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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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genau so wie an das Tanzen in hohen Schuhen. Außerdem hatte ich gelernt, wie man am schnellsten und besten Geld verdient. Und ich hatte begriffen, dass eine gute pole -Tänzerin einige Möglichkeiten hatte, ihr Einkommen aufzubessern.
    Zunächst einmal wurde mir ziemlich schnell bewusst, dass ich eine der besten pole -Tänzerinnen war. Caddy war zwar auch gut, aber sie beherrschte den lap dance besser. Viele Mädchen machten sich nicht die Mühe, pole dancing wirklich zu lernen. Meistens liefen sie nur um die Stange, rutschten ein wenig rauf und runter oder machten irgendwelche einfachen Drehungen.
    Richtiges Geld verdiente man mit lap dance in den VIP -Logen, also empfanden die meisten Mädchen pole dancing als Zeitverschwendung. Sie nahmen es nur in Kauf, weil sie von der Bühne aus ihre Stammkunden entdecken und sofort zu ihnen eilen konnten, sobald sie fertig waren.
    Meine Leidenschaft war dagegen der pole dance , und auch wenn mich ein paar Mädchen für verrückt hielten, wurde ich immer waghalsiger, je mehr Vertrauen ich fasste. Meine Standarddrehungen an der Stange erregten immer mehr Aufmerksamkeit, dadurch fiel es mir leichter, anschließend auf die Leute zuzugehen. Ich verbesserte mich zwar auch im lap dance , blieb aber dennoch bloß Durchschnitt. Also erhöhte ich meine Chancen auf Privatvorführungen, indem ich an der Stange Eindruck schindete.
    Zwei Wochen nach meiner Übungseinlage an jenem Nachmittag sah ich Dylan im Club wieder. Ich legte meinen ersten pole dance des Abends hin, wärmte mich für ein paar swings und wriggles auf und wartete auf den Beat, um mich an der Stange hochzuwinden, während ich gleichzeitig nach reichen Gästen Ausschau hielt. Und da entdeckte ich ihn – er saß hinten in einer VIP -Loge. Er fiel mir auf, weil er mich ansah, erst dann wurde mir klar, dass er neben Fitz saß, der sich angeregt mit einem Typen unterhielt – mit dem tätowierten Kerl, der mich am Tag meines Vorstellungsgesprächs hereingelassen hatte. Bei ihnen saßen ein paar andere Männer, auf dem Tisch standen eine Flasche Wodka und verschiedene Eiskübel, in denen halb leere Champagnerflaschen steckten.
    Seit meinem ersten Besuch im Barclay hatte ich Fitz nicht mehr gesehen.
    Ich bekam eine Menge Applaus und ein paar Jubelrufe, als ich an der Stange hochkletterte und mich dann mit dem Kopf nach unten hängen ließ – vermutlich dachten alle, dass ich fallen würde –, dann zog ich meine Kopfüber-Nummer ab. Das mochten sie. Ich hielt vor allem nach einem bestimmten Mann Ausschau, den ich am Freitag zuvor kennengelernt hatte. Karim hatte den ganzen Abend mit mir verbracht, mir Champagner spendiert und nicht bemerkt, dass er das meiste davon selbst trank. Am Ende des Abends versprach er mir wiederzukommen.
    Als die Musik leiser geworden war und ich zu meinem zweiten Tanz überging, bei dem die Hüllen fielen, sahen mir auch Fitz und die anderen zu. Dylan sagte irgendwas zu Fitz, der nickte.
    In einer anderen VIP -Loge saß ein Grüppchen junger Männer in Anzügen, die mir begeistert zujubelten – sehr zum Leidwesen von zwei anderen Mädchen, die neben ihnen saßen. Ich warf ihnen eine Kusshand zu, und als der Song zu Ende war, nahm ich meine Kleider und verschwand, um mich anzuziehen.
    Als ich kurz darauf wieder rauskam, hatte ein Mädchen aufgegeben und war weitergezogen, um ihr Glück an der Bar zu versuchen. Ich schlenderte an Fitz und Dylan vorbei, spürte ihre Blicke auf mir und legte dem nächsten und betrunkensten Kerl die Hand auf die Schulter. »Hi, Jungs, amüsiert ihr euch?«, fragte ich.
    »Du tanzt gut«, sagte einer. Er trug einen guten Anzug. Ich wurde immer besser darin, sie einzuschätzen.
    »Danke«, sagte ich. »Darf ich mich zu euch setzen?«
    Ich setzte mich zwischen zwei Männer. Auf der anderen Seite des Tisches saß Crystal, die gerade zwei jüngere Typen anbaggerte, ihnen zulächelte und eifrig Champagner schlürfte.
    Einer schenkte mir den Rest der Champagnerflasche ein und bestellte eine neue – ich nippte an meinem Glas, füllte ihre immer wieder auf, tat, als würde ich viel trinken, was aber nicht der Fall war. Crystal war weniger vorsichtig. Manche Mädchen kippten Champagner und zogen sich dann ein paar Linien Koks rein, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ich achtete vor allem darauf, mich nicht zu betrinken.
    »Komm, tanz mit mir«, hörte ich Crystal zu einem der Jungs sagen.
    »Ich habe kein Geld mehr«, wandte er ein.
    »Jason, du Schwindler, ich habe gerade

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