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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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denken. Es war kein Tag vergangen, an dem ich nicht an Dylan gedacht hatte, doch noch nie so voller Sehnsucht. Ich wollte, dass er zu mir zurückkam. Ich sehnte mich so sehr danach, dass es wehttat.
    Und Jim – was war mit Jim? Der Gedanke an ihn jagte mir einen Schauder über den Rücken. Irgendetwas an ihm war unwiderstehlich, irgendetwas, das mich den Verstand verlieren ließ und mein Begehren weckte – egal, was er sagte oder tat. Und gleichzeitig trieb er mich in den Wahnsinn.
    Morgen, sobald ich ausgeschlafen war und wieder einen klaren Kopf hätte, würde ich ihn anrufen.
    »Genevieve!«, rief Malcolm vom Deck aus.
    »Was?«
    »Es ist alles angeschlossen!« Er kam in die Kabine her unter.
    Ich drehte mich nicht um. Es muss seltsam ausgesehen haben, wie ich mit dem Gesicht zum Ofen auf dem Boden saß.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Ich antwortete nicht, er kam näher und setzte sich aufs Sofa. »Gen? Was ist los?«
    »Es war ein anstrengender Tag«, sagte ich.
    »Was ist passiert? Ist es dieser Polizist? Hat er dich belästigt?«
    »Nein. Mit ihm ist alles in Ordnung, ehrlich, Malcolm.«
    »Vielleicht solltest du eine Weile bei ihm wohnen, bis sich alles wieder beruhigt hat.«
    »Ich werde das Boot nicht verlassen.«
    »Ist niemand mehr hier gewesen – du weißt schon, wie beim ersten Mal?«
    »Nein.«
    »Ich habe niemanden gesehen«, sagte er schnell.
    Da wandte ich langsam den Kopf und sah ihn an. Er saß auf der Sofakante, die Hände zwischen den Knien. Er wirkte nervös und wippte mit dem linken Bein.
    »Malcolm?«
    »Was?«
    »Was ist passiert?«
    »Nichts, gar nichts.« Er wirkte fast ein wenig verängstigt, aber nur kurz.
    »He!«, sagte ich.
    Er sah mich wieder an. Irgendwas in seinem Gesicht hatte sich verändert; ich hätte erkennen müssen, was. Doch ich war zu müde und zu benommen, um darüber nachzudenken.
    »Ich wollte mich nur für deine Hilfe bedanken.«
    »Okay«, sagte er.
    Wir standen verlegen in der Kabine, Malcolm trat von einem Fuß auf den anderen. »Weißt du, früher habe ich in London gewohnt«, sagte er schließlich.
    »Das wusste ich gar nicht.«
    »Bevor ich Josie kennengelernt habe. Ich habe überall gewohnt, aber eine Zeit lang auch in Leytonstone. In einem besetzten Haus. Na ja, es war eine Studentenbude. Es muss wohl so ein Art besetztes Haus gewesen sein, jedenfalls bezahlten wir keine Miete. Aber immerhin.«
    »Was hast du in London gemacht?«, fragte ich und überlegte, wohin diese Unterhaltung führen sollte.
    »Oh, mal dies, mal das – ein bisschen auf dem Bau arbeiten, als Polier, wenn mich jemand beauftragt hat. Na ja, damit ich Geld für Bier hatte. War schon okay.«
    Er sah mich von der Seite aus an.
    »Was ist los, Malcolm? Worauf willst du hinaus?«
    »Nun, ich habe von diesem Fitz gehört. Von deinem Boss im Club.«
    »Du kanntest Fitz?«
    »Das habe ich nie behauptet. Ich habe nur gesagt, dass ich von ihm gehört habe. Ein paar Typen, die ich aus dem Pub kannte, redeten eines Abends davon, wie man an Drogen kommt, und beschwerten sich über die schlechte Qualität des Stoffs von der Straße. Dann sagten sie, das läge daran, dass Fitz jetzt andere Geschäfte mache.«
    »Andere Geschäfte?«
    »Nun, dass er nicht mehr liefere. Oder anderes Zeug liefere.«
    »Oh«, sagte ich und lehnte mich zurück. »Es muss sich ja nicht um denselben Fitz handeln.«
    »Er hing damals immer mit so einem Typen namens Ian Gray rum. Ein harter Bursche, so was wie sein Leibwächter.«
    »Gray?«
    »So ein großer Kerl mit einer Tätowierung im Nacken. Ihm fehlte ein Stück vom Ohrläppchen.«
    Genau, das war Gray. Kein Wunder, dass Malcolm sich so für das Barclay interessiert hatte.
    »Ich hätte früher was sagen sollen«, sagte er.
    »Ja, das hättest du.«
    »Ich dachte – na ja, du weißt schon –, ich könnte vielleicht ein paar Leute anrufen und rausfinden, wer dich so unter Druck setzt. Ihnen sagen, dass sie damit aufhören sollen.«
    »Soll das ein Witz sein? Wer Fitz kennt, weiß, dass seine Leute nicht einfach aufhören, nur weil irgendein netter Kerl anruft und sie darum bittet.«
    »Das weiß ich doch!«, sagte er beleidigt. »Ich bin schließlich kein Trottel. Ich meinte, na ja, du weißt schon – vielleicht könnte ich was für dich rausfinden.«
    »Ich bezweifle, dass das was nützen würde«, sagte ich. »Das könnte sie verärgern – trotzdem danke.«
    »Sie könnten heute Nacht kommen und dich umbringen.«
    »Wenn sie das wollten, hätten sie es längst

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