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Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Titel: Wenn ein Maerchenprinz heiraten will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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Sinn.“
    Ihr Herz krampfte sich zusammen. Im Stillen hatte sie gehofft, er würde ihr widersprechen, wenigstens aus Höflichkeit, aber dafür war er offenbar zu ehrlich. Ihm war wohl klar, dass er sie schnell vergessen würde. Vielleicht war er sogar froh, sie so elegant loszuwerden.
    Was habe ich denn auch erwartet, fragte sie sich. Vielleicht hat er mich ja zuerst wirklich anziehend gefunden – oder wenigstens unterhaltsam. Aber danach habe ich mich wie eine Idiotin aufgeführt. Erst Hure, dann Heilige. Wie muss das auf einen welterfahrenen, kultivierten Mann wie ihn gewirkt haben?
    Trotzdem war er so lieb und verständnisvoll zu mir – bis ich seine Einladung abgelehnt habe. Dabei habe ich ja nicht mal abgelehnt, sondern wollte sie nur verschieben, um mir über einiges klar zu werden. Morgen wäre ich bestimmt bereit gewesen.
    Aber jetzt gibt es kein Morgen mehr, jetzt habe ich gar nichts. Nur die Erinnerung an eine Nacht und einen unglaublichen Mann. Und die Erkenntnis, dass ich zu Gefühlen fähig bin, von deren Existenz ich nicht einmal geahnt habe. Vielleicht war ich vorher sogar besser dran, als ich von diesen Gefühlen nichts wusste. Denn ausleben kann ich sie jetzt ja nicht, und das schmerzt umso mehr.
    Aber ich sollte ihm wenigstens noch sagen, wie sehr ich unsere kurze gemeinsame Zeit genossen habe und dass es mir leidtut, dass wir sie nicht besser genutzt haben. Vielleicht denkt er dann wenigstens gern an diese Stunden zurück.
    „Shehab, mir tut das alles leid und …“
    Gebieterisch hob er die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
    „Gut, du willst es vielleicht nicht hören, aber ich muss es dir sagen. Du hast mir einen wundervollen Abend geschenkt, einen, den ich nie vergessen werde. Und ich habe dir nur Ärger gemacht.“
    Er sah sie böse an. „Bisher warst du so erfrischend ehrlich. Fang jetzt nicht an zu schauspielern.“
    „Zu schauspielern?“
    „Ja. Indem du die Schuld für alles auf dich nimmst, damit es mich nicht so schmerzt. Tatsache ist: Es ist eine Riesenenttäuschung für mich. Aber demütige mich jetzt nicht auch noch, indem du mich tröstest. Es ist dein gutes Recht, jederzeit deine Meinung zu ändern.“
    „Was soll das heißen? Du hast doch deine Meinung geändert!“
    Wütend sprang er auf. „Das habe ich nicht!“
    „Aber du hast doch bestätigt, dass es ein Abschied für immer ist.“
    „Ja, aber doch nur, weil du mir zu verstehen gegeben hast, dass du mich nicht mehr treffen willst. Du hast doch unsere erste körperliche Annäherung im Park so bereut. Da kann ich mich dir doch nicht aufdrängen …“
    Als er ihren verständnislosen Blick sah, hielt er inne. Dann begriff er, und als seine Gesichtszüge sich entspannten, ging für sie die Sonne auf. „Du wolltest mir gar nicht zu verstehen geben, dass du mich nicht wiedersehen willst?“
    „Wenn das so rübergekommen ist, sind meine Kommunikationsfähigkeiten noch schlechter, als ich dachte.“
    „Aber du hast doch gesagt, du wolltest nach Hause.“
    „Doch nur für heute Abend. Ich hatte darauf gebaut, dass wir uns morgen wiedersehen – wenn ich einen etwas klareren Kopf habe und wieder in der Lage bin, mich annähernd wie ein vernunftbegabtes menschliches Wesen zu benehmen, das nicht einfach alles ausplappert, was ihm durch den Kopf schießt.“
    Die letzten Zeichen von Skepsis wichen aus seinem Gesicht, und er kam ihr so nahe, dass sie seinen Atem spürte. „Gerade das fasziniert mich doch so an dir. Dass du so offen und spontan bist.“
    „Und … und mein hysterischer Anfall, als ich dachte, du willst mich im Flugzeug entführen?“
    „Im Nachhinein ist es doch irgendwie lustig. Aber du sollst nie wieder Angst vor mir haben müssen.“
    „Das werde ich ganz bestimmt nicht.“
    „Dann sehen wir uns also wieder. Wenn die geschäftlichen Probleme gelöst sind.“
    „Aber sicher doch, darauf wette ich.“
    Misstrauisch sah er sie an. „Das klang sehr sarkastisch. Was hat das zu bedeuten, ya jameelati?“
    „Dass du mich in ein paar Monaten garantiert vergessen hast und dir sicher nicht die Mühe machst, mich zu suchen, um mich wiederzusehen.“
    Ernst schüttelte er den Kopf. „Spürst du denn nicht, was du in mir ausgelöst hast? Wie kannst du nur glauben, ich könnte dich vergessen?“ Er packte sie bei den Schultern und sah ihr tief in die Augen. „Die Monate ohne dich – wenn es denn so lange dauert – werden für mich wie eine Gefängnisstrafe sein. Ich werde jede Minute zählen, bis ich

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