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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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meiner Wange.
    Ich wehrte mich, doch er drückte fester zu.
    »Lass mich los!«
    Er lockerte seinen Griff. Ich stand da wie eine Idiotin und sah in sein ausdrucksloses Gesicht, während mir Tränen der Wut und der Trauer über die Wangen liefen. »Du hast nie gesagt, dass du Dylan kennst«, schluchzte ich.
    »Du auch nicht.« Seine Gelassenheit machte mich wütend, ich hätte ihn am liebsten geohrfeigt.
    »Du wusstest von mir und Dylan. Du wusstest es die ganze Zeit …«
    »Ich wusste nicht, was du für ihn empfindest.«
    »Hat er dir von mir erzählt?«
    Er nickte.
    »Was hat er gesagt?«
    »Er hat gesagt, dass ich auf dich aufpassen soll.«
    »Was?«, sagte ich. Ich war so wütend, dass ich kaum noch ein Wort herausbrachte. »Wann?«
    »Er hat mich angerufen, als er erfahren hat, dass Caddy tot aufgefunden wurde. Er hat mich gebeten, ein Auge auf dich zu haben, weil er wusste – ich meine, weil er dachte, dass es für dich schwierig werden könnte. Dann hat er sein Handy ausgeschaltet und den Kontakt abgebrochen.«
    »Warum?«
    Er sah mich kurz an und schien zu überlegen, wie viel er preisgeben konnte. »Das ist nicht das erste Mal. Wenn es eng wird, macht er einfach sein Handy aus. Er kann einem manchmal ganz schön auf die Nerven gehen, aber das weißt du selbst, oder?«
    »Also bist du hergekommen und hast dir gedacht, dass du mich auch gleich vögeln kannst, was? Glaubst du, das hat er mit ›auf mich aufpassen‹ gemeint? Als eine Art Beschäfti gungstherapie sozusagen, damit ich nicht mehr an ihn denke?«
    »So war das nicht.«
    »Warum bist du hier? Was willst du von mir?«
    Er sah mich an und reagierte zunächst nicht, dann fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, wandte sich ab und machte ein paar Schritte, bis er die passende Antwort gefunden zu haben schien.
    »Ich habe Dylan gesucht. Nachdem er von Caddys Tod erfahren hatte, hat er sein Handy ausgemacht, also dachte ich, er steht vielleicht mit dir in Kontakt.«
    »Ich verstehe nicht ganz. Er hat doch gerade auf deinem Handy angerufen, oder?«
    »Seitdem hat er mich nur zwei Mal kontaktiert und zwar immer von einem belebten Ort aus, sodass man ihn nicht orten konnte. Ansonsten ist sein Handy immer aus.«
    »Nun, das heißt offenbar, dass er nicht mit dir reden will, oder?«
    »Genauso wenig wie mit dir«, sagte er.
    Ich biss mir auf die Lippen und starrte ihn böse an.
    »Genevieve …« Er berührte meinen nackten Arm und fuhr unter den Ärmel meines T-Shirts bis zur Schulter hinauf.
    »Fass mich nicht an!«, sagte ich und stieß ihn weg.
    »Hör zu«, sagte er, »er denkt immer, dass er genau weiß, was er tut, stimmt’s? So ist er eben. Das war schon immer so, und ich hab stets versucht, ihm zu helfen und ihn dazu zu bringen, sich an die Regeln zu halten. Trotz allem vertraue ich ihm, und das solltest du auch tun.«
    Er machte wieder einen Schritt auf mich zu. Ich wollte ihm ausweichen, brachte es aber nicht fertig. Sein Blick hatte sich verändert. Ich wollte ihm jedes Wort glauben, aber das fiel mir schwer.
    »Du hättest mir das alles schon viel früher erzählen sollen«, sagte ich und versuchte, nicht weinerlich zu klingen. Ich wollte kalt und wütend klingen, doch unter Schluchzern und Tränen gelang mir das nicht so recht.
    »Ich hab nicht damit gerechnet, dass das passieren würde.«
    »Was?«
    »Du weißt genau, wovon ich rede! Verarsch mich nicht.«
    Ich zog eine Braue hoch. »Du hättest mir sagen müssen, dass du Dylan kennst.«
    »Ich muss dir gar nichts sagen, erst recht nicht, wenn es um laufende Ermittlungen geht.«
    »Ach hör doch auf! Du ermittelst gegen Dylan? Und da vögelst du mich?«
    »Natürlich war das keine gute Idee!«
    »Und? Wolltest du nur warten, bis Dylan aufkreuzt, und mich dann verlassen?«
    »So weit hatte ich gar nicht gedacht.«
    Ich griff nach meiner Jeans, die auf dem Stuhl lag, und zog sie an. Sie war immer noch feucht, doch das war mir egal.
    »Wohin gehst du?«, fragte er.
    »Lass mich doch einfach in Ruhe.«
    Er erreichte mich, bevor ich die Treppe zum Steuerhaus hinaufgestiegen war und legte beide Arme um meine Taille. Er zog mich zurück, drückte mich fest an sich. Ich versuchte mich zu befreien, doch er hielt mich nur noch fester.
    »Genevieve«, flüsterte er an meinem Hals. »Nicht.«
    Ich spürte, wie ich dahinschmolz. Er hielt mich fest. Ich drehte mich in seinen Armen zu ihm um, legte meine Arme um seinen Hals, mein Gesicht an seine Brust und atmete seinen Duft ein. Er zog das T-Shirt aus meiner

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