raufzugelangen; das ist viel zu gefährlich.«
    Bei den Worten »viel zu gefährlich« wurde Shane mit einem Mal bewusst, dass Mr. O’Casey einen Taucheranzug trug, Flossen und Sauerstoffflaschen in der Hand hielt und die Maske über einen Arm gelegt hatte.
    »Moment mal! Was hatten Sie denn vor? Alleine tauchen?«
    Mr. O’Casey zögerte – offensichtlich wollte er kein schlechtes Vorbild sein.
    »Genau das hatten Sie vor, oder?« Shanes Stimme wurde lauter.
    »Ich bin ein erfahrener Taucher. Im Moment habe ich keinen Tauchpartner und die Sache duldet keinen Aufschub – wir brauchen das Dokumentationsmaterial so schnell wie möglich, sonst kommt Landrys Kran und bringt das U-Boot weg – wie du bereits sagtest.«
    »Wovon reden Sie, zum Teufel?« Shane sah zu, wie O’Casey sich vorbereitete: den Druckmesser überprüfte, die Sauerstoffflaschen umschnallte, die Maske über den Kopf zog und um den Hals baumeln ließ; dann ging er den Pier bis zum Wasser hinab. »Sie wollen alleine runter, ohne Partner?«
    »Solotauchen ist manchmal besser. Vor allem in großer Tiefe.«
    »Ich weiß – man kann sich irgendwo verheddern, die Orientierung verlieren, sich eine Nekrose zuziehen, wenn man nicht genug Sauerstoff bekommt. Ich sagte ja bereits, dass ich einen Tauchschein besitze. Aber dreißig Meter ist nicht besonders tief. Erzählen Sie mir also keinen Mist, wenn es ums Wasser geht.«
    »Rein technisch ist das nicht tief, da gebe ich dir recht.«
    »Und abgesehen davon brauchen Sie trotzdem jemanden, der oben Wache hält, wenn Sie ohne Partner runtergehen. Das ist nicht wie beim Surfen, wo man alleine besser dran ist. Wracktauchen ist der reinste Selbstmord, wenn niemand da ist, der im Notfall eingreifen kann.«
    Der Ranger warf ihm einen Blick zu, der ihm Angst einjagte. Nicht, weil er bedrohlich gewesen wäre, sondern weil Mr. O’Casey alles egal zu sein schien – das war der Punkt. Er würde runtergehen, koste es, was es wolle, und es interessierte ihn nicht, ob er jemals wieder auftauchte. Das sah man allein daran, dass seine Schultern gebeugt waren und seine Miene dumpf wirkte.
    »Zerbrich dir meinetwegen nicht den Kopf, Shane. Ich weiß, was ich tue.«
    »Dann geben Sie mir meine Kamera zurück.«
    Mr. O’Casey reichte sie ihm, dann griff er nach dem Messerfutteral, das an seiner Wade festgeschnallt war – neben einem billigen Tauchermesser, das höchstens zehn Dollar gekostet hatte, hatte er dort eine kostspielige kleine Unterwasser-Digitalkamera untergebracht. Er überprüfte sie, dann verstaute er sie wieder. Er kontrollierte die Schnalle seines Tauchgurts, stellte den Regulator ein und tat so, als wäre Shane Luft.
    »Halt, warten Sie! Ihr Tauchpartner wird bestimmt gleich kommen, wenn Sie ihn anrufen!«
    Mr. O’Casey wandte ihm den Rücken zu und watete ins Wasser. Als er knietief im Schaum stand und seine Maske überstreifen wollte, stapfte Shane ihm nach und packte ihn am Arm.
    »Ich sagte, warten Sie, bis Ihr Tauchpartner kommt!«
    »Das geht nicht, Shane.«
    »Aber warum? Sie müssen – er wird bestimmt gleich kommen. Warten Sie auf ihn, zu zweit ist es sicherer.«
    Mr. O’Casey schüttelte den Kopf. »Er kommt nicht.«
    »Wieso denn nicht?«, brüllte Shane und klammerte sich mit aller Macht an den Ranger, der versuchte, sich loszureißen und in die Wellen zu

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